Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Was der LASK besser macht als die Konkurrenten

Von Günther Mayrhofer, 30. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Was der LASK besser macht als die Konkurrenten
Yusuf Otubanjo, bei Altach im Frühjahr nur Bankdrücker, machte gegen Salzburg das 2:2. Bild: APA

Fußball-Bundesliga: Die Athletiker haben viel weniger Budget als Rapid, Austria Wien und Sturm Graz, aber deutlich mehr Punkte. Woran das liegt, analysiert Günther Mayrhofer.

Nicht jedes Spitzenspiel wird diesem Anspruch gerecht. Das 3:3 des LASK gegen Salzburg erfüllte ihn eindrucksvoll. "Das war Werbung für den österreichischen Fußball", waren sich Meistertrainer Marco Rose und LASK-Coach Oliver Glasner einig. Der LASK ist (mit Respektabstand) erster Verfolger der Salzburger – obwohl sich eigentlich Rapid, Austria Wien und Sturm Graz als Bullen-Jäger einreihen müssten. Was macht der LASK besser als die finanziell besser aufgestellte Konkurrenz?

 

Kontinuität beim Trainer: Oliver Glasner ist seit Sommer 2015 im Amt. In seiner Amtszeit lief Rapid mit Zoran Barisic, Mike Büskens, Damir Canadi, Goran Djuricin und Dietmar Kühbauer dem eigenen Anspruch hinterher. Die Austria veränderte mit dem Wechsel von Thorsten Fink zu Thomas Letsch die Spielidee völlig, Heiko Vogel scheint bei Sturm Graz seine noch zu suchen. Jeder Trainerwechsel bringt eine Änderung der Spielanlage, an die sich die Mannschaft erst gewöhnen muss. Beim LASK wissen alle Spieler, was der Trainer von ihnen verlangt, die Mannschaft tritt als homogene Einheit auf – nur so sind Leistungen wie gegen die eigentlich übermächtigen Salzburger möglich.

 

Kontinuität bei den Spielern: Christian Ramsebner, Peter Michorl, Reinhold Ranftl, Maximilian Ullmann und Dogan Erdogan waren schon bei Glasners Amtsantritt in der Ersten Liga im Kader. Nach und nach wurde dieses Gerüst behutsam verstärkt. Glasner machte dabei fast jeden LASK-Spieler besser. Bei Rapid kamen im Sommer acht Neue mit dem Anspruch auf die Startelf, Austria Wien und Sturm Graz haben Umbrüche hinter sich. Die logischen Stolperer in der Anlaufzeit kosten nicht nur Punkte, sondern auch Selbstvertrauen.

 

Die Neuzugänge: Bei Verhandlungen mit möglichen Neuzugängen kann der LASK finanziell nicht mit Rapid, Austria und Sturm mithalten. Die Athletiker fischen ohnehin in einem anderen Spielerpool und verpflichten Potenzial, nicht Namen. Die einzigen zwei Ausnahmen: Emanuel Pogatetz und James Holland gaben mit ihrer Routine dem unerfahrenen Team in der vergangenen Saison Starthilfe in der Bundesliga. Bei den restlichen Neuzugängen baute der LASK das vorhandene Talent auf: Gernot Trauner kam von Absteiger Ried und entwickelte sich zum Nationalspieler, Thomas Goiginger, João Victor und Alexander Schlager spielten davor in der Ersten Liga. Was alle Neuzugänge eint: Sie passen zur Spielweise des LASK. Das ist nicht selbstverständlich: Bei Rapid wollte Ex-Trainer Djuricin beispielsweise in dieser Saison das Pressing forcieren – mit Deni Alar und Christoph Knasmüllner kamen dafür aber wenig geeignete Spieler.

 

Langfristige Planung: Florian Jamnig, Markus Wostry und Fabian Benko haben beim LASK den Durchbruch noch nicht geschafft. Sie bekommen Anlaufzeit und müssen dann bereit sein, wenn der LASK in den kommenden Transferperioden Leistungsträger verliert – und das wird passieren, weil manche Spieler trotz laufender Verträge nicht zu halten sein werden. Nur Pogatetz und Holland sind nicht über das Saisonende hinaus gebunden. Sturm hingegen verlor im Sommer die halbe Startelf entweder ablösefrei oder durch eine Ausstiegsklausel. Die Austria verfiel wegen der katastrophalen Vorsaison in Aktionismus, auch Rapid tauschte eifrig aus.

 

Mentalität: Nicht viele Teams wären nach einem 0:2 gegen die Salzburger zurückgekommen. Der Glaube an die eigene Stärke versetzte danach den Bullen-Berg. Trauner: "Wir haben große Moral gezeigt."

 

Fitness: Der LASK ist fit, das hat nicht nur die Phase der Doppelbelastung mit der Europa League bewiesen. Ist es nur Glück, dass im Vergleich zur Konkurrenz weniger Spieler längerfristig verletzt ausfallen und dass es kaum Muskelverletzungen gibt? Dieses Glück kann man sich bis zu bestimmten Grenzen auch erarbeiten.

 

Keine Ausreden: Sturm-Graz-Sportdirektor Günter Kreissl erklärte kurz nach Beginn der Saison den Stotterstart durch die vielen Spiele durch die Europa League, obwohl der LASK mehr Partien bestritt. Rapids neuer Trainer Dietmar Kühbauer beklagte sich, dass er wegen des Europacups keine Zeit habe, im Training die Defizite zu bearbeiten. Beim LASK gibt es keine Ausreden. Die volle Konzentration gilt der Weiterentwicklung und dem nächsten Spiel. Das ist am Mittwoch das Cup-Achtelfinale in Altach.

 

Der Druck: Natürlich ist der Druck bei Rapid, Austria Wien und Sturm Graz ein anderer, besonders, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Beim LASK kann hingegen in Ruhe gearbeitet werden. Die Dankbarkeit und Demut während des Erfolgslaufs ist größer, weil vor fünf Jahren noch der Abpfiff in der Regionalliga drohte. Niemand hätte damals gedacht, dass der LASK Ende Oktober 2018 hinter Salzburg weit vor den Großklubs auf Platz zwei in der Bundesliga liegt. Das alles wurde nur möglich, weil ganz vieles richtig gemacht wurde.

mehr aus LASK

LASK-Trainer Darazs: "Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken"

LASK erhielt die Lizenz: Ab sofort darf jeder aufstellen

LASK ohne Lizenz: Eine Pflanzerei der Bundesliga

Vujanovic zur Lizenzverweigung: "Es ist völlig unbegreiflich"

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

8  Kommentare
8  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
westham18 (4.409 Kommentare)
am 30.10.2018 20:14

Sehr gut analysiert! Hut ab vor dieser Truppe! Sowohl Spieler als auch Background passen. Weiter so!

lädt ...
melden
moarli35 (2.524 Kommentare)
am 30.10.2018 13:03

Sehr gute Leute am Werk !!! Präsidium Präsi Gruber sowieso gesamte Trainerteam gute Mischung in Manschaft bis hin zu freiwilligen Helfer!! Man kann in diesen Zeiten wirklich sehr stolz sein ein Lasker zu sein!!! werden es natürlich auch in schwierigen Zeiten auch sein.

lädt ...
melden
vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 30.10.2018 15:42

Glauben Sie nicht, dass Herr Günther Mayrhofer die Schwarz/Weißen zu sehr durch die "Rosa Brille" gesehen und beschrieben hat?

lädt ...
melden
Motzi (4.918 Kommentare)
am 30.10.2018 09:44

Ja der FC Linz spielt zur Zeit wirklich gut auf.

Weiter so.

lädt ...
melden
westham18 (4.409 Kommentare)
am 30.10.2018 22:01

Das mag ja sein, sie müssen dies aber wo anders posten, vielleicht fragen Sie bei den oön nach der richtigen Adresse, bin mir sicher, dass da wer behilflich sein kann....

lädt ...
melden
beisser (10.412 Kommentare)
am 30.10.2018 08:05

Sehr gut analysiert 👍👌👏
Es ist das Paket von Fachwissen, klugen Entscheidungen, harter Arbeit und Geduld (immer nur ein Schritt nach dem anderen) das den LASK so stark macht. Man sieht, da steckt ein Plan dahinter, am Spielfeld und auch ausserhalb.
Nur manche Zeitgenossen vergessen das immer wieder wenn es einmal nicht nach ihren eigenen, oft völlig überzogenen Erwartungen läuft. Da ist dann schnell gleich wkeder alles schlecht. Man kennt ja inzwischen diese "Speziaöisten" sowohl hier im Forum als auch im Stadion.
Man kann sich als Fan nur immer wieder bei jenen Leuten bedanken, die unseren HERZENSKLUB vor dem Untergang gerettet und wieder auf sicheren Kurs geführt haben. DANKE !

lädt ...
melden
beisser (10.412 Kommentare)
am 30.10.2018 08:06

..Spezialisten..

lädt ...
melden
rektor (2.005 Kommentare)
am 30.10.2018 08:27

Ganz Fußballösterreich anerkennt die Arbeit des LASK. so auch gestern wieder die Runde bei Talk und Tore auf sky. Lt. Markus Kraetschmer nimmt sich die "große" Wr. Austria den LASK als Vorbild!
Auch über die Landesgrenzen hinaus hat sich herumgesprochen das beim LASK was großes entsteht.

Aber wie sooft gilt der Prophet im eigenen Land nicht viel: Die Stadt Linz in Person des Bürgermeisters hat noch immer nicht geschnallt wie positiv sich die Stadt mit dem LASK präsentieren könnte.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen