Bei Salzburg spielen im Titel-Showdown Zweifel mit
SALZBURG. Sturm Graz kann mit einem Sieg am Sonntag in der Tabelle gleichziehen
So ganz dürfte man bei Salzburg nicht überzeugt sein, dass nach dem Titel-Showdown gegen Sturm Graz am Sonntag (17 Uhr, ORF 1) die zehnte Meisterparty in Serie in der Fußball-Bundesliga steigt: Der Oberrang bleibt geschlossen – die Angst geht um, dass die Steirer Fans das direkte Duell zumindest auf den Rängen für sich entscheiden.
Offiziell sind es Sicherheitsbedenken und kurzfristige Nachteile für die Dauerkartenbesitzer, die Salzburg dazu bewogen haben, nicht ausnahmsweise wie im Europacup den Oberrang zu öffnen. Nach außen hin ist der Serienmeister hingegen siegesgewiss: "Wir haben es uns hart erarbeitet, den Sack am Sonntag zumachen zu können", sagte Trainer Matthias Jaissle. Nach einem Sieg wäre der Schlusspfiff der Anpfiff zur Meisterparty – bei dann sechs Punkten Vorsprung zwei Runden vor Schluss wäre Salzburg aufgrund des Sterns wegen der Abrundung aus dem Grunddurchgang nicht mehr zu überholen.
Für Salzburg wäre es der insgesamt 17. Titel, die nationale Serie würde mit zehn Meisterschaften fortgeschrieben werden. "Zehn Titel in Folge zu gewinnen, wäre schon eine herausragende Geschichte", sagte Sportdirektor Christoph Freund.
Sturm will die Feier nicht nur hinauszögern. "Wir haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass wir Salzburg schlagen können. Es ist unsere Aufgabe, unser Talent, unsere Fähigkeiten und unseren Teamgeist auf absolutem Bestniveau auf den Platz zu bringen", erklärte Trainer Christian Ilzer. Nur dann lebt die Chance auf den ganz großen Coup. Mit einem Sieg zieht Sturm mit Salzburg gleich, nur der Stern in der Tabelle reiht den Meister dann noch an die Spitze – und die beiden letzten Runden werden zur ungewohnten Nervenprobe für Salzburg. Vielleicht spürt Jaissle dann den Druck. Gestern deutete er ihn als Motivation um: "Es ist ein Privileg, um die Meisterschaft spielen zu können."
Tolles Spiel "für ganz Österreich"
Die Saisonbilanz spricht für den Herausforderer, feierte Sturm doch inklusive Cup-Halbfinale bisher zwei Siege und holte ein Unentschieden. Bewerbsübergreifend haben die Grazer von den vergangenen fünf Partien nur eine verloren – das war das 0:2 in Graz beim jüngsten Aufeinandertreffen am 23. April.
"Es gibt nicht oft in Österreich so ein Spiel, dass der Erste und der Zweite im direkten Duell so kurz vor Schluss aufeinandertreffen und die Möglichkeit besteht, dass eines der Teams Meister werden kann", sagte Freund. Ilzer sprach von einem tollen Spiel "für ganz Österreich": "Ungewohnt, dass es drei Runden vor Ende der Meisterschaft noch so viel Brisanz gibt." Er deutete das als Qualitätsnachweis seines Teams: "Das liegt ja vor allem an uns und ist ein Beweis unserer Stärke sowie Konstanz, und nicht weil Salzburg heuer so viel liegen gelassen hätte."