Austria-Salzburg-Fans feierten das 0:4 wie einen Sieg
GRÖDIG. Red Bull Salzburg hatte nicht nur bei der Anfahrt zum Cup-Duell Mühe.
Am Untersberg begann die Partie verspätet. Ein Auto versperrte die Zufahrt des Mannschaftsbusses des Bundesligisten Salzburg zum Stadion. Auch auf dem Rasen hatte der Meister lange Mühe, sich den Weg in das Achtelfinale zu bahnen.
"Vollen Fokus auf das Sportliche" hatte Trainer Gerhard Struber vor dem Spiel angekündigt. Er rotierte nach der jüngsten Niederlage in der Bundesliga gegen Blau-Weiß Linz (0:1) kaum, auch Alexander Schlager hütete das Tor. Er sollte vor den Augen ehemaliger Austria-Größen wie Heimo Pfeifenberger, Otto Konrad und Hermann Stadler wenig beschäftigt bleiben.
Die Austria, die sich nach der Übernahme von Red Bull im Frühjahr 2005 ihrer Identität beraubt sah und sich im Unterhaus neu gründete, versuchte mit Einsatz dagegenzuhalten. Nach sieben Minuten war die Torsperre der Violetten jedoch gebrochen. Kapitän Amar Dedic (8.) bezwang Torhüter Manuel Kalman im zweiten Versuch. Dass es bis zum Pausenpfiff dabei blieb, verdankte der Westliga-Verein einerseits seinem disziplinierten Auftritt, andererseits dem rot-weißen Chancenwucher. So traf Luka Sucic die Latte (15.), Roko Simic scheiterte an Kalmans Reflex (23.).
Feuerwerk zur Pause
Auch die zweite Halbzeit begann verspätet, nachdem die Austria-Anhänger ein Arsenal an Feuerwerkskörpern gezündet hatten. Einmal bot sich dem Außenseiter eine Chance: Yannic Fötschl tauchte in der 58. Minute vor Schlager auf, der Nationalteam-Keeper war aber schneller am Ball.
Der kurz davor für Sucic ins Spiel gekommene Amankwah Forson (64.) beendete schließlich die leisen Hoffnungen der Austria-Fans und legte noch das 3:0 drauf (74.). Strahinja Pavlovic (83.) traf noch nach einem Eckball. Die violetten Anhänger feierten den tapferen Auftritt dennoch wie einen Sieg.
Tirol schied in Leoben aus
Bregenz hatte es in der ersten Runde bei LASK-Zweitrundengegner Imst erwischt, mit Tirol verabschiedete sich nun der zweite Bundesligist: Beim 1:3 in Leoben zeichnete sich das Ausscheiden schon in der Anfangsphase ab. Kevin Friesenbichler stellte aus einem Elfmeter auf 1:0 für die Hausherren (19.), Deni Alar legte bereits zwei Minuten später per Kopf nach und erhöhte in der 48. Minute auf 3:0. Der eingewechselte Nik Prelec erzielte in der 53. Minute für den Anschlusstreffer, mehr war für den aktuellen Bundesliga-Vorletzten allerdings nicht mehr drin. WSG-Trainer Thomas Silberberger sprach von einem verdienten Ausscheiden. "Es macht mich sprachlos, wie wir dem Gegner die Tore am Silbertablett präsentieren. Alle drei Tore kamen durch grobe individuelle Fehler zustande.. Das hat auch nichts mit taktischer Ausrichtung oder Fehler in der Intensität zu tun, sondern ist einfach katastrophal."
Im Gegensatz zur WSG kam das momentane Oberhaus-Schlusslicht Lustenau eine Runde weiter - wenn auch mit Mühe. Bei der Vienna verlief für die Gäste zunächst alles nach Plan, Nikolai Baden-Frederiksen bescherte den Vorarlbergern mit seinem Doppelpack (5. mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte, 20.) eine frühe 2:0-Führung. Die Wiener schöpften dank Bernhard Luxbacher (51.) wieder Hoffnung, doch Torben Rhein schoss aus einem Penalty wieder den alten Zwei-Tore-Vorsprung heraus (63.). Der Vienna gelang durch Philipp Ochs (67.) nur noch das 2:3.
Der GAK entschied das Zweitligaduell gegen Stripfing mit 2:1 für sich. Titel-Konkurrent St. Pölten musste in Dornbirn in die Verlängerung, ehe Kevin Monzialo den entscheidenden Treffer erzielte.