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Nach dem Wiener Derby fliegen die "Hackl" tief

Von Von Christoph Zöpfl   09.August 2017

Das Wiener Fußball-Derby zwischen Rapid und Austria, das am Sonntag mit einem 2:2 endete, befindet sich immer noch in der Nachspielzeit. Eine offizielle Reaktion von Rapid auf die Szenen in der Schlussphase, in der Austria-Spieler Raphael Holzhauser bei einem Corner unter Beschuss geraten ist – aus der Rapid-Fan-Kurve wurden alle möglichen Gegenstände auf das Spielfeld geworfen -,  hat die Wogen nicht glätten können. Im Gegenteil. Die „Hackl“ fliegen tief in Wien. Eines davon hat Ex-Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler in Richtung Rapid-Pressesprecher Peter Klinglmüller geschleudert. 

In einer Aussendung bezeichnete Rapid das Derby vom Sonntag als „Fußballfest mit Schönheitsfehler“. Dass im Ordnerdienst der Grün-Weißen ein Mann verhaltensauffällig wurde, der 2011 bei einem Platzsturm dabei war und daraufhin eine einjährige Stadionsperre erhielt, wurde von Klubserviceleiter Andy Marek so kommentiert; „Tatsache ist, dass dieser junge Mann damals am Feld war, aber er hat dabei und auch darüber hinaus nie ein Gewaltdelikt begangen. 2011 wurde er mit einem Jahr Stadionverbot belegt und hat diese Strafe auch verbüßt. Nachdem er sich wenige Jahre später aus der Fanklubszene zurückgezogen hat, bewarb er sich bei uns zur Mithilfe bei Heim- und Auswärtsspielen und übte seither sehr ordentlich diverse Aufgaben, vom Verkauf von Tickets bei Auswärtspartien über die Betreuung von Ball- und Begleitkindern bis hin zu Ordnertätigkeiten, aus. Dafür hat er auch die Ordnerschulung absolviert und erhielt damals einen offiziellen Ordnerausweis der Bundesliga. Beim Derby selbst wurde er kurzfristig in den Cornerbereich gerufen, um in der hitzigen Phase mitzuhelfen, dass dort keine Gegenstände mehr auf das Spielfeld geworfen werden. Diese Aufgabe hat er aber  leider nicht korrekt ausgeübt.“ 

Aufgezeigt wurde von Rapid auch, dass im Sektor der Gäste-Fans am Sonntag ein Sachschaden im fünfstelligen Bereich entstanden sei. Außerdem gab es Kritik an einer offiziellen Reaktion von Austria Wien, in der eine harte Strafe für Rapid gefordert wird. Das würde dem „Fair-Play-Gedanken nicht entsprechen“. Der Strafsenat der Bundesliga hat inzwischen Untersuchungen eingeleitet. Als Konsequenzen sind Geldstrafen genauso möglich wie ein „Geisterspiel“ ohne Publikum. 

„Schwächster Pressesprecher“

Für Aussendung von Rapid gab es wenig Beifall, Kritiker werfen dem Traditionsklub vor, sich hinter gewaltbereite Fans zu stellen. Ex-Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler, gab diesen Beitrag auf Facebook ab: „Das gibts nur in unserer Operettenliga: Ein Bundesligaklub stellt einen gewalttätigen Platzstürmer als Ordner ein! Unfassbar. Wird jetzt der schwarze Block vielleicht bald kollektiv den Ordnerdienst bei Rapid übernehmen und das Stadion schützen?“ Rapid-Pressesprecher Klinglmüller konterte auf Twitter so „Schau dich an! Sogar gerichtsbekannte Promis melden sich zu Wort …“ Westenthaler, der wegen schweren Betrugs und Untreue in einer Zeit als Bundesliga-Vorstand am 13. Jänner zu zweieinhalb Jahren teilbedingter Haft verurteilt wurde – das Urteil ist nicht rechtskräftig, da sein Verteidiger Einspruch einlegte – bezeichnete daraufhin den Welser als „schwächsten Pressesprecher aller Zeiten“. Klinglmüller arbeitet seit dem Jahr 2000 bei Rapid, von 2006 bis 20012 gab es ein fünfeinhalb-jähriges Intermezzo als Pressemann beim ÖFB. 

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29. März 2024