Foda: "Sind kein Team, das locker spielen kann"
ÖFB-Spieler sprachen von verschenktem Sieg und fehlender Leidenschaft.
Erst gab es eine längere Umarmung mit Österreichs Teamchef Franco Foda auf dem Spielfeld, dann erhielt Israels Teamchef Andi Herzog stehende Ovationen der 15.000 Zuschauer im Sammy-Ofer-Stadion von Haifa, als er sich in Richtung Kabine begab. Es war sein Tag, nachdem der Wiener in den vergangenen Tagen vor allem von der israelischen Presse bereits massiv attackiert worden war.
Österreichs Team tat ihm den Gefallen, dass er gestern plötzlich wie ein jahrzehntelanger Nationalheld gefeiert wurde. Die Anspannung war Herzog in den vergangenen Tagen anzumerken gewesen. Die gewohnt lockeren Sprüche hatte Herzog zumindest vor diesem Spiel in der Kabine gelassen.
ÖFB-Teamchef Franco Foda suchte nach dem Spiel nicht nach Ausreden. "Wir sind selbst an der Niederlage schuld. Das soll die Leistung von Israel nicht schmälern. Aber wir müssen begreifen, dass wir keine Mannschaft sind, die auch nur eine Minute locker spielen kann. Ich habe es auch in der Halbzeit angesprochen, dass wir vielleicht geglaubt haben, dass es einfach wird. Das werden wir auch intern besprechen." Und es gab auch ein Kompliment an Israels Auswahl. "Sie waren bissiger, haben den Sieg mehr gewollt, auch wenn sie in der zweiten Hälfte nur noch defensiv gespielt haben."
Herzog holte Zahavi zurück
Israels Teamchef Andreas Herzog war die Nervosität auch nach dem Sieg anzumerken. "Es ist für uns ein Riesenerfolg, wir müssen das aber richtig analysieren. Wir haben zur Pause geführt, obwohl der Gegner besser war. Ich freue mich sehr, aber das wird in ein zwei Tagen noch mehr werden, weil ich noch immer sehr angespannt bin."
Der Schlüssel zum Erfolg war natürlich Israels Stürmerstar Eran Zahavi, der drei Tore erzielt und einen Assist gemacht hatte. "Es freut mich, dass er jetzt die Schlagzeilen hat. Dafür haben wir ihn zurückgeholt", sagte Herzog. Zahavi war 2017 nach einem Streit aus dem Nationalteam zurückgetreten und kehrte erst jetzt zu Beginn der Ära Herzog wieder zurück.
Israels Sportdirektor Willi Ruttensteiner war nach dem Spiel überglücklich. "Wir haben gewusst, dass wir in jedem Spiel gegen Österreich krasser Außenseiter sein werden. Aber die Mannschaft hat sich diesen Sieg mit einem herausragenden Kampfgeist und toller Disziplin erkämpft."
"Leidenschaft hat gefehlt"
Innenverteidiger Aleksandar Dragovic brachte Österreichs Leistung in Haifa auf den Punkt. "Uns hat die Leidenschaft gefehlt, das Auftreten hat nicht gepasst. Wir haben ihnen das Spiel geschenkt." Auch Kapitän Julian Baumgartlinger war selbstkritisch: "Es ist nicht zu entschuldigen. Wir müssen uns selbst an der eigenen Nase packen, es geht nicht, wenn wir alles unter Kontrolle haben, dass wir solche einfachen Dinge herschenken."
Die Selbsterkenntnis kam rasch, für die Tabelle hat dies keine Auswirkungen. Da bleibt das ÖFB-Team bei null Punkten.
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Wenn wenigsten "locker" spielen könnten. Die können gar nicht spielen, so schauts aus.