Vorstandsetage statt Trainerbank
WIEN. Peter Stöger ist nach dem Abenteuer Deutschland wieder "daheim" bei seiner Austria
Die neue Saison der heimischen Fußball-Bundesliga ist zwar noch nicht angepfiffen, das erste Wiener Derby hat aber gestern die Austria gewonnen. Denn mit der Präsentation von Peter Stöger als neuem Sport-Vorstand stellten die Violetten den Rivalen aus Hütteldorf, der zuvor zur Saisonstart-Pressekonferenz geladen hatte, in den medialen Schatten. Die Heimkehr Stögers war für die Fußball-Fans das Thema Nummer eins, auch wenn sich der Deal schon länger abgezeichnet hatte.
"Ich bin jetzt voller Überzeugung, dass das nach vielen Überlegungen und Abwägungen die absolut richtige Entscheidung ist", sagte Stöger, der nach vier erfolgreichen Jahren in Köln und sieben Monaten in Dortmund zuletzt ein Jahr lang ohne Engagement gewesen ist. Dass er mit seinem Wechsel in die violette Vorstandsetage mit seiner Trainerlaufbahn abgeschlossen hat, wollte der 53-Jährige nicht bestätigen. Stöger: "Ich bin zu lange in diesem Geschäft, dass ich aufgehört habe, mit irgendetwas abzuschließen."
Der Wiener erhielt bei der Austria vorerst einen Zwei-Jahres-Vertrag als Sport-Vorstand. Die Laufzeit ist an jene der Vereinbarung des Klubs mit Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer gekoppelt. Der Posten des Sport-Vorstands war bei der Austria seit dem Rückzug von Thomas Parits 2015 nicht mehr besetzt. Franz Wohlfahrt ( bis Sommer 2018) und nun Ralf Muhr arbeiten als Sportdirektoren und waren mit wenigen Befugnissen ausgestattet.
Stöger soll zuletzt auch (gut dotierte) Angebote aus Englands zweiter Liga und China gehabt haben. Die Rückkehr zur Wiener Austria kam eher überraschend. Seine Begründung? "Den Verein, den ich einigermaßen gut kenne, sportlich in einer Führungsposition mitzugestalten und mitzuentwickeln, das ist auch für mich eine spannende Aufgabe." Dass er in Favoriten ein exzellentes Standing sowohl bei den Fans als auch bei Präsident Frank Hensel hat, wird wohl auch eine wichtige Rolle gespielt haben.
Welser Legendentreff mit Stöger und "Stani"
Die Promi-Liste der Fußball-Star-Parade am Sonntag in der Welser Huber-Arena (ab 15 Uhr) wird immer länger. Neben Austrias neuem Sportdirektor Peter Stöger und den Ex-Internationalen Toni Polster, Andreas Herzog, Walter Schachner, Heimo Pfeifenberger, Helge Payer oder Paul Scharner hat Organisator Ralph Schader jetzt auch einen „alten Freund“ überreden können, in Wels auf Ballhöhe zu sein. Russlands Teamchef Stanislaw Tschertschessow wird direkt aus Moskau einfliegen. Angepfiffen wird das Legendenspiel um 16 Uhr. Ab 18 Uhr spielt Adi Hütters Klub Eintracht Frankfurt gegen den FC Wels. Karten gibt es in allen Filialen der Sparkasse OÖ.