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Wenn der Glaube Berge versetzt

22.Dezember 2018

Stefan Lainer vor Peter Zulj und Amadou Haidara – LASK-Coach Oliver Glasner hatte Österreichs frischgebackenen Fußballer des Jahres, Marko Arnautovic, nicht auf seinem Zettel. Trotzdem entschied der 29-jährige West-Ham-Legionär die von der Austria Presse Agentur (APA) unter den zwölf Bundesliga-Trainern durchgeführte Wahl in souveräner Manier für sich. Arnautovic, der seinem Verein nach einer Muskelblessur in spätestens zwei Wochen wieder zur Verfügung stehen wird, distanzierte mit 36 Punkten den sechsmaligen Champion David Alaba (16) und Salzburgs Shooting-Star Xaver Schlager (10).

Für Arnautovic ist es der erste Titel: "Diese Auszeichnung hat eine ganz große Bedeutung – auch für meine Familie", betonte der Wiener, dem von Seiten des Österreichischen Fußballbundes Komplimente zuflogen. "Marko gibt mit jeder Faser seiner Persönlichkeit alles für das Nationalteam", sagte Präsident Leo Windtner. Für Teamchef Franco Foda ist Arnautovic "menschlich top und ein Spieler mit unglaublichen Qualitäten, der auch Verantwortung übernimmt".

Wenn der Glaube Berge versetzt
Marko Arnautovic mit Hund Balloo in seiner Villa in London

Ein ehrliches Geständnis

Das war nicht immer so. Der Sohn eines Serben und einer Wienerin musste hart dafür arbeiten, um sein Image aufzupolieren. Irritationen gab es auch abseits des Rasens: Einen Polizisten soll er 2012 bei einer Auto-Routinekontrolle in Wien mit den Worten "Ich kann dein Leben kaufen" bedacht haben. Damals, in seiner Zeit bei Werder Bremen, war der mittlerweile 29-Jährige Stammgast in den Klatschspalten der boulevardesken "Bild"-Zeitung.

Heute ist Arnautovic verheiratet und Vater zweier Mädchen im Alter von sechs und drei Jahren, ihnen will er ein Vorbild sein. Frei von Eskapaden. Die Familie logiert in einer mondänen Villa in London. Marko kann sich das leisten angesichts einer kolportierten Wochengage in der Höhe von knapp 110.000 Euro.

Arnautovic zum ersten Mal Österreichs Fußballer des Jahres

Österreichs Fußballer des Jahres 2018 heißt Marko Arnautovic. Der 29-Jährige gewann erstmals die von der APA - Austria Presse Agentur unter den Trainern der zwölf Bundesligisten durchgeführte Wahl.

Dass es ihm sportlich und finanziell gut geht, ist für Arnautovic keine Selbstverständlichkeit. "Ich wäre vielleicht auf die schiefe Bahn geraten, hätte ich es als Fußballer nicht geschafft. Ich habe als Kind nicht viel auf meine Eltern gehört und war immer draußen. Einige meiner Freunde sind ins Gefängnis gegangen." Arnautovic kratzte vor allem dank starker Auftritte im Stoke-City-Trikot die Kurve – vielleicht 5 vor 12. "Jetzt danke ich tausend Mal meiner Familie und Gott, dass es doch in die richtige Richtung gegangen ist."

Wenn der Glaube Berge versetzt
Arnautovic im West-Ham-Trikot

Im Sommer 2017 überwies West Ham 28 Millionen Euro, um sich Markos Dienste zu sichern. Mittlerweile hat er seinen Marktwert auf zumindest das Doppelte geschraubt, zuletzt tauchten Manchester United und die AS Roma in der Liste der Interessenten auf.

Arnautovic, serbisch-orthodoxer Christ, legt sein Schicksal in Gottes Hände: "Ich bin jetzt West-Ham-Spieler. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt." Das Derby heute gegen Watford verpasst er, das Gastspiel am 27. Dezember bei Southampton mit Coach Ralph Hasenhüttl wohl auch. Im neuen Jahr greift der 77-fache Teamspieler wieder an. Ganz bestimmt.

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