Vizemeister, Aufstieg, Trennung: Toni Polsters Trainerära beim LASK
LINZ. Die OÖNachrichten haben auf die erste Trainerstation von Toni Polster noch einmal zurückgeblickt. So lief das Engagement des nunmehr ehemaligen Juniors-Betreuers und persönlichen Beraters von LASK-Präsident Peter-Michael Reichel von Anfang Jänner bis Ende November 2010 beim derzeitigen Fußball-Bundesliga-Schlusslicht.
30. Dezember 2009: Noch vor Jahreswechsel zündet der LASK einen echten Kracher. Die OÖNachrichten konnten bereits Ende 2009 in Erfahrung bringen, dass Toni Polster einen Vertrag beim LASK unterschreiben wird.
1. Jänner 2010: Am ersten Tag des Jahres wird der Ex-Torjäger als Trainer der Amateure präsentiert. Polster soll im Marketing seine Abschlussstärke ausspielen und die jungen Spieler aus der Akademie bundesligafit machen. „In diesem Bereich haben wir ein großes Defizit. Die Übergänge funktionieren nicht“, erklärt Klubpräsident Peter-Michael Reichel.
4. Jänner 2010: Bestens informiert und hochmotiviert tritt Polster seine Aufgabe beim LASK an. Das große Ziel: der Aufstieg in die Regionalliga. Gleichzeitig soll Polster in den kommenden eineinhalb Jahren Nachwuchsspieler sichten. Reichel: „Wir wollen auch Jantschers, Beichlers und Pehlivans entwickeln.“ Polster verspricht vollen Einsatz: „Es ist eine reizvolle Aufgabe, mit meiner Erfahrung von 20 Profijahren junge Spieler auszubilden.“
11. Jänner 2010: Bei leichtem Schneefall pfeift Toni Polster seine erste Einheit bei den LASK Juniors an. Zuvor erklärte er seine Philosophie als Trainer: „Ich bin ein demokratischer Diktator und will, dass meine Mannschaft guten Fußball spielt, mit allen Attributen. Da gehört auch der Kampf und das Grätschen dazu.“
3. Februar 2010: Der LASK trennt sich von Chef-Trainer Matthias Hamann. Polster ist als Nachfolger kein Thema.
21. März 2010: Mit einem fulminanten 6:1-Sieg gegen Gmunden startet Polster mit seiner Mannschaft in die Rückrunde der Oberösterreich-Liga. Der 46-Jährige ist glücklich: „Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Das war eine tolle Leistung.“
4. April 2010: Nach drei überzeugenden Siegen in Folge kämpfen sich die LASK Juniors in der Tabelle auf Rang zwei vor und sind nur noch einen Punkt von der erstmaligen Tabellenführung entfernt.
23. Mai 2010: Für die LASK Juniors rückt der Meistertitel nach dem 0:2 gegen die SPG Neuhofen/Ried-Amateure in weite Ferne. Polster: „Unsere Titelchance liegt irgendwo zwischen 15 und 20 Prozent.“
11. Juni 2010: Trotz eines 4:2-Sieges bei Vorwärts Steyr muss sich Polster hinter Vöcklamarkt mit dem Vizemeistertitel in der OÖ.-Liga zufrieden geben.
2. Juli 2010: Der oberösterreichische Fußballverband gibt bekannt, dass die LASK Juniors als Tabellenzweiter der OÖ.-Liga in die Regionalliga aufsteigen dürfen. Die Linzer nehmen den freien Platz vom Pleiteverein SC St. Stefan ein.
7. August 2010: Polster trauert zum Regionalliga-Auftakt (2:2 beim SAK) einem Sieg nach. „Wir haben zu viele Chancen ausgelassen. Die Jungs müssen sich in Zukunft selbst belohnen.“
3. Oktober 2010: Dank eines 3:0-Erfolgs im Derby gegen den FC Wels stehen die LASK Juniors zum ersten Mal an der Tabellenspitze der Regionalliga. „Das ist das Ergebnis monatelanger Arbeit. Vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft im Moment spielt, macht mir große Freude“, sagt der Ex-ÖFB-Teamkapitän.
18. Oktober 2010: Trotz des sportlichen Höhenflugs geht es beim LASK intern heiß her. Polsters rechte Hand, Co-Trainer Reinhard Burits, wird von Präsident Reichel gefeuert. Das Verhältnis zwischen Reichel und Polster ist seit diesem Zeitpunkt sehr angespannt. Schon damals berichten die OÖNachrichten von einer vorzeitigen Trennung im Winter.
22. Oktober 2010: Der Abgang von Polster im Winter scheint beschlossene Sache. Das Verhältnis zwischen ihm und Reichel ist auf dem Tiefpunkt angekommen. Der Klub-Boss hatte ein Engagement von Polster als Cheftrainer ausgeschlossen. Ein gehöriger Dämpfer für die ehrgeizigen Trainerziele des Ex-Internationalen.
14. November 2010: Mit einem 3:0 der LASK Juniors über Regionalliga-Spitzenreiter Allerheiligen verabschiedet sich Polster in die Winterpause. Trotz angespanntem Verhältnis zu Reichel verspricht er, bis Sommer beim LASK zu bleiben. „Nach jetzigem Stand werde ich meinen Vertrag erfüllen.“
30. November 2010: Nach nur elf Monaten geht die Ära von Polster beim LASK zu Ende. Während der Klub die Trennung via Aussendung mit „einer Re-Organisation im sportlichen Bereich“ begründet, spricht Polster von finanziellen Gründen. „Der Präsident hat mir mitgeteilt, dass der Klub sparen muss. Ich habe beim LASK für ein Butterbrot gearbeitet.“
Marketingvorstand Kern
Pressesprecher Neubauer
.....und tschüss !
Zweiter Akt der Re-Organisation im sportlichen Bereich !
Ja wenn kein Hauptsponsor gefunden wird Herr Reichel dann muss man natürlich sparen.
Wär nicht schlecht wenn das freigemachte Geld für diese Herren jetzt auch wirklich mal in den SPORTBEREICH fließen würde......
ist auch bald Vergangenheit, da könnens Gift drauf nehmen!