Europa League: Die Unruhe bei Sporting ist die Chance des LASK
WIEN. Die Athletiker reisen heute mit zwei ÖFB-Teamspielern nach Lissabon.
Heute um 12.35 Uhr hebt der LASK-Flieger zum morgigen Europa-League-Spiel in Lissabon gegen Sporting (21 Uhr) ab – mit zwei Nationalspielern an Bord: Teamchef Franco Foda berief für die EM-Qualifikationsspiele gegen Israel (10. Oktober) und in Slowenien (13. Oktober) neben Torhüter Alexander Schlager auch Thomas Goiginger ein, der zuletzt nachnominiert wurde. "Die Mannschaft hat zuletzt sehr gut gespielt, und darüber hinaus hat mich jeder Spieler in den Trainings und Spielen überzeugt", erläuterte Foda, warum er nach den Partien gegen Lettland (6:0) und in Polen (0:0) keine Veränderungen vornahm. Wieder nur auf der Abrufliste steht deswegen Gernot Trauner.
Auf den LASK-Abwehrchef wird in Lissabon viel Arbeit zukommen, auch wenn die Athletiker Sporting eigentlich zu einem guten Zeitpunkt erwischen: In der Europa League verloren die Portugiesen zum Auftakt gegen Eindhoven mit 2:3, der Saisonstart in der heimischen Liga mit elf Punkten aus sieben Spielen und Platz fünf wurde verpatzt. Mit Jorge Silas sitzt gegen den LASK bereits der dritte Trainer in dieser Saison auf der Bank. Marcel Keizer wurde nach fünf Runden gefeuert, Nachfolger Leonel Pontes bekam vier Spiele. Erst am vergangenen Freitag wurde Jorge Silas verpflichtet, sein Debüt am Montag endete mit einem mühevollen 1:0 gegen den Letzten Aves.
Hooligan-Angriff beim Training
Zur sportlichen Durststrecke gesellen sich Vorfälle, die den Sporting Clube de Portugal, wie der Verein offiziell heißt, europaweit negativ in die Schlagzeilen brachten. Wenige Tage nachdem Sporting im Mai 2018 die Champions-League-Teilnahme verpasst hatte, bekamen die Spieler auf dem Trainingsgelände von etwa 50 maskierten Personen Besuch. Die Vermummten griffen die Profis an, es gab einige schwere Verletzungen. "Wir alle haben um unser Leben gebangt", schrieb Rui Patricio später in einem offenen Brief.
Der portugiesische Teamtorhüter verließ nach dieser Attacke ebenso wie weitere namhafte Spieler den Klub, auch Trainer Jorge Jesus suchte das Weite. Als Schuldiger für den Hooligan-Angriff wurde von den Medien der damalige Präsident Bruno de Carvalho ausgemacht. Er habe die Sporting-Profis häufig in der Öffentlichkeit harsch kritisiert und damit die späteren Täter aufgestachelt. De Carvalho wurde im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung im Juni 2018 abgewählt, wirklich Ruhe kehrte aber nicht ein. Zuletzt kam ein Mitschnitt von Topstar Bruno Fernandes an die Öffentlichkeit, der sich über den mangelnden Einsatz seiner Kollegen beschwerte. Diese Unruhe ist die größte Chance des LASK, der auf dem Papier gegen den teuerste Kader der Gruppe D (185 Millionen Euro) eigentlich keine hat.
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