Rapid war chancenlos, Inter gnadenlos
MAILAND. Für Rapid ist am Donnerstag in der Fußball-Europa-League nach einer 0:4-Pleite gegen Inter Mailand wie erwartet das Aus gekommen.
Rapids Auftritt in der bei weitem nicht ausverkauften Fußball-Oper San Siro war nicht von Erfolg gekrönt. Spätestens nach 18 Minuten hatte sich die Hoffnung auf das Wunder von Mailand in Luft aufgelöst. Inter führte eiskalt 2:0 und sollte letztlich mit 4:0 (2:0) die Oberhand behalten.
Damit ist die internationale Reise Rapids in der Runde der letzten 32 der Europa League ziemlich sang- und klanglos mit dem Gesamtscore von 0:5 zu Ende gegangen, der 18-fache italienische Meister war einfach eine Nummer zu groß.
Dabei hatte Rapid die Mission Aufholjagd (nach der 0:1-Niederlage von Hütteldorf) ambitioniert in Angriff genommen. Übrigens ohne den Einser-Kapitän in der Startelf. Coach Didi Kühbauer hatte Stefan Schwab (vielleicht schon mit Blick auf den Liga-Hit am Sonntag gegen Salzburg) 63 Minuten auf die Bank gesetzt, der Versuch mit der zentralen Mittelfeldachse Ljubicic – Grahovac – Knasmüllner (vorgezogen) brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Rapid hatte zwar viele Eckbälle, aber hinten die Not in Dosen. Bälle gingen leichtfertig verloren, Abwehrfehler luden die Nerazzurri zum Toreschießen ein. Nach Matias Vecinos 1:0 (11.) landete ein Klärungsversuch von Max Hofmann direkt vor den Beinen von Andrea Ranocchia. Der italienische Verteidiger, der in dieser Saison erst elf Minuten in der Serie A gespielt hat, bedankte sich und legte das 2:0 (18.) nach.
Sehr zum Leidwesen der 5000 grün-weißen Schlachtenbummler, die gerne gejubelt hätten. Zum Beispiel bei einer Topchance von Andrija Pavlovic (23.). Doch es sollte nicht sein. Ivan Perisic (81.) und Matteo Politano (87.) erhöhten noch auf 4:0 für Inter.
Was ist der Unterschied zwischen Rapid und RBS?
RBS verliert auswärts 1:2 und Trainer Rose sagt, man könne noch aufsteigen. Dann wird der Gegner (auch kein niemand) vom Platz geschossen.
Rapid verliert daheim 0:1, tönt danach man wolle etwas Zählbares mitnehmen und wird von Inter vom Platz geschossen.
Noch irgendwelche Fragen, warum RBS erneut auf den Meister zusteuert, Rapid aber gegen den Abstieg spielen wird?
Orlando 2312,
Völlig richtig auf den Punkt gebracht.
Nur so eine Frage, war das gestern Energiesparmodus von Inter Mailand?
Kaum auszudenken wenn Inter nach dem 2:0 nicht auf Energiesparmodus umgeschaltet hätte, das Ergebnis wäre vermutlich zweistellig ausgefallen und genau das war eigentlich die große Sensation das Rapid nicht zweistellig verloren hat.
Wenn Salzburg mit seinen Millionen nicht in der Österreichischen Liga spielen würde, könnte man den Österreichischen Fußball mit Luxemburg's Liga vergleichen, obwohl ja diese (Düdelingen) bekanntlich auch schon gegen Österreichische Spitzenklubs gewinnen.
Weiss schon, dass ich schrieb, Inter würde nach dem 2:0 auf Energiesparmodus zurückschalten würde. Und das haben die ja auch getan. Italiener machen das doch gerne so.
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass sogar der Sparmodus für Rapid noch um ein paar Nummern zu gut sein würde.
eines der beiden "würde" steht zur freien Entnahme.
Ich weiß ja nicht, welches Kraut man rauchen muss, dass solche Wortmeldungen vor dem Spiel abgesondert werden.
Wir fahren dorthin, weil wir etwas zählbares mitnehmen wollen und nicht, weil das Essen so gut ist in Mailand.
Anspruch und Realität klafft bei Rapid meilenweit auseinander.
Chancen- und hilflose Hütteldorfer auf der einen, oft desinteressierte und dementsprechend unkonzentriert wirkende Mailänder auf der anderen Seite. Man tat halt nur soviel als unbedingt nötig war. Erst gegen Ende der Partie ließ Inter kurz einmal die Klasse aufblitzen. Vorher gab es oft Ballfehler, Fehlpässe oder Missverständnisse. Dazu eine völlig danebenstehende Reportercrew von Puls 4, die offenbar ein gänzlich anderes Spiel sah. Einzig alleine Experte J.Ertl anerkannte den eklatanten Klassenunterschied und sprach davon, dass die Niederlage auch wesentlich höher hätte ausfallen können. Auch Rapidkeeper Strebinger ist jedesmal eine Wohltat, der immer die Sache klar beim Namen nennt und ohne Ausreden auskommt.
Dieses sich vor dem Spiel Starkreden erinnert stark an den vor sich hinpfeifenden Jungen, der knieschlotternd durch den finsteren Wald läuft.
Das ist wohl die größte Überaschung und eine top sensation in der Europa-League das Rapid nur 4:0 verloren hat.