Ein Bewerb, in dem Geschichte geschrieben wird
LINZ. ÖFB-Cup: Zum dritten Mal trifft der LASK im Halbfinale morgen auf Rapid.
Zum elften Mal spielt der LASK morgen (20.30 Uhr) im Halbfinale des Fußball-Cups. Gelingt gegen Rapid der sechste Finaleinzug? "Das ist ein supergroßes Ziel von uns", sagt LASK-Trainer Oliver Glasner – um Worte suchend, den höchstmöglichen Stellenwert der Partie auszudrücken.
Er kann seine Spieler aus eigener Erfahrung heiß auf das Finale machen: Als Spieler der SV Ried stemmte er 1998 und 2011 den Pokal. Wie man Rapid im Halbfinale aus dem Bewerb kickt, weiß er ebenso: Auf dem Weg zum zweiten Triumph lenkte er einen Freistoß von Stefan Lexa per Kopf zum 2:1-Siegtreffer ab.
Auch beim LASK führte vor 20 Jahren die bisher letzte Endspielteilnahme über die Halbfinal-Hürde Rapid. Die Voraussetzungen waren damals ganz andere als heute, nicht nur, weil in Wien gespielt wurde: Rapid kämpfte um den Bundesliga-Titel, beim LASK hatte in der Winterpause der Ausverkauf nach der Rieger-Affäre begonnen. Geir Frigård, Peter Stöger, Jerzy Brzeczek und Hans Kogler waren nicht mehr dabei. "Das war damals eine komplette Überraschung", erinnert sich Torschütze Christian Stumpf, der damalige Verteidiger Cheikh Sidi Ba denkt ebenso gerne daran zurück: "Es war ein einmaliges Erlebnis mit einem einmaligen Team."
Die Mannschaft bekam 300.000 Schilling für den Finaleinzug und wurde mit der UEFA-Cup-Teilnahme belohnt, obwohl das Endspiel gegen Sturm Graz nach Elfmeterschießen verloren ging. Die Steirer holten den Meistertitel, damals rückte der Cupfinal-Verlierer noch in den Europacup nach.
Favoritenrolle zählt nicht
Auch vor zwei Jahren war der LASK knapp dran an der Sensation: René Gartler erzielte für den damaligen Erste-Liga-Klub im Allianz-Stadion in der 90. Minute das Tor zum 1:1 – doch es reichte nicht einmal für die Verlängerung, weil Joelinton in der Nachspielzeit für Rapid zum 2:1 traf. "Ich bin sehr stolz, Trainer dieser Truppe zu sein", sagte Glasner damals. Tage zuvor war die Rückkehr in die Bundesliga fixiert worden, deswegen gab er den Befehl: "Feiert, dass sich die Balken biegen."
Morgen hat der LASK Heimvorteil in der ausverkauften TGW-Arena – und die Favoritenrolle. Das zählt in einem K.-o.-Duell mit dem Anpfiff wenig, wie die jüngsten beiden Duelle zeigten.
Der LASK im Cup-Halbfinale - eine Zeitreise mit "Schmankerln"
Doppelt verpokert
1962: Weil Gegner GAK durch eine Verletzungsserie dezimiert ist, schont der LASK im ersten Cup-Halbfinale der Klubgeschichte den Jugoslawen Crnkovic für das vier Tage später angesetzte Titelduell in der Staatsliga gegen die Austria. Das rächt sich doppelt: Die Grazer gewinnen in Linz 2:1 – und auch gegen die Wiener setzt es ein 1:2. Am Ende fehlen vier Punkte zum Meistertitel.
Wasserschlacht auf dem Weg zum Titel
1965: Titelverteidiger Admira-Energie will schon wieder abreisen, weil der LASK-Platz durch den starken Regen unbespielbar scheint. Eine Stunde vor dem Anpfiff wird entschieden, dass die Partie durchgezogen wird. Helmut Köglberger und Chico schießen den LASK ins Endspiel. In Hin- und Rückspiel gegen den 1. SC Wiener Neustadt holt sich der LASK den bisher einzigen Cuptitel.
Im Halbfinale das Pulver verschossen
1967: Mit 5:0 gelingt der Finaleinzug gegen Schwechat. Pech haben die Athletiker im Finale: Das Hinspiel gewinnen sie gegen die Austria mit 2:1, im Rückspiel siegen die Wiener mit 1:0. Weil es damals noch keine Auswärtstorregel und kein Elfmeterschießen gibt, entscheidet das Los zugunsten der Austria.
Pannenpech und Münzenglück
1970: Am Vortag wollte der LASK nach Bregenz anreisen, doch in München reißt der Keilriemen des Busses. Die Athletiker müssen in Bayern übernachten, erst dann trifft aus Wels ein Ersatz ein. Die LASK-Teamspieler Harreither und Sturmberger scherzen nach dem 2:2, dass sie sich ein Tandem besorgen würden, „weil wir mit dem Fahrrad schneller sind als mit dem Bus“. Auch das Wiederholungsspiel in Linz endet unentschieden (3:3), eine Münze muss den Finalisten ermitteln. Ein ungarischer Forint bringt dem LASK Glück. Das Endspiel gegen Innsbruck geht 0:1 verloren.
Rauschs Hochmut kam vor dem Fall
1997: „Die putzen wir weg wie nichts“, sagt LASK-Trainer Friedl Rausch vor dem Duell mit Sturm Graz. So sicher ist sich der Deutsche allerdings nicht, weil er am Spieltag in der Stiftskirche Kremsmünster um Beistand bittet. Es hilft nicht: Der spätere LASK-Kapitän Ivica Vastic schießt die Grazer ins Finale, „Rausch raus!“-Rufe schallen über die Gugl.
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