Vorrang für nationale Ligen

Die UEFA macht den Weg frei für die nationalen Fußball-Meisterschaften: Die für Juni geplanten Länderspiele werden verschoben, es gibt vorerst keine Termine für die Fortsetzung der Europacup-Bewerbe.

Das Ziel der Ligen bleibt, die Saison bis 30. Juni abzuschließen. Der niederländische Verband veröffentlichte den 3. August als nächstbesten Zeitpunkt, dazu gibt es auch ein Szenario bis September. "Das gibt uns wieder Spielraum", sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. "Wir haben Klarheit und Planungssicherheit bekommen, sowohl für uns als auch für die Ligen, die jetzt die in wirtschaftlicher Hinsicht wichtige Möglichkeit haben, ihre Bewerbe bis Anfang August fertig zu spielen", erklärte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer, der bei der gestrigen Videokonferenz der 55 UEFA-Mitgliedverbände dabei war. Auch die Termine für alle UEFA-Klubwettbewerbe 2020/21 wurden verschoben, um den Ligen mehr Zeit zu geben. Offen blieb die Frage, wie mit bereits fixen Transfers zum 1. Juli oder am 30. Juni auslaufenden Verträgen verfahren wird. Hierzu berät eine Arbeitsgruppe der FIFA.

Zwei ÖFB-Tests betroffen

Die Länderspiele des ÖFB-Teams gegen England (2. Juni) und Tschechien (9. Juli) finden nun nicht statt. Die EM wurde bereits auf Sommer 2021 verlegt. Trotz des größeren Zeitfensters beschäftigt sich die Bundesliga weiterhin mit einem Saisonabbruch. Wie die Spielzeit gewertet wird, würde der ÖFB nach den Empfehlungen von FIFA und UEFA entscheiden.

Ried drängt auch bei Abbruch in die Bundesliga

Trotz des größeren Zeitfensters beschäftigt sich die Bundesliga weiterhin mit einem Saisonabbruch. Weder in den FIFA-, ÖFB- oder Bundesliga-Bestimmungen ist geregelt, wie die Meisterschaften zu werten sind, wenn sie nicht planmäßig zu Ende gespielt werden können.

Der ÖFB wird letztendlich die Entscheidung treffen und dabei die Diskussionen auf internationaler Ebene sowie mögliche konkrete Vorgaben oder Empfehlungen seitens der FIFA oder der UEFA abwarten.

Die SV Ried bereitet sich vor: Der Winterkönig der 2. Liga prüft die rechtlichen Möglichkeiten für den Aufstieg am grünen Tisch. „Ich bin davon überzeugt, dass aufgrund des Regulativs auch bei einem Abbruch der Meisterschaft eine rechtlich haltbare Lösung nur mit einem Aufstieg in die oberste Liga möglich sein wird“, wurde Präsidiumsmitglied Robert Tremel in einer Klubaussendung zitiert. Um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, wurden sämtliche Mitarbeiter, darunter das Profi-Team, auf Kurzarbeit umgestellt.