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Das Ende der Geisterspiele: Die Liga spielt auf Zeit

Von OÖN, 12. März 2021, 00:04 Uhr
Das Ende der Geisterspiele: Die Liga spielt auf Zeit
Heute vor einem Jahr bestritt der LASK gegen Manchester United das erste Geisterspiel. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Wird mit dem Ankick gewartet, bis Fans in die Stadien dürfen?

Genau ein Jahr ist es heute her, dass Corona dem Fußball die Zuschauer stahl: Am 12. März 2020 fand das erste Geisterspiel in Österreich statt. Das Achtelfinal-Hinspiel des LASK in der Europa League hätte zu einem Höhepunkt für die schwarz-weißen Anhänger werden sollen – es wurde nicht nur wegen des Ergebnisses (0:5) ein Trauerspiel.

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer macht wenig Hoffnung, dass sich der Zustand bald ändert. "Ich kann nur die Parole ,Bitte durchhalten’ ausgeben. Wir müssen uns gedulden und auch von dem Szenario ausgehen, dass wir erst mit Beginn der neuen Saison vor Fans spielen werden." Er steht Einlasstests offen gegenüber, eine Lösung des Problems wird wohl erst die Impfung sein. Als Ausweg bringt Ebenbauer einen späteren Anpfiff der Saison 2021/22 ins Spiel.

Warten bis September?

Eigentlich soll die neue Spielzeit mit dem ÖFB-Cup von 16. bis 18. Juli angekickt werden. "Sollte sich die Frage stellen, ob wir Ende Juli ohne Zuschauer beginnen oder das Vollprogramm mit vollen Stadien im September machen, wird man sicher darüber nachdenken, wie man das lösen könnte. Aber für so eine Entscheidung benötigt es viele Parteien", verwies Ebenbauer auf die Klubs, den Verband und diverse Rechtepartner wie TV-Stationen.

Es hängt aber auch von einer gesamteuropäischen Lösung ab: Nach dem geltenden Terminplan würde der erste österreichische Klub Mitte Juli in die 2. Qualifikationsrunde zur neuen Europa Conference League einsteigen, die weiteren Vertreter in den folgenden Wochen. Es wäre ein Wettbewerbsnachteil für Österreichs Klubs, wenn die Bundesliga erst viel später beginnen würde.

153 Ligaspiele ohne Fans

Es ist eine Zwickmühle. Die wirtschaftliche Gesundheit der Klubs verschlechtert sich laut Ebenbauer beim Status quo mit jedem Tag. Allein beim Geisterspiel gegen Manchester United entgingen dem LASK 628.000 Euro an Einnahmen. Ersetzt wurden sie nicht. "Wir haben ein dreizeiliges Ablehnungsschreiben bekommen", sagte LASK-Generalsekretär Gernot Fellinger am vergangenen Donnerstag beim Podiumsgespräch der OÖNachrichten. "Die Politik macht es sich schon zu leicht, zu sagen: ,Wir sperren euch einen Tag vor dem Spiel das Stadion, aber eine Entschädigung gibt es nicht.‘"

Seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie fanden 153 Bundesligaspiele komplett ohne Fans statt. Das Oberösterreich-Derby zwischen der SV Guntamatic Ried und dem LASK spielt sich am Sonntag im mittlerweile gewohnten Rahmen als Geisterspiel ab.

In zwei Tranchen wurden aus dem Sportligen-Topf bisher Gelder ausgeschüttet, die kurzfristig das Überleben der Klubs gesichert haben. Das Problem geht aber über die Finanzen hinaus. Ebenbauer: "Ein Verein ohne Fans und Mitglieder ist sowieso nicht überlebensfähig."

„Die Hoffnung lebt“

Als erster Titel der „Corona-Saison“ wird am 1. Mai der ÖFB-Cup vergeben. Im Finale werden einander in der Klagenfurter Wörthersee-Arena der LASK und Salzburg gegenüberstehen. Geht es nach ÖFB-Präsident Leo Windtner, sollen neben den Akteuren und Betreuern auch andere Zuschauer dabei sein.

„Natürlich müssen wir die aktuelle Entwicklung und die kommenden Verordnungen abwarten, aber die Hoffnung lebt, dass es beim Cup-Finale eine andere Atmosphäre als die eines Geisterspiels geben wird“, sagt Windtner. Man werde sich bemühen, so flexibel wie möglich auf neue Szenarien zu reagieren. „Wir stehen Gewehr bei Fuß, wenn es um die Zulassung einer limitierten Zuschauerzahl geht. Sobald das kurzfristig unter gewissen Voraussetzungen für den 1. Mai möglich wird, werden wir darauf reagieren“, sagt der ÖFB-Präsident, der vorsichtig optimistisch ist, was die Zuschauerkulisse bei der EURO im Sommer betrifft. „Ganz Europa hofft darauf, dass die Impfsituation am 11. Juli in London ein Finale mit Zuschauern ermöglichen wird.“

Chronologie

  • 10.3.2020 - 1. Lockdown: Die österreichische Bundesregierung verordnet, dass Sportveranstaltungen nur noch ohne Zuschauer stattfinden dürfen. Die Fußball-Bundesliga setzt alle Spiele aus, der ÖFB stellt zwei Tage später den gesamten Spielbetrieb ruhend.
  • 12.3.2020 - 1. Geisterspiel: Der LASK muss das Achtelfinal-Spiel der Europa League gegen Manchester United (0:5) im leeren Stadion austragen.
  • 6.4.2020 - Pause bis Juni: Die Bundesregierung verbietet öffentliche Veranstaltungen bis Ende Juni. Die Tür für die Abhaltung von Geisterspielen in der Bundesliga wird offengelassen.
  • 15.4.2020 - Training erlaubt: Die zwölf Klubs der Fußball-Bundesliga sowie Cup-Finalist Lustenau dürfen in Kleingruppen von bis zu sechs Spielern wieder trainieren.
  • 12.5.2020 - Grünes Licht: Fußball-Bundesliga bekommt grünes Licht für den Neustart.
  • 29.5.2020 - Ankick: Das erste Spiel ist das Cup-Finale zwischen Salzburg und Lustenau in Klagenfurt (4:0). Vier Tage später wird die Bundesliga angekickt, danach die 2. Liga.
  • 4.9.2020 - 10.000 Zuschauer: Die Covid-19-Konzepte der Klubs werden genehmigt. 10.000 Zuschauer werden bei Rapid und Salzburg zugelassen, 2700 bei der SV Guntamatic Ried.
  • 14.9.2020 - 3000 Zuschauer: Die Zuschauerzahl für Freiluftveranstaltungen wird auf 3000 beschränkt.
  • 19.10.2020 - 1500 Zuschauer: Wegen steigender Fallzahlen sind nur noch 1500 Zuschauer erlaubt.
  • 31.10.2020 - 2. Lockdown: Die Bundesregierung spricht den zweiten Lockdown aus. Die Bundesliga wird mit Geisterspielen fortgesetzt.
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