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LASK wird zum Abschied aus Linz gezwungen

Von Günther Mayrhofer   01.April 2016

Der LASK kehrt Linz zumindest auf dem Papier den Rücken: In den Unterlagen zur Lizenzierung wurde das Paschinger Waldstadion als Heimstätte angegeben, das Linzer Stadion ist nur noch das Ausweichquartier. Das ist kein Aprilscherz, sondern die Folge aus einer Änderung der Lizenzbestimmungen.

Wegen des Stadion-Theaters um den inzwischen insolventen Erste-Liga-Konkurrenten Austria Salzburg legte die Bundesliga fest, dass ein Klub nur noch vier Mal pro Saison in ein anderes Stadion als das als Heimstätte nominierte ausweichen darf, davon nur zwei Mal in Serie. "Ein nachfolgender, darüber hinausgehender Wechsel in ein – gemessen an der Zuschauerkapazität – kleineres Stadion ist nicht möglich und hätte Sanktionen des unabhängigen Senates 5 zur Folge, die von Geldstrafen bis zu etwaigen Punkteabzügen reichen können", bestimmt Kriterium 7.4.1 der Lizenzierungsbestimmungen jetzt.

Der LASK weicht in der laufenden Saison insgesamt sieben Mal wegen Veranstaltungen auf der Gugl – vom Generali-Ladies Tennisturnier bis zum Skibasar – in das kleinere Stadion in Pasching aus. Das wäre in der kommenden Saison nicht mehr möglich, obwohl es ähnlich oft notwendig wäre. Ende Oktober steht diesmal zusätzlich die Karate-WM in der Tips-Arena auf dem Programm. Parallel zu den Veranstaltungen trotzdem im Linzer Stadion zu spielen, geht alleine wegen der Parkplatzmisere und den dann fehlenden Räumlichkeiten für den VIP-Klub nicht.

Deswegen bleibt dem LASK keine Wahl: Der Klub ist praktisch gezwungen, Pasching als Heimstätte zu nominieren. An der Aufteilung der Spiele zwischen dem Linzer Stadion und Pasching könnte sich dabei wenig ändern: Das Ausweichen in ein größeres Stadion ist uneingeschränkt erlaubt, "sofern dies aus Gründen der höheren Zuschauerkapazität zweckdienlich erscheint", wie die Lizenzierungsbestimmungen vorsehen. Lediglich um eine Genehmigung des Senates 5 müsste vorab angesucht werden.

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Im Falle des Aufstiegs in die Bundesliga hätte der Heimstätten-Wechsel eine unangenehme Konsequenz für den LASK: Die Athletiker würden die Lizenz nur mit Auflagen erhalten. Es müsste in das Waldstadion investiert werden, um es bundesligatauglich zu machen. Die Rasenheizung wäre dabei der große finanzielle Brocken. Ab der kommenden Saison ist eine solche für die Bundesligisten zwingend vorgeschrieben. Im Waldstadion ist zwar eine installiert, doch diese funktioniert seit Jahren nicht – und es war auch bisher nicht notwendig, sie instand zu setzen.

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Bisher war der LASK in Pasching nicht willkommen, die Gemeinde hat aber keine Chance gegen die Nominierung als Heimstätte. Im Pachtvertrag des FC Pasching aus dem Jahr 2011 steht zwar noch ein Unterpachtverbot, dieser Passus wurde ein Jahr später in einer Vertragsänderung aber herausgestrichen. Das war schon zwei Mal ein Thema: Als der LASK mit dem Sekretariat im Waldstadion einzog und als die Erste-Liga-Mannschaft in Pasching trainieren sollte. Die Gemeinde war in beiden Fällen dagegen, hatte aber keine Handhabe. Der LASK hat im Waldstadion sein Büro, neben der Erste-Liga-Mannschaft nützt der Regionalligist Pasching/LASK Juniors die gesamte Anlage als Trainingszentrum.

Vertreter der Gemeinde Pasching besprachen gestern am späten Nachmittag mit den Anrainern die neue Situation. Einige wenige pochen auf die Einhaltung des Bescheides, der in den Rahmen der Baubewilligung für das Waldstadion bei einer Erweiterung zu Zeiten des damaligen Bürgermeisters Fritz Böhm aufgenommen wurde. In diesem wurden Zugeständnisse an die Anrainer gemacht. Der damalige Paschinger Verein wurde allerdings nach Klagenfurt verkauft, den Klub Austria Kärnten gibt es nicht mehr. Für den aktuellen Hausherrn, den FC Pasching, ist dieser Bescheid nicht bindend.

Trotz der rechtlich klaren Situation versuchten der LASK und die Gemeinde Pasching zuletzt, einen gemeinsamen Weg zu finden. Parallel laufen Gespräche mit der Stadt Linz, die Kosten bei einem Spiel im Linzer Stadion zu senken. Je billiger für den LASK ein Heimspiel auf der Gugl wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dort Partien stattfinden – sonst steht das Stadion leer.

Der LASK soll zudem der Gemeinde Pasching das Zugeständnis angeboten haben, nur noch sechs Jahre das Waldstadion für Profifußball zu nutzen, obwohl der Pachtvertrag bis 2029 läuft. In der Hoffnung, dass in sechs Jahren eine neue Arena steht und der LASK dann endgültig in seine Heimat Linz zurückkehrt ...

 

Endspiel für den LASK um den Titel
Fabiano war für den LASK zuletzt der Tempomacher im Titelrennen.

Endspiel für den LASK um den Titel

Heute muss der LASK zum fünften Mal in dieser Saison nach Pasching ausweichen: Das „Aufstiegsfinale“ gegen Tabellenführer St. Pölten steigt im Waldstadion (20.30 Uhr, ORF Sport plus live). Reißt Ex-Trainer Karl Daxbacher die Athletiker aus dem Titeltraum?

Vor einem Jahr wurde er nach dem 0:3 in Mattersburg in der 23. Runde beim LASK gefeuert – bei vier Punkten Rückstand auf die Burgenländer. Heute geht er mit vier Zählern Vorsprung in das Titelduell. Daxbacher: „Der Druck liegt beim LASK.“ Für die Linzer gehe es „fast um alles. So werden sie auch spielen“. Das bestätigt LASK-Flügelflitzer Philipp Huspek: Der einzige Feldspieler, der von Daxbachers zweiter Ära beim LASK übrig blieb, ist dafür verantwortlich, dass die Linzer im Titelrennen nicht schon abgerissen sind: Fabiano erzielte bei seinen vergangenen fünf Einsätzen je ein Tor. Fabiano: „Am liebsten würde ich meine Serie fortsetzen.“ Und auch die Serie des LASK in Pasching: Alle vier Saisonspiele wurden dort gewonnen. Allerdings hat auch Daxbacher noch nie in Pasching verloren. Der LASK wird ohne Christian Ramsebner auskommen müssen. Der Abwehrchef brach das gestrige Abschlusstraining vorzeitig ab.

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