Das Rapid-Paradoxon
WIEN. Die Hütteldorfer sind bei der Corona-Förderung klar die Nummer eins.
4,4 Millionen Euro hat die Bundesregierung in einer ersten Phase (Abrechnungszeitraum März bis Juni) für Profi-Klubs zur Verfügung gestellt, die aufgrund der Corona-Pandemie den Spielbetrieb unterbrechen mussten. Ausgeschüttet wurde das Geld an rund 80 Vereine, die sich auf acht verschiedene Sportarten verteilen. Nach Recherchen des Magazins "Profil" hat die öffentliche Hand dabei einen Klub ganz besonders getätschelt: Rapid bekam von den insgesamt 4,4 Millionen fast zwei Millionen Euro zugesprochen und ist damit mit Abstand die Nummer eins. Die Wiener Austria wurde mit 350.000 Euro gefördert, der LASK erhielt 300.000.
Obwohl weder Fördergeber noch Fördernehmer an einer Transparenz des Sportligen-Fonds der Regierung sonderlich interessiert sind, werden die Summen nicht dementiert, sondern eher bestätigt. Rapid rechtfertigte seinen Status als klare Nummer eins im Förder-Ranking in einer Aussendung von Geschäftsführer Christoph Peschek. Der SK Rapid sei unter den heimischen Fußballvereinen der Hauptleidtragende, allein die entgangenen Zuschauereinnahmen seien bei durchschnittlich 18.666 Fans im Stadion ungleich höher als bei anderen Klubs. Das schaut, auf den ersten Blick betrachtet, plausibel aus, ein zweiter Blick verdeutlicht trotzdem eine geradezu paradoxe Schieflage.
Im aktuellen Rapid-Geschäftsbericht für die Saison 2019/2020 sucht man nämlich vergeblich nach einer Corona-Delle. Sowohl beim Ticketing als auch bei der VIP-Hospitality wurde zwar etwas weniger erlöst als in der Vorsaison, gleichzeitig ist aber auch der Aufwand für die Heimspiele beziehungsweise die VIP-Betreuung signifikant gesunken. Im Vergleich zur Saison 2018/2019 hat Rapid in diesen Bereichen rund 1,9 Millionen Euro eingespart. Im Corona-Frühjahr hat Rapid außerdem seine rund 12.000 Abo-Besitzer aufgefordert, auf die Rückerstattung der Eintrittsgelder zu verzichten. Laut Wiener Medienberichten haben rund 80 Prozent der Rapid-Fans diesen Wunsch ihres Herzensklubs erfüllt.
Eingerechnet in die Zuteilung der Corona-Hilfe wurde übrigens auch das Inanspruchnehmen der Kurzarbeit. Für Sturm Graz ist aus diesem Grund der Zuschuss auf 50.000 Euro geschrumpft. Andere Klubs haben aufgrund der Kurzarbeit überhaupt kein zusätzliches Geld aus dem Phase-1-Topf bekommen. Im Gegensatz zum LASK und Red Bull Salzburg – Österreichs Meister hat übrigens als einziger Klub um keine Corona-Hilfe angesucht – haben auch die Wiener Vereine Rapid und Austria im Frühjahr die Kurzarbeit praktiziert. Fördergeld gab es trotzdem, im Fall von Rapid sogar erstaunlich viel.
Der Fördertopf der Fußball-Bundesliga für eine zweite Phase ist mit 5,44 Millionen Euro gefüllt und soll bereits abgerechnet worden sein. Die Summen sind nicht bekannt – die Klubs dürfen angeblich laut Fördervertrag mit dem Sportministerium keine Beträge nennen oder bestätigen. Abgewickelt wird die Förderung von der Bundes-Sport-GmbH. Aufsichtsratsvorsitzender ist dort übrigens der langjährige Rapid-Manager Werner Kuhn. Zuletzt war er als "Director Business Development, Marketing und Sales" bei den Hütteldorfern aktiv. (chz)
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Korrupte Bande! Den Rapidlern wird alles in den A..... geschoben.
Die Coronahilfen sind nicht nur im Fussballbereich oft weder gerecht noch treffsicher. Deshalb sind solche Zahlungen dann auch geheim statt transparent. Wir müssen nichts wissen. Es reicht, wenn wir zahlen.
Auch wenn Rapid am meisten Zuschauer hat, ist die Höhe der Summe im Vergleich zu den andren Clubs nicht nachvollziehbar, eigentlich beschämend. 👎
rapid war immer mit der politik verbandelt und wird mit steuermitteln druchgefüttert .. früher mit dem ögb , jetzt halt mit dem " grünen " sportminsterium" ...
Hauptsache Männer Fußball bekommt Geld ! Herr Kogler wie schaut es mit der Unterstützung der Frauen aus ??
Habe gehört der Frauensport wurde von diesem Topf ausgeschlossen !
Vielleicht hat ihm sein Wirt nu gar ned erzählt, dass es sowas auch gibt...