Sturm-Präsident nach Becherwurf: "Ein Stadionverbot ist das Mindeste"
GRAZ. Sturm Graz wird gegen den Becherwerfer im Europa-League-Heimspiel gegen AEK Larnaka ein Stadionverbot verhängen. Wie Club-Präsident Christian Jauk am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz ankündigte, sei dies das "Mindestmaß".
Außerdem sei der Verein dabei, rechtlich herauszufinden, welche Chancen es bezüglich eines Regress gibt.
"Wir haben aber noch keine Präzedenzfälle in Österreich. Es ist die Frage zu stellen, warum sich noch kein anderer Verein durchgesetzt hat. Wir werden es trotzdem versuchen", erklärte Jauk. Der Werfer sei jedenfalls bereits ausgeforscht und einvernommen worden. Der Vereinsboss wollte eines klarstellen: "Das Fehlverhalten einer Einzelperson kann nicht die ganze Sturm-Familie in Misskredit bringen."
Auf die Frage nach den für Sturm zu erwarteten Sanktionen konnte Jauk keine Auskunft geben. Im Strafenkatalog der UEFA sei ein Bierbecherwurf nicht festgelegt, meinte der Sturm-Chef. "Wir können nicht sagen, was herauskommen wird. Ich weiß auch nicht, wie lange es dauert."
Regressforderungen strebt in der Liga derzeit auch Rapid an. Die Wiener wurden nach Vorfällen im Derby gegen die Austria im vergangenen Februar zu einer kürzlich vom Ständigen Neutralen Schiedsgericht auf 53.000 Euro heruntergesetzten Geldstrafe verurteilt. Ursprünglich hätte Rapid 100.000 Euro zahlen müssen.
Sturm steht vor dem Aus
Sturm Graz steht nach dem Skandalspiel vor dem Aus in der Europa League. Das Heimspiel des Vizemeisters gegen AEK Larnaka in der dritten Qualifikationsrunde endete mit 2:0 (0:0) für die Gäste aus Zypern.
Truyols brachte AEK nach einem Patzer von Jörg Siebenhandl unmittelbar nach dem Seitenwechsel in Führung. Kurz nach dem zweiten Treffer durch Ivan Trickovski (74.) wurde der schwedische Unparteiische Fredrik Klyver an der Seitenlinie von einem aus dem Fansektor geworfenen Trinkbecher getroffen und lag stark blutend auf dem Rasen. Schiedsrichter Mohammed Al-Hakim schickte die Teams in die Kabine, die Partie wurde dann nach fast 40 Minuten Unterbrechung fertig gespielt. Stefan Hierländer sah in der Nachspielzeit noch die Rote Karte.
Wie die Polizei später bekannt gab, wurde der Werfer gefasst. Er wurde anhand der Videobilder klar identifiziert. Es ist zu erwarten, dass die UEFA zumindest eine Geldstrafe aussprechen wird. Sturms Aufstiegschance ins Play-off der Europa League - wo voraussichtlich Trencin (4:0 gegen Feyenoord Rotterdam) warten würde - ist darüber hinaus nur noch klein. Das Rückspiel in der AEK-Arena von Larnaka erfolgt kommenden Donnerstag (17.30 Uhr MEZ).
Welche Flasche hat da einen Becher geworfen ?? Unfassbar dumme und unentschuldbare Aktion #STUAEK
— Marc Janko (@JankoMarc) 9. August 2018
Zehnte Europacup-Heimniederlage in Folge
Für Sturm war es die zehnte Heimniederlage im Europacup in Folge. Sie war durchaus verdient. AEK kombinierte sich bereits in den ersten Minuten gefällig Richtung Grazer Gehäuse. Der spanische Trainer Andoni Iraola bot in seiner Elf sechs Landsleute auf, dazu kam je ein griechischstämmiger Australier, ein Niederländer, ein Mazedonier, ein Brasilianer und ein Zyprer. Die Gäste waren bei Temperaturen klar über 30 Grad ballsicherer, aber auch spielstärker, beweglicher und in ihren Aktionen zielgerichteter.
Heiko Vogel war an der Seitenlinie merkbar unzufrieden. Sturms Trainer sah, wie AEK einem Tor nach einer Viertelstunde sehr nahe war. Mittelstürmer Apostolos Giannou scheiterte aus kurzer Distanz an Sturm-Torhüter Siebenhandl (16.), keine Minute später zischte ein Schuss von Acoran über die Latte. Vogel ordnete die Abwehr danach neu, Hierländer rückte in die Viererkette zurück. Probleme hatte Sturm weiterhin, so fand ein Querpass der Zyprer im Strafraum der Steirer keinen Abnehmer (28.).
Publikum wurde unruhig
Das Publikum in Graz wurde unruhig, immerhin erfing sich Sturm nach einer halben Stunde und ließ keine Chancen mehr zu. Bis zum Pausenpfiff stand auf der Habenseite für die Grazer aber nur ein Fernschuss von Sandi Lovric (30.). Er hatte den Vorzug vor Markus Lackner erhalten.
Halbzeit zwei startete mit einem folgenschweren Fauxpas von Siebenhandl, der nach einem Rückpass mit einem Annahmefehler einen Eckball verschuldete. Für Österreichs Teamtorhüter kam es noch schlimmer: Spendlhofer und Siebenhandl machten bei der anschließenden Standardsituation keine gute Figur, der Spanier Truyols köpfelte ins leere Tor ein.
Sturm war offensiv nun zwar besser im Spiel, lief aber immer wieder Gefahr, sich Konter einzufangen. So traf Trickovski die Lattenoberkante, im Gegenzug klärte AEK-Schlussmann Tono Ramirez bei einem Schuss von Peter Zulj mit den Fingerspitzen zur Ecke (51.). Unterhaltsam war es allemal, was die beiden Teams den Zuschauern lieferten. Sturm reklamierte noch zweimal Elfmeter, wobei ein Strafstoß bei einem Tackling gegen Zulj (66.) wohl zu geben gewesen wäre.
Auf der Gegenseite klärte Avlonitis noch in extremis gegen den Richtung Tor ziehenden Giannou. Der Angreifer erwies sich aber weiter als nicht zu kontrollieren und legte auch das 2:0 durch seinen Kapitän Trickovski auf. Vier Minuten später erfolgte der Becherwurf. Sturm versuchte nach Wiederanpfiff - anstelle von Klyver stand der vierte Offizielle an der Linie -, den Anschlusstreffer zu erzielen. Für die Vogel-Elf lief aber weiterhin nichts zusammen. Und im Finish musste sogar Hierländer vom Feld, nachdem er einen Gegenspieler mit einem hohen Bein getroffen hatte.
Beim 1:1 von Ried in Steyr warf ein Rieder "Fan" einen Bengalen aufs Spielfeld. Gut zu erkennen im Video, das auch auf den OÖN läuft. Passiert? Nix.
Ich als Fan will in Ruhe mein Bier trinken und meine Mannschaft anfeuern können. Verbale Aussetzer gibt es, über die muss man drüber stehen. Aber alles, was irgendwie materiell ist, gehört beinhart bestraft, und wenn ich der Verein wäre, würde ich diese Vollidioten auch auf Schadenersatz klagen, von Stadionverboten ganz abgesehen. (Und ich hoffe, genau das passiert auch.)
Nachtrag:
Wäre ja dann das gleiche,
wenn ich angesoffen mit meinem Audi einen Unfall verursache
und dann Audi dafür bestrafe!!!
Eine Frage:
Was kann der Verein "Sturm Graz" dafür?????
GAR NIX - warum soll da der Verein bestraft werden??????
Der Becherwerfer ist der einzig Schuldige daran.
Und nur er gehört auf das härteste bestraft.
Er muss für alle Kosten aufkommen, sowie eine einmalige Geldstrafe im 5 stelligen Bereich entrichten und eine Freiheitsstrafe von einem Jahr absitzen.
Denn mit einem "lächerlichen Stadion-verbot" werden solche Randalierer sich ins Fäustchen lachen und einfach in andere Stadien weiter Chaos verbreiten.
Nur beinharte Strafen bringen den erwünschten Erfolg!
Ach ja, schönes WE - euch allen.
da war wahrscheinlich der blau weisse bankwerfer wieder im einsatz
Traurig.
Ständig solche Übergriffe, und immer nur bei Fußball.
Becherwurf bei Sturm Graz...
Ausschreitungen beim Rapidspiel - wie ich vorhin laß.
Beim PASK traut sich die Mannschaft nicht in die Nähe der Fans...
Ich wünsche mir:
Alkoholverbot im Stadion.
Min. 6-stellige Geldstrafen für Vereine, plus Zuschauerverbot für min. 4 Spiele.
5-stellige Geldstrafen für die Täter, plus 5 Jahre Verbot von Veranstaltungsbesuchen jeder Art - im Wiederholungsfall lebenslängliches Veranstaltungsverbot.
Zusätzlich noch 500 Sozialstunden.
Lieber Herr Hobbyrichter, es sei dir verraten: Das Alkoholverbot bei Europacupspielen gibt es schon seit Jahren. Nur spontane Dummheit einzelner Zuschauer ist leider nicht verbietbar.
Ergänzung: Seit dieser Saison ist das Alkoholverbot im Stadion aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen von der UEFA aufgehoben worden. Es liegt an den örtlichen Veranstaltern und Gesetzgebern, eine strengere Regelung einzuführen. Was ich für vernünftig halte.
Der becherwerfende Wutbürger soll brennen wie ein Luster!
Diese Bilder will keiner sehen. Eine Schande für den österreichischen Fußball.
Da könnte eine UEFA-Strafe im 6stelligen Bereich verhängt werden.
Sturm sollte das auf dem Regress-Weg von diesem dosenwerfenden Affen einklagen. Der nächste Aff würde sich danach so etwas 10x überlegen.
Regressforderungen gibt es zwar nur selten, aber doch. Das hält aber keinen Deppen davon ab, sich deppert zu benehmen.
Siehe das Beispiel mit Rapid. 53.000 Euro Regress von den drei Randalierern zu fordern ist eine innere Genugtuung, zu holen wird bei dem Gesindel aber nichts sein mangels Vermögen&Einkommen.
So einen Verein einfach für 3 Jahre für internationale Bewerbungen sperren.
Wann kommt endlich ein Alkoholverbot in den Stadien.
Wenn aber sogar der ÖFB bei Spielen der Nationalmannschaft
eine Biermarke bewirbt......
Und warum darf ich kein Bier trinken, wenn ich mich benehmen kann? Warum müssen alle bestraft werden, weil einige wenige Volltrotteln nicht wissen, was geht und was nicht?
Mit demselben Argument könntest du in allen Gasthäusern Alkoholausschank verbieten wollen, weil es ein paar Typen gibt, die dann vielleicht alkoholisiert mit dem Auto nach Hause fahren.
Es geht ja wohl ums Anschauen einer Sportveranstaltung. Wer dazu unbedingt ein paar Halbe braucht, kann es auch daheim oder beim Wirten vorm Fernseher tun.
Bis zu dieser Europacup Saison galt Alkoholverbot! Es wurde aber aufgehoben.