Oliver Glasner: Der Weiterentwickler
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Oliver Glasner als Trainer des deutschen Fußball-Bundesligisten Wolfsburg offiziell bestätigt wird. Der 44-Jährige hat sich diese Chance hart erarbeitet und sie sich deswegen umso mehr verdient.
567 Spiele für die SV Ried hatte Glasner in den Beinen, als er 2011 seine aktive Karriere beenden musste. Ein Blutgerinnsel zwischen Gehirn und harter Hirnhaut – eine Spätfolge eines Kopfballduells – konnte zwar operativ entfernt werden, war aber der Schlusspfiff für den damals 37-Jährigen. Glasner, der neben seiner Profikarriere ein BWL-Fernstudium zum Abschluss brachte, stieg als Sportkoordinator bei Salzburg ein und feierte 2014 als Assistent von Trainer Roger Schmidt Meisterschaft und Cupsieg. Er hätte dem Deutschen nach Leverkusen folgen und sein Gehalt vervielfachen können, übernahm aber als Trainer der SV Ried selbst die volle Verantwortung.
Es war eine Überraschung, dass er nach nur einer Saison ausgerechnet zum oberösterreichischen Rivalen LASK, damals ein Zweitligist, wechselte. Für die Athletiker hatte er als Spieler 2003/04 ein Intermezzo gegeben, das wegen eines Kreuzbandrisses nur drei Spiele andauerte. Als Trainer entfaltete Glasner das Potenzial des Traditionsklubs – kraft seiner Trainerfähigkeiten, aber auch dank seiner Persönlichkeit. Mit Bodenständigkeit, Ehrgeiz und Ehrlichkeit schrieb Glasner eine Erfolgsgeschichte mit dem Aufstieg und der ersten Europacup-Qualifikation seit 19 Jahren. In der laufenden Saison etablierte er den LASK als Nummer zwei in Österreich.
Kein Wunder, dass einige deutsche Bundesligisten Glasner als Trainer gewinnen wollten. Es war sicherlich keine leichte Entscheidung, sein Werk beim LASK zurückzulassen – vor allem aber ist der Wechsel nach Deutschland für Ehefrau Bettina und die Kinder Julian, Niklas und Alina eine neue Herausforderung.
Es gibt niemanden, der daran zweifelt, dass Glasner den Karrieresprung steht. Denn er entwickelte nicht nur seine Spieler weiter, sondern auch sich selbst. Glasner wächst wie seine Teams mit der Aufgabe.
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