Kühbauer: "Wir wollen dorthin kommen, wo der LASK einmal war"
PASCHING. Beinahe hätte der LASK auf eine gelungene Vorbereitung für den Start ins neue Fußball-Jahr zurückblicken können - wäre da nicht das letzte Testspiel in Belek gewesen.
Beim 3:1 gegen Wisla Krakau war im Livestream eine Schimpftirade von Trainer Dietmar Kühbauer zu hören. Der Burgenländer entschuldigte sich unmittelbar danach und der Verein betonte, man habe die Aussagen "intern in aller Deutlichkeit und entsprechenden Härte besprochen und sanktioniert". Der Vorfall ist neben dem LASK auch für ÖFB und Bundesliga erledigt, weil aufgrund des Austragungsortes der Partie nur der türkische Verband ein Verfahren einleiten könnte - was äußerst unrealistisch erscheint.
Damit rückt der sportliche Aspekt in den Vordergrund, und damit auch die starke Bilanz des LASK seit dem Jahreswechsel. Die Linzer brachten es in neun Partien auf sieben Siege und zwei Unentschieden, zudem gab es keine schweren Verletzungen. Daher blickt Kühbauer optimistisch in die Zukunft. "Wenn alle fit bleiben, können wir eine gute Rolle spielen", sagte der Ex-Teamspieler.
Ankick gegen Klagenfurt im Cup
Die erste Bewerbspartie des Jahres steigt am Sonntag im Cup-Viertelfinale vor Heimpublikum gegen Klagenfurt. Eine Woche später erfolgt der Liga-Start mit dem Auswärtsmatch gegen Altach. Nach 16 Runden liegen die Athletiker zwölf Punkte hinter Red Bull Salzburg und sechs Punkte hinter Sturm Graz auf Rang drei. Der Platz unter den Top sechs ist sechs Spiele vor der Teilung in Meister- und Qualifikationsgruppe mit sieben Zählern abgesichert.
Viel deutet darauf hin, dass der LASK nach einem Jahr ohne Europacup wieder international dabei sein wird, auch wenn Kühbauer vorerst keine hohen Erwartungen aufkommen lassen will. "Das Wichtigste ist einmal, dass wir ins obere Play-off kommen. Dann werden die Karten neu gemischt."
Zwei Leihspieler von Slavia Prag
Im aktuellen Transferfenster verstärkte sich der LASK punktuell. Der nigerianische Offensivmann Moses Usor kam leihweise von Slavia Prag, Kühbauers Wunsch von einem Zentrumspieler wurde durch den Ukrainer Maksym Talowijerow erfüllt, der ebenfalls von Slavia geliehen wurde.
Als gefühlter Neuzugang gilt Philipp Wiesinger. Der 28-Jährige hatte seit April des Vorjahres wegen einer Schambeinentzündung und einer Knöchelblessur pausieren müssen, am vergangenen Freitag gab er im Test gegen Termalica Nieciecza ein halbstündiges Comeback. "Wir dürfen nicht glauben, dass er in ein, zwei Wochen voll dabei ist, er wird noch seine Zeit brauchen. Doch es ist wichtig, dass er dabei ist, er tut uns sehr gut", meinte Kühbauer.
Wiesinger ist einer der wenigen aktuellen LASK-Profis aus jener Zeit, als sich die Linzer unter Oliver Glasner und Valerien Ismael mit ihrem aggressiven Pressing-Fußball zum härtesten Salzburg-Widersacher entwickelten. "Aber seither hat es einen richtigen Umbruch gegeben. Diese Art von Pressing, die sie damals hervorragend gespielt haben, dafür sind die Spieler nicht mehr da. Wir wollen attraktiven Fußball spielen, aber nicht mehr in dieser Form, weil das Spielermaterial vor mir anders gekauft worden ist", erklärte Kühbauer.
Dennoch bleibe der Anspruch hoch, betonte der 51-Jährige. "Wir wollen wieder dort hinkommen, wo der LASK einmal war." Die Schwarz-Weißen könnten durchaus mehr Punkte auf dem Konto haben, so manche Partie im Herbst wurde trotz klarer Überlegenheit nicht gewonnen. Kühbauer hat dazu eine pragmatische Herangehensweise. "Wir haben Spiele verloren, die man eigentlich nicht verlieren kann, doch solche Spiele wird es immer geben. Nachweinen hilft nichts, wichtig ist nur, dass wir diese Fehler jetzt vermeiden."
Schub durch das neue Stadion
Dabei helfen könnte eine gewisse Zusatz-Motivation durch das neue Stadion. Beim Cup-Match gegen Klagenfurt gastiert der LASK ein letztes Mal in Pasching, am 24. Februar wird die Raiffeisen-Arena in Linz mit dem Spiel gegen Lustenau eingeweiht. "So etwas muss jedem Fußballer eine Freude machen", sagte Kühbauer über das Schmuckkästchen. "Es wird uns helfen, aber das heißt nicht, dass wir jedes Spiel gewinnen."
Helfen wird das knapp 20.000 Zuschauer fassende Stadion auch in wirtschaftlicher Hinsicht, schließlich kann in Heimspielen deutlich mehr als bisher in Pasching eingenommen werden. Dass der LASK wie noch vor wenigen Jahren am Rande der Insolvenz in der Regionalliga herumdümpeln könnte, ist mittlerweile schwer vorstellbar. Kühbauer: "Der Verein steht auf guten Füßen, man hat aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen. Einen LASK in der dritten Liga wird es nicht mehr geben, dafür sind wir zu stabil."
Dem LASK fehlten die Ideen und die Unterstützung
LASK erhielt die Lizenz: Ab sofort darf jeder aufstellen
Ziereis über den Stimmungsboykott: "Wir sind die Leidtragendenden"
Darazs wird auch gegen Hartberg vorne stehen
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
GO DIDI!