Der Gegner des LASK wird von Ungarns Regierung unterstützt
DUNAJSKA STREDA. DAC Dunajska Streda, der Klub der ungarischen Minderheit in der Slowakei, kommt morgen als Gegner in der Europa-League-Qualifikation ins Linzer Stadion.
450.000 Slowaken fühlen sich der ungarischen Minderheit zugehörig. Sie drücken morgen Dunajska Streda die Daumen, wenn der aktuelle slowakische Tabellenführer in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League beim LASK in der Raiffeisen-Arena gastiert. Ungarische Legionäre, ein ehemaliger ungarischer Teamchef als Trainer und Viktor Orban als Finanzier im Hintergrund – Dunajska Streda ist in der Südslowakei mehr als nur ein Fußballverein.
Dritter 2018, Zweiter 2019 und Dritter 2020 – Dunajska Streda hat sich zuletzt in den vorderen Rängen der slowakischen Liga festgesetzt. Mehr ist laut Meinung der Anhängerschaft ohnehin nicht möglich. Ihrem Klub sei es nicht erlaubt, die slowakische Meisterschaft zu gewinnen, mutmaßen viele. Aktuell ist Dunajska Streda aber mit sieben Siegen aus sieben Spielen auf dem besten Weg zum ersten Meistertitel.
Möglich machten den Erfolgslauf die Investitionen von Eigentümer Oszkar Vilagi. Der Unternehmer stammt aus der 22.000-Einwohner-Stadt, dem Zentrum der ungarischen Minderheit. Vilagi übernahm den Verein, bei dem die Österreicher Robert Pflug (2004, 2006–2007) und Kurt Garger (2009-2010) als Trainer gearbeitet haben, 2014 und führt ihn seither an die Spitze. So hat Vilagi auch den Großteil der rund 40 Millionen Euro bezahlt, die in eine eigene Akademie und ein neues Stadion gesteckt wurden.
Zehn Millionen vom Nachbarn
Zehn Millionen Euro soll die ungarische Regierung beigesteuert haben. Viktor Orban ist auch deshalb ein gern gesehener Gast in der 13.000 Zuschauer fassenden Arena. Ungarns Staatschef nutzt den Fußball als Propagandainstrument. Laut der Investigativplattform Atlantszo hat er nicht nur in Ungarn, sondern auch in Rumänien oder der Slowakei schon mehr als 700 Millionen Euro an Steuergeldern in Infrastrukturprojekte gesteckt. "Ohne die Unterstützung aus Ungarn wäre es kaum gelungen, aus dem Zweitligisten FC DAC innerhalb weniger Jahre einen der Spitzenklubs der Slowakei zu machen", sagte der belgische Sportdirektor Jan van Daele. Einher mit der Finanzspritze von südlich der Grenze geht natürlich auch die Verbundenheit mit der ungarischen Nationalität, die nahezu zelebriert wird. Das gefällt in der Slowakei nicht jedem.
So stach der Slowakischen Nationalpartei besonders ins Auge, dass vor jedem Heimspiel des Klubs die ungarische Nationalhymne intoniert wird. Eine in der Südslowakei "Lex DAC" genannte Gesetzesvorlage sollte im Vorjahr das Singen oder Abspielen von fremden Hymnen im Land verbieten. Klubchef Vilagi kündigte umgehend an: "Wir werden singen und eben die Strafen bezahlen." Staatspräsident Andrej Kiska legte nach Protesten der ungarischen Minderheit schlussendlich sein Veto gegen die Vorlage ein. Van Daele sieht die Lage entspannt. "Die Klubhymne und die Nationalhymne haben nichts mit Separatismus oder mit Provokation zu tun. Sie sind nur Ausdruck der hiesigen Kultur. Und die ist nun einmal ungarisch."
Zwei Slowaken in der Startelf
Das Duell mit dem LASK erkämpfte sich Dunajska Streda mit Erfolgen über den isländischen Klub Hafnarfjördur (2:0) und den FK Jablonec aus Tschechien. Beim 5:3 nach Verlängerung in der Vorwoche präsentierten sich die Blau-Gelben als Legionärstruppe: Zwei Slowaken standen in der Startelf, dazu kamen Profis aus Panama, Deutschland, Kroatien, Tschechien, Venezuela und Ungarn.
Die Stars der Mannschaft sind der im Sommer von Udinese verpflichtete Kroate Andrija Balic und der ungarische Internationale und Kapitän Zsolt Kalmar, der unter anderem bei Leipzig spielte. Trainer ist seit diesem Sommer der Deutsche Bernd Storck. Der 57-Jährige war von 2015 bis 2017 Ungarns Teamchef und betreute die Magyaren bei der EM 2016, als sie über Österreich hinweg ins Achtelfinale vorstießen.
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Ich kann mich nur wiederholen: es ist unvorstellbar welche Gelder im Fussball in Ligen vorhanden sind in Ligen die man gar nicht am Radar hat. Bedenkt man noch dazu, dass in diesen Ligen mit gleichen Bruttogehältern höhere Nettogehälter erzielen kann ist die Kluft noch größer. Deshalb ist die Leistung der hiesigen Liga bewundernswert. Ich denke, dass der LASK dennoch aufsteigt: 1. Bessere, weil ausgeglichenere, Liga, 2. Internationale Erfahrung, 3. Bessere Abwehr, 4. Heimspiel.