Aufstiegsjubel: "Der größte Tag unserer Vereinsgeschichte"
"Natürlich herrscht Ausnahmezustand, bei uns geht es rund", sagte Christoph Freund, Sportdirektor des FC Salzburg, nach dem 1:0-Sieg über den FC Sevilla, gleichbedeutend mit dem erstmaligen Einzug eines österreichischen Fußballteams in das Achtelfinale der Champions League. Der Mastermind, der vom "größten Tag unserer Vereinsgeschichte" schwärmte, landete bei der rauschenden Kabinenparty im Whirlpool, die Spieler machten selbst in Lockdown-Zeiten kein Hehl aus ihrer Feierlaune.
"Es war sicher der schönste Abend meiner Karriere", jubelte Außenverteidiger Rasmus Kristensen mit Tränen in den Augen. Karim Adeyemi sprach von einer "geilen Mannschaft". Mit einem Altersschnitt von 23 Jahren ist sie die jüngste, die jemals in die Runde der letzten 16 der "Königsklasse" aufgestiegen ist. Cheftrainer Matthias Jaissle ist mächtig stolz auf seine Burschen ("Wir sind total überwältigt"), hat aber schon den Montag, den Tag der Auslosung, im Kopf. Salzburg wird einen Gruppensieger aus dem Topf ziehen. Sieben namhafte Adressen für die beiden Kräftemessen zwischen Mitte Februar und Mitte März stehen zur Debatte: Manchester City, FC Liverpool, FC Bayern München, Ajax Amsterdam, Juventus Turin, Real Madrid und Manchester United. Die "Red Devils" mit Superstar Cristiano Ronaldo wären für Jaissle ein absolutes Traumlos.
Beim englischen Traditionsklub schwingt jetzt Ralf Rangnick das Trainerzepter, jener Mann, mit dem Jaissle schon bei der TSG Hoffenheim zusammengearbeitet hat. Der Draht ist nie abgerissen, vor dem Sevilla-Match tauschten die beiden Deutschen Textnachrichten aus.
Mit dem Erreichten wollen sich weder Gold-Torschütze Noah Okafor noch Kapitän Andreas Ulmer zufriedengeben. "Wenn man gegen eine so spielstarke Mannschaft wie den FC Sevilla zu null spielt und auch noch trifft, dann ist das überragend", betonte Ulmer: "Wir freuen uns über den Aufstieg, hoffentlich geht die Reise dann noch weiter." Träumen muss erlaubt sein, auch wenn jetzt ausnahmslos Kaliber auf die "Roten Bullen" zukommen.