Wer wird neuer Rapid-Trainer?

Von (alex)   02.Oktober 2018

Nach Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda, der um 11.30 Uhr (ORF Sport+) seinen Kader für die Länderspiele gegen Nordirland (Nations League/12. 10.) und in Dänemark (16. 10.) bekannt geben wird, lädt auch der SK Rapid heute zu einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz. Um 13 Uhr betritt der grün-weiße Sportchef Fredy Bickel die Bühne. Themenschwerpunkt ist das Europa-League-Gruppenspiel bei den Glasgow Rangers (Donnerstag), doch es gibt im Moment nur eine Frage, die die Anhänger beschäftigt: Wer wird neuer Cheftrainer und Nachfolger des am Samstag nach dem 0:2 gegen St. Pölten entlassenen Goran Djuricin?

Möglicherweise hat Bickel den "Mister X" schon heute im Schlepptau, eine Entscheidung könnte gestern Abend bei Rapids Präsidiumssitzung gefallen sein. Da wollte der Schweizer seine Kandidatenliste präsentieren.

Peter Stöger will nicht

Kein Thema (mehr) ist LASK-Trainer Oliver Glasner, der seinen Schwarz-Weißen die Treue hält. Didi Kühbauer, Hütteldorfer "Urgestein" und derzeit Sensations-Zweiter mit dem SKN St. Pölten, soll nicht angesprochen worden sein. Für den Erfolgscoach würde eine stattliche Ablöse (500.000 Euro?) fällig werden. Geld, das Rapid offenbar nicht auf den Tisch legen will. Peter Stöger scheidet ebenfalls aus, weil sich sein Fokus auf den deutschen und englischen Markt richtet.

Bundesliga-intern kommt offenbar nur noch Senkrechtstarter Christian Ilzer, der Hartberg ins Oberhaus geführt hat und jetzt mit dem WAC tadellos unterwegs ist, in Frage. Der aktuell arbeitslose Heimo Pfeifenberger hat maximal Außenseiterchancen.

Wahrscheinlicher scheint eine externe Lösung. Bickels bevorzugte Territorien sind "seine" Schweiz und natürlich Deutschland. Mirko Slomka, Jens Keller und der (wahrscheinlich zu teure) Markus Weinzierl tauchen oft im Trainer-Roulette auf – aber auch Hannes Wolf, der den VfB Stuttgart 2016/17 in die deutsche Bundesliga geführt hat. Nach einer Ergebniskrise ist der 37-Jährige seit Jänner 2018 ohne Job und trotzdem noch im März 2018 vom Deutschen Fußballbund zum "Trainer des Jahres" (2017) gekürt.

"Seine Erfolge im Nachwuchs von Borussia Dortmund kann jeder nachlesen, fast noch wichtiger ist, wie häufig es ihm gelungen ist, junge Spieler zu formen und zu entwickeln", betonte DFB-Präsident Reinhard Grindel: "Ich bin davon überzeugt, dass Hannes Wolf am Beginn einer sehr erfolgreichen Trainerkarriere steht." Mit dem BVB war Wolf 2014 und 2015 deutscher B-Jugend-Meister und 2016 A-Jugend-Meister geworden.

Wer hat in Glasgow das Sagen?

Wolfs Spielstil ist offensiv orientiert und attraktiv. Der gebürtige Bochumer soll von Bickel, der sich über Namen naturgemäß ausschweigt, kontaktiert worden sein.

"Es kann schnell gehen oder auch erst in der Länderspielpause (nach dem 7. Oktober, Anm.) passieren", sagt der Eidgenosse über die Trainerbestellung. In der Schweiz sind der ehemalige Basel-Coach Raphael Wicky und Martin Schmidt, der in Mainz und Wolfsburg das Zepter schwang, verfügbar. Gibt es keinen Schnellschuss, dann werden Rapids Co-Trainer Thomas Hickersberger und Martin Bernhard in Glasgow in Personalunion Frontmänner sein.