Heimspiel für LASK-Legende Miroslav Vukasinovic
LINZ. Europa Conference League: 1977 kam einer der besten Legionäre des LASK von Vojvodina Novi Sad – dem morgigen Europacupgegner
Miroslav Vukasinovic – dieser Name ist den älteren LASK-Fans in bester Erinnerung. Von 1977 bis 1981 spielte er für die Athletiker als einer der besten Legionäre der Klubgeschichte. Er war von Vojvodina Novi Sad gekommen – jenem Klub, bei dem der LASK morgen im Drittrundenhinspiel in der Qualifikation zur Europa Conference League zu Gast ist (19 Uhr). Vukasinovic wohnt in Novi Sad, dabei sein kann er aber nicht. "Ich habe Verpflichtungen mit Handwerkern", sagte Vukasinovic. "Ich werde mir das Spiel im TV anschauen." Der 72-Jährige im Interview:
OÖNachrichten: Wie verbringen Sie Ihren Ruhestand?
Miroslav Vukasinovic: Mir geht es sehr gut, meine Familie und ich sind gesund. Wir sind vom Coronavirus verschont geblieben und sind alle geimpft. Ich bin auch nach wie vor sportlich aktiv, mit langen Spaziergängen und Gymnastik.
Mit 60 Jahren haben Sie Ihre Trainerkarriere beendet. Warum?
Es war für mich ein logischer Schritt, weil ich mich einfach nicht abfinden konnte mit den damaligen Verhältnissen im serbischen Fußball. Da gab es mehrere Leute in führenden Positionen, die im Sport nichts verloren haben. Das waren Gangster, die mehr Macht hatten als der Staat. Die Liga war ein Zirkus. Obwohl ich selbst keinerlei unangenehme Erfahrungen machen musste, hatte ich keine Lust mehr, ein Teil davon zu sein. Ich bin dankbar, dass ich eine schöne Karriere als Spieler und später eine sehr interessante Zeit als Coach haben durfte, aber ich habe es nie bereut, mich etwas früher zur Ruhe gesetzt zu haben.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit beim LASK?
Die vier Jahre in Linz waren ganz toll. Der LASK war und ist noch immer ein ähnlicher Verein wie mein erster Herzensverein Vojvodina – beide zwangsläufig immer im Schatten der großen Klubs aus Wien und Belgrad. Mit dem LASK verbinden mich ganz besondere Emotionen. An einer Wand in meinem Haus habe ich Fotos aus meiner Zeit beim LASK aufgehängt. Natürlich bin ich ein wenig nostalgisch, und es war eine andere, romantische Zeit, nicht zu vergleichen mit der Fußball-Industrie von heute. Aber trotz Höhen und Tiefen (Anm.: Abstieg 1977/78) war es eine sehr schöne Zeit – nicht zuletzt dank der vielen Freundschaften, die teilweise bis heute noch aufrecht geblieben sind.
Mit wem haben Sie noch Kontakt?
Mein bester Freund war Dietmar Constantini. Es geht ihm gesundheitlich leider nicht gut, und das macht mich traurig. Vor drei Wochen habe ich mit ihm kurz gesprochen. Sein Bruder hat mich angerufen, und Didi hat nur gefragt: "Wo bist du, mein alter Junge?" Sonst konnte ich leider nichts mit ihm reden. Ein Foto von ihm ist an meiner Wand aufgehängt und ich bekomme Gänsehaut, wenn ich es anschaue. Das letzte Mal haben wir uns 2018 in Innsbruck gesehen. Schon damals hat er über seine gesundheitlichen Probleme geklagt. Ich habe noch Kontakt zu Wolfgang und Kurt Nagl sowie zu Gert Trafella. Im Herbst war ich kurz in Linz und habe mich mit Trafella auf ein Bierchen getroffen.
Welche Spiele mit dem LASK sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Vor allem jene gegen Rapid und Austria Wien. Wir waren damals so etwas wie ein Angstgegner für die Wiener Vereine. Die Austria hatte damals eine starke Mannschaft mit Koncilia, Obermayr, Baumeister, den Sara-Brüdern, Prohaska und Schachner. Einmal haben wir 3:2 gewonnen, ich habe das erste und das dritte Tor geschossen. Und gegen Rapid haben wir im West-Stadion 3:1 gewonnen, wobei ich alle drei Treffer erzielt habe. Es gab viele lustige Geschichten: Einmal war ich Studiogast live im Radio, und die Hörer durften Fragen an mich stellen. Ich trug damals einen Bart und hatte lange Haare. Eine Dame wollte mich provozieren und fragte mich, ob ich mich überhaupt dusche. Ich habe frech geantwortet: "Nein, ich dusche nie. Außer zweimal am Tag nach dem Training."
Was wissen Sie über die aktuelle Mannschaft des LASK?
Ehrlich gesagt sehr wenig. Ich habe mitbekommen, dass der LASK im Vorjahr in der Europa League sehr erfolgreich war, aber in der letzten Zeit habe ich mir keine LASK Spiele im Fernsehen angeschaut.
Und Vojvodina?
Da bin ich besser informiert. Ich sehe praktisch jedes Spiel im Fernsehen. Sie haben einen tüchtigen, jungen Trainer, eine interessante, junge Truppe. Aber das Problem ist halt, wie immer in Serbien, dass alles von kurzer Dauer ist. Die jungen Spieler, die jetzt spielen, sind programmiert auf einen baldigen Transfer ins Ausland. Mit so einem System ist es natürlich unmöglich, mit Erfolgen auf der internationalen Bühne zu rechnen.
Der LASK ist also Favorit gegen Vojvodina?
Das habe ich nicht gesagt. Ich hoffe auf eine offene Partie. Ob der LASK Favorit ist, wird man sehen. Ich bin ein schlechter Prognostiker.
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Mit 60 Jahren haben Sie Ihre Trainerkarriere beendet. Warum?
Es war für mich ein logischer Schritt, weil ich mich einfach nicht abfinden konnte mit den damaligen Verhältnissen im serbischen Fußball. Da gab es mehrere Leute in führenden Positionen, die im Sport nichts verloren haben. Das waren Gangster, die mehr Macht hatten als der Staat. Die Liga war ein Zirkus.
ist es heute anders ?
und WER hat heute die Macht im Fußball ?
ja sogar im Sport Allgemein ?
Die Fonds , Sky , DAZN , die den Sport aufkaufen ?
. Die jungen Spieler, die jetzt spielen, sind programmiert auf einen baldigen Transfer ins Ausland. Mit so einem System ist es natürlich unmöglich, mit Erfolgen auf der internationalen Bühne zu rechnen.
klingt fast so bei RB Salzburg !
Mein absoluter Lieblingsspieler in den 70ern. ❤️
Für jedes Heimspiel hat er sich einen neuen Dribbelschmäh ausgedacht. Und die Zuschauer haben jedesmal gelacht und gejubelt, wenn er seinen Gegenspieler veralbert hatte.
Eine wahre Bereicherung damals, dieser Edeltechniker.
auf einem bild auf dem miro abgebildet war, war im hintergrund ein transparent zu sehen mit der aufschrift .."bin ich miro bin ich könig" .. war fanlibeling, muss ein guter gewesen sein ...
das ist nie der Koncilia auf dem bild. der hat doch weninger geheissen der glaube ich.
doch ist der friedl
@WILHELMTELL
Richtig ! Das Foto stammt entweder vom 20.Okt.1979 LASK - Austria 3:2 LASK-Torschützen Wolfgang Gayer (2) und Vukasinovic
oder vom 8.Nov.1980 LASK -Austria 2:1 durch Tore von Vukasinovic (2) und Daxbacher (!) bei der Austria.
Bei beiden Spielen stand Hannes Wenninger im Tor der Wiener.
muss nach dem hintergrund ( linzer stadion- brau ag logo ) ein heimspiel gewesen sein
Hallo Beisser! Endlich wieder im Forum 👍👍. WENINGER stimmt ganz genau. Bevor Hannes zur Austria kam,spielte er in Sollenau 1975. 6km von mir entfernt. 1976 kam Hannes zur Austria. LG aus NÖ 🏴🏳🙋♂️
Ich kann mich auch noch an ihn erinnern, er war eine wahnsinns Bereicherung für die Schwarz/weißen!
Bei Miro war immer Genie und Wahnsinn sehr eng beieinander...aber ein Wahnsinnstechniker und Dribblanski...war immer eine Freude,ihm im Stadion auf die Füsse zu sehen...weiterhin Alles Gute!
Ein Techniker deredelsten Sorte. Alles Gute Miro👍👍👍👍