Das Meisterstück der "Spätzünder"
WIEN. Super-Finish: Schlager und Wolf schossen Salzburg zum 2:1-Sieg in Wien und zum Titel.
Seit gestern, 18.51 Uhr, ist es fix: Red Bull Salzburg hat sich zum sechsten Mal in Folge zum österreichischen Fußballmeister gekrönt und vier Tage nach dem Triumph im ÖFB-Cup das "Double" perfekt gemacht. Drei Bundesliga-Runden vor Schluss sind die Mozartstädter bei einem Vorsprung von neun Punkten auf "Vize" LASK nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Die "Roten Bullen" haben ihren zweiten Matchball verwandelt, eine Woche nach der 1:2-Niederlage in Wolfsberg feierten die Mozartstädter einen hart erkämpften 2:1-Erfolg bei der Wiener Austria.
"Es ist überragend, es war nicht einfach, weil wir in Rückstand geraten sind. Jetzt können wir ein bisschen feiern, wir dürfen stolz sein", freute sich Außenverteidiger Stefan Lainer: "Unsere Mentalität ist großartig." Die Salzburger, die am kommenden Sonntag den LASK empfangen, haben in der Generali Arena ein Super-Finish hingelegt. Dominik Prokop hatte die Austria nicht unverdient in Führung gebracht (71.), dann drehten Xaver Schlager (81.) und Hannes Wolf (86.) den Spieß um.
"Es fühlt sich großartig an, das Meistertor geschossen zu haben. Vor allem nach den vergangenen Wochen, die nicht einfach waren", sagte Wolf, der wegen seines anstehenden Wechsels zu RB Leipzig von Salzburger Fans angefeindet und ausgepfiffen worden war. "Ich war ein bisschen schockiert, Transfers gehören zum Business."
Abschied "ohne Wehmut"
Salzburgs Erfolgstrainer Marco Rose übersiedelt "ohne Wehmut" nach Mönchengladbach, er blickt auf "eine phantastische Zeit" in Salzburg zurück. "Wir wollten die Meisterschaft jetzt und ohne Zittern fixieren, hatten einige Probleme, aber gute Antworten", sagte der Sachse, der 47 seiner 65 Liga-Matches in Diensten der Mozartstädter gewonnen hat. Das ist Bundesliga-Rekord.
In der Ära Red Bull stehen bereits zehn Meistertitel zu Buche, der bis dato letzte Nicht-Salzburger-Verein, der in der Liga triumphierte, ist der geschlagene Gegner. 2012/13 stemmte die Austria die Schale – mit Peter Stöger, dessen Rückkehr an den Verteilerkreis Favoriten verhandelt wird. Der 53-Jährige soll Sport-Vorstand bei den Violetten werden, erste Gespräche mit Austria-Präsident Frank Hensel dürften bereits stattgefunden haben.
Für die Wiener war die Niederlage ein heftiger Dämpfer im Ringen um einen Europacup-Startplatz. Die fünftplatzierte Austria hat St. Pölten im Nacken, drei Punkte Rückstand auf den Vierten Sturm und vier auf den Dritten Wolfsberg. Salzburgs Teilnahme am internationalen Geschäft ist längst in trockenen Tüchern. Gewinnt Ajax heuer nicht die Champions League, werden die Mozartstädter zum ersten Mal unter dem Emblem des "Roten Bullen" in die Gruppenphase der "Königsklasse" einziehen. (alex)
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