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Sektorsperre und Geldstrafe gegen Rapid nach Derby-Vorfällen

Von nachrichten.at/apa, 12. Februar 2018, 20:06 Uhr
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Fans hatten im Derby mehrere Gegenstände aufs Feld geworfen. Bild: GEPA pictures/ Philipp Brem (GEPA pictures)

WIEN. Fußball-Rekordmeister Rapid hat nach den Fan-Vorfällen im Wiener Derby gegen die Austria im Allianz Stadion eine harte Strafe bekommen.

Die Fan-Vorfälle beim Wiener Fußball-Derby am 4. Februar kommen Rapid teuer zu stehen. Der Senat 1 der Bundesliga verhängte am Montag eine Teilsektorsperre für mindestens eine Heimpartie im Allianz Stadion. Bei ähnlichen Vorfällen in den nächsten zwölf Monaten, egal ob zu Hause oder auswärts, kommt automatisch eine weitere Partie dazu. Zudem müssen die Wiener eine 100.000-Euro-Geldstrafe zahlen.

"Aufgrund der Schwere der Vergehen und der gehäuften Anzahl an Vorfällen in den vergangenen Jahren galt es, ein deutliches Zeichen zu setzen", hieß es in der Urteilsbegründung. Die in den letzten Jahren immer wieder einmal negativ aufgefallenen Rapid-Fans hatten im Derby schon in der Anfangsphase Wurfgegenstände aufs Feld geworfen und dabei auch Austrias Mittelfeldspieler Raphael Holzhauser getroffen, der eine kleine blutende Wunde erlitt. Nach neuerlichen Würfen in der 26. Minute in Richtung von Felipe Pires wurde die Partie für rund zehn Minuten unterbrochen.

"Es kann nicht sein, dass ein gegnerischer Spieler Angst um seine körperliche Unversehrtheit haben muss, wenn er zum Eckball antritt oder zwei Personen das Spiel bei einem Angriff der gegnerischen Mannschaft stören", verlautete die Liga. In der Schlussphase hatten nämlich auch noch zwei "Flitzer", die einen Austria-Angriff unterbanden, für Negativ-Schlagzeilen gesorgt.

Die Sektorensperre betrifft den gesamten Block West samt angrenzender Teile der Allianz- und Haupt-Tribüne (Blöcke 13 bis 20) sowie einen Großteil der Nord-Tribüne (1 bis 5 und 8). "Wir haben uns dazu entschieden, beide Hintertortribünen sowie die angrenzenden Ecken zu sperren, um die Bildung eines alternativen Fansektors zu verhindern, wie es bereits in der Vergangenheit bei einer ähnlichen Sanktion gegen den SK Rapid Wien passiert ist", erläuterte die Liga.

Nach Ausschreitungen im Derby im Ernst-Happel-Stadion am 9. November 2014 war auch eine Heimsektorsperre über Rapid für eine Partie verhängt worden. Die Wiener hatten im betroffenen Spiel gegen Altach am 4. März 2015 dann einen alternativen Fan-Sektor zugelassen und waren damals mit einer Geldstrafe von 15.000 Euro glimpflich davongekommen.

Wann die aktuelle Strafe für Rapid schlagend wird, steht noch nicht fest. Die Hütteldorfer haben jedenfalls bereits unmittelbar nach Sitzungsende die Langform der ausführlich begründeten schriftlichen Entscheidung angefordert. Nach Erhalt können die Wiener noch Protest einlegen. "Das ist aufgrund der Höhe der finanziellen Auswirkungen mehr als wahrscheinlich", hieß es vonseiten Rapids am Montagabend.

Die anstehende Heimpartie gegen Sturm Graz am Samstag ist von dem Urteil fix noch nicht betroffen. Danach warten auf die Wiener mit dem Spiel gegen den LASK (24. Februar) und dem ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen Ried (28. Februar) zwei weitere Begegnungen vor eigenem Publikum.

Die Geldstrafe setzt sich aus je 25.000 Euro für das Werfen von Gegenständen, 45.000 Euro für das unbefugte Betreten des Rasens von zwei Anhängern sowie 5.000 Euro wegen des Zündens unerlaubter Pyrotechnik zusammen. Wegen Pyrotechnik-Vergehen muss übrigens auch der Gastverein, die Austria, 3.500 Euro zahlen.

Rapid hatte bereits nach den Vorfällen angekündigt, Regressforderungen an die Übeltäter zu stellen. 13 Personen wurden bereits zweifelsfrei identifiziert. Liga und Club hoffen nun auf ein Ende ähnlicher Vorfälle in der Zukunft. "Dass ein Spiel der Sperre auf Bewährung ausgesetzt wird, soll insbesondere präventiven Charakter haben und weitere Vorfälle verhindern", so die Liga.

Überblick über Vorfälle mit Rapid-Fans:

22. Mai 2011: Hunderte Rapid-Anhänger stürmen im Derby gegen die Austria beim Stand von 0:2 auf den Rasen und attackieren Austria-Fans mit Leuchtraketen. Das Spiel wird abgebrochen und mit 3:0 für die "Veilchen" gewertet. Rapid erhält als Strafe ein Geisterspiel und eine Pönale von 50.000 Euro.

23. August 2012: Zwischen Fans von Rapid und PAOK Saloniki kommt es im Play-off-Hinspiel der Europa League in Thessaloniki zu schweren Ausschreitungen. Die UEFA sanktioniert die Hütteldorfer mit einem Geisterspiel und einer Geldstrafe von 75.000 Euro.

7. September 2013: Nach einem Freundschaftsspiel im Hanappi-Stadion gegen den 1. FC Nürnberg liefern sich die befreundeten Fan-Gruppen beider Clubs Kämpfe mit der Polizei.

4. April 2014: Zwei Tage vor dem Derby schlagen vermummte Rapid-Fans abends in der Nähe der Generali Arena den Austria-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck krankenhausreif.

9. November 2014: Beim Derby im Happel-Stadion kommt es zu Ausschreitungen. Die Folge: In den darauffolgenden beiden Duellen der Erzrivalen bleiben die Gästesektoren geschlossen. Zudem gibt es bedingte Sperren der Heimsektoren, die schließlich für beide Clubs schlagend werden - im Fall von Rapid am 4. März 2015 gegen Altach.

4. März 2015: Da Rapid gegen Altach im Happel-Stadion laut Bundesliga einen "alternativen Fan-Sektor" zuließ, müssen die Grün-Weißen 15.000 Euro zahlen.

4. August 2016: Rapid-Profi Maximilian Entrup wird beim Auslaufen nach dem Heim-3:0 in der Europa-League-Qualifikation über Schodsina im Allianz Stadion Ziel einer Knallkörper-Attacke von Hütteldorfer Anhängern. Der Stürmer war einst Mitglied der aktiven Austria-Fanszene.

12. Februar 2017: Nach Ausschreitungen vor und während des Derbys im Happel-Stadion muss Rapid 35.000 Euro und die Austria 20.000 Euro zahlen.

8. April 2017: Nach eigenen Angaben holen die Rapid-Ultras den Mannschaftsbus nach einem 0:3 in Ried bei der Heimreise von der Autobahn. Dabei handelt es sich laut Verein um eine "ganz normale Aussprache zwischen einer Fußball-Mannschaft und Fans, bei der es zu keinen negativen Vorfällen kam".

6. August 2017: Rapid-Fans provozieren mit Wurfgeschoßen auf Austrias Raphael Holzhauser eine mehrminütige Derby-Unterbrechung. Der Club erhält dafür eine Geldstrafe von 30.000 Euro.

13. August 2017: In der Südstadt gegen die Admira fliegen wieder aus dem Rapid-Sektor Gegenstände auf das Spielfeld. Die Partie wird unterbrochen, Rapid muss 15.000 Euro bezahlen.

4. Februar 2018: Neuerlich steht das Derby im Allianz Stadion vor dem Abbruch, weil Gegenstände unter anderem auf Holzhauser - der eine blutende Wunde erleidet - und Felipe Pires geworfen werden. Zudem unterbinden zwei Platzstürmer im Finish einen vielversprechenden Austria-Angriff. Die Liga verhängt am 12. Februar eine Teilsektorsperre (Blöcke 1-5, 8 und 13-20) für zwei Rapid-Heimspiele, wobei eine Partie bedingt auf zwölf Monate ausgesprochen wird. Zudem müssen die Rapidler 100.000 Euro Strafe zahlen.

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Streiti (33 Kommentare)
am 12.02.2018 23:25

Hättns nur a Laufbahn wie wir in unserem geliebten Oval - nix würd passieren! Da habn de Verantwortlichen schon mitdacht... GRÜN-WEISS-BLAU!!!

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 12.02.2018 21:37

Rapid sollte keinen Einspruch erheben, sondern Danke für die milde Strafe sagen. Was der Verein bis jetzt machte, kann man nur mit "Duldung solcher Vorfälle" bezeichnen.

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 12.02.2018 22:26

100% Zustimmung - ich wär sogar für Zwangsabstieg in die Wiener Liga, wenn es diese Idioten noch immer nicht kapieren!

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Linzer_ASK (2.051 Kommentare)
am 12.02.2018 23:39

Das wär ein herber Schlag für den österreichischen Fußball. Rapid ist, so ehrlich muss man sein, der einzige Verein Österreichs, der grosses flächendeckendes Interesse hervorruf. Es ist echt beeindruckend wir toll die Stimmung bei ihnen ist.
Darum würd ich nicht den ganzen Verein und die rund 95% der Rapidfans, die echt spitze sind, bestrafen, sondern genau dort reinstechen wo der Schmerz sitzt und zwar bei den „paar“ möchtegern Ultras. Wer sich nicht zu benehmen weiß und Gegenstände aufs Spielfeld wirft, der soll lebenslanges Stadionverbot bekommen. Kein einziges Spiel seines Herzensverein soll der jemals wieder Live zu sehen bekommen. Und das hilft als Abschreckung für die zukünftigen Werfer.

Rapid hingegen soll Rückgrat beweisen und die Strafe dankend annehmen, da sie einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass der Ruf von uns normalen Fans in den Dreck gezogen wurde und sie ihrer Vorbildspflicht den Kindern gegenüber nicht nachgekommen sind. Jedes mal wurde weggesehen.

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auchfussgaenger (1.229 Kommentare)
am 12.02.2018 23:58

Whatever. Dieser Verein schafft es seit 10 Jahren nicht seine Fans unter Kontrolle zu bringen. Irgendwann reichts.

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Linzer_ASK (2.051 Kommentare)
am 13.02.2018 00:04

Da hast recht. Darum muss man auch zusätzlich beim Verein den Hebel ansetzen, nur muss die Strafe dann auch nicht übertrieben hoch sein.

100.000€ plus einmal ein halbleeres Stadion sind erstmals ausreichend. Wenn noch mal was fliegt, auch wenn es nur ein leeres Tschickpackerl ist, dann die Strafe mal zwei erhöhen.

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