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"Mir wäre es lieber gewesen, wir spielen gegen Afiesl"

Von Christoph Zöpfl, 21. Juli 2018, 00:05 Uhr
"Mir wäre es lieber gewesen, wir spielen gegen Afiesl"
Franz Grad Bild: Lui

OEDT. Franz Grad über das morgige ÖFB-Cupspiel Askö Oedt gegen Meister Red Bull Salzburg, das nur Kopfweh und Kosten verursacht.

Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg wird beim Saisonstart einen kleinen Realitätsschock erleiden. Die Askö Oedt, am morgigen Sonntag (17.15 Uhr, live in ORF Eins) der Gegner in der ersten Runde des ÖFB-Cups, hat außer der Spielwiese wenig zu bieten: keine Zuschauertribüne, eine spartanische Umkleidekabine und auch das Umfeld wirkt reichlich öd. Im Interview mit den OÖN spricht Oedt-Präsident Franz Grad (79) sein Wort zum (Cup-)Sonntag.

 

OÖN: Herr Grad, warum mischen Sie immer noch im Fußball-Geschehen mit?

F. Grad: Eigentlich bin ich da wie der Pontius ins Credo gekommen. In Traun wollte man vier Vereine zu einem Großklub fusionieren. Einige meiner Mitarbeiter waren da betroffen, sie hatten Angst, dass sie in diesem Fusionsverein kein Leiberl mehr haben und wollten eine Art Betriebsmannschaft gründen. Dann haben sie halt in Oedt in der zweiten Klasse ein bisserl Fußball gespielt. Dass sie dann praktisch in die Landesliga durchmarschiert sind, war sicher nicht der Plan.

Als Mäzen sind Sie neben der Askö Oedt beim Bundesligisten Altach, in Bad Leonfelden oder beim Tennis-Staatsligisten TC Kirchdorf aktiv. Hab ich viel vergessen?

Geh hören S‘ auf damit, ich bin nicht jemand, der so etwas an die große Glocke hängt. Ich bin in eine Klosterschule gegangen, und da hat es außer dem Sport nichts gegeben. Der Sport hat mich mein Leben lang geprägt. Ich war immer der Meinung, dass ich dem Sport etwas zurückgeben muss. Aber ich gebe nicht nur mein Geld her, sondern kümmere mich auch darum, was damit gemacht wird. Das ist für manche Leute offenbar ein Problem.

Dass Sie mit Oedt auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet haben, haben einige kritisiert. Was wollen Sie eigentlich mit diesem Klub?

Die Oberösterreich-Liga ist für uns das Limit, mehr geht sich bei dieser Infrastruktur nicht aus. Es ist ja möglich, dass uns der Verband in einem Jahr praktisch von Amtswegen in eine untere Liga zurückversetzt, wenn wir wieder auf den Aufstieg verzichten. Dann ist es eh vorbei. Aber ich werde jetzt nicht alles auf null runterfahren. Es wäre vor allem schade um unsere tolle Jugendarbeit, für die sich 20 Betreuer engagieren. Wir sind sicher der am besten geführte Verein von Traun. Aber das ist keine große Kunst.

Das morgige Spiel gegen Red Bull Salzburg würde man in jeder Gemeinde als Fußballfest inszenieren. In Oedt scheint man damit beschäftigt zu sein, Parkverbotstafeln aufzustellen und Ihren Klub mit Anzeigen einzudecken. Was läuft denn da schief?

Dort draußen gibt es eine unheimliche Missgunst, weil wir etwas zusammengebracht haben, was die anderen Vereine seit Jahren nicht schaffen. Und wenn ich nicht dabei wäre, hätten es die Oedter leichter. Ich bin halt für viele ein Feindbild.

Am Sonntag wird wohl erstmals im ORF ein Fußballspiel live übertragen, das auf einem Platz ohne Zuschauertribüne stattfindet. Warum sind Sie nicht in ein Stadion mit einer besseren Infrastruktur ausgewichen?

Darüber, dass wir Red Bull Salzburg zugelost bekommen haben, bin ich überhaupt nicht glücklich. Mir wär es lieber gewesen, wir spielen gegen Afiesl. Aber nur weil jetzt Red Bull kommt, gehen wir nicht in irgendein anderes Stadion. Die Übertragung im ORF verursacht Kopfweh und Kosten. Und sportlich müssen wir schauen, dass wir keine Klatsche bekommen.

In Oedt gibt es weder eine Tribüne mit Ehrenplätzen noch einen VIP-Bereich. Wo soll sich Dietrich Mateschitz das Spiel anschauen, sollte er seine Bullen begleiten?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Der Herr Mateschitz ist ja eh sehr erdverbunden und nicht überkandidelt. Der wird schon ein Platzerl finden, wenn er wirklich nach Oedt kommt.

 

Willkommen im Oedt-Land

Ein Salzburger wird morgen beim ungleichen ÖFB-Cup-Duell zwischen Oberösterreich-Liga-Meister Askö Oedt und Bundesliga-Meister Red Bull Salzburg sicher voll gefordert werden: der Busfahrer der Bullen. Erstens, weil die Sportanlage im westlichen Stadtteil von Traun nicht so leicht zu finden ist, und zweitens, weil die Zufahrtswege durch die Tempo-30-Zone sehr eng sind.

„Der Markus mag solche Herausforderungen“, ist Red-Bull-Pressemann Christian Kircher überzeugt, dass die Salzburger die erste Hürde meistern werden. Die zweite natürlich auch. Daran, dass man über den klaren Außenseiter stolpern könnte, denkt man bei den Bullen eher nicht.

Willkommen im Oedt-Land
Morgen ab 17 Uhr groß im TV: Die Transdanubia-Sportanlage der Askö Oedt. Bild: chz

Morgen ab 17 Uhr groß im TV: Die Transdanubia-Sportanlage der Askö Oedt.

 

Auch in Oedt spekuliert niemand über eine mögliche Sensation. Man war in den vergangenen Tagen mit anderen Hausaufgaben beschäftigt. Da das Match morgen live in ORF Eins übertragen wird, musste improvisiert werden. Mobile Hebebühnen werden als Kamera-Positionen herhalten, außerdem wurde eine provisorische Strom-Versorgung installiert. Die dezenten Umbauten wurden in Oedt mit Argusaugen beobachtet. Obmann Richard Bidner flatterten schon Anzeigen ins Haus, weil ein kleiner Erdwall als Standplatz für die Zuschauer aufgeschüttet wurde. Der Fußballklub hat in Oedt nicht wirklich einen Heimvorteil. Da das Sportplatzareal in einem Wasserschutzgebiet liegt, wurden viele geplante Verbesserungen der Infrastruktur (Flutlicht, Zuschauertribüne) abgedreht, obwohl diese Oedt-Präsident Franz Grad finanziert hätte.

Willkommen im Oedt-Land
Auf die Roten Bullen wartet eine eher schlichte Garderobe. Bild: chz

Auf die Roten Bullen wartet eine eher schlichte Garderobe.

Willkommen im Oedt-Land
Autofahrern drohen zahlreiche "Strafraumsituationen". Bild: chz

Autofahrern drohen zahlreiche "Strafraumsituationen".

Bundesliga-Knowhow

Investiert wurde dafür in die „Man-Power“. Der Kader mit Ex-LASK-Stürmer Radovan Vujanovic ist zumindest regionalligatauglich, auf der Trainer-Bank sitzt mit Gerhard Schweitzer ein Fachmann mit Bundesliga-Erfahrung. Vereinsmanager ist Stefan Reiter, den man von seiner langjährigen Tätigkeit bei der SV Ried kennt und dessen Know-how vor dem morgigen TV-Spiel gegen die Salzburger natürlich Gold wert ist. „Ich bin mir sicher, dass wir das gut über die Bühne bringen werden“, sagt er. Im Vorverkauf wurden 1400 Karten abgesetzt, man rechnet mit insgesamt 2000 Zuschauern. Reiter: „Es wird eine dichte Atmosphäre geben.“ Tribünen werden überbewertet. (chz)

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11  Kommentare
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GOAL (2.962 Kommentare)
am 21.07.2018 20:02

Das Gschichtl ist gut vorbereitet und typisch für'n Grad.
Die Wahrheit man holt keinen Reiter und Schweitzer für die ÖL Liga. Ziel ist die 2 Liga nur wo wann mit wem. Fusionieren heißt das Zauberwort aber es beisst halt keiner an.

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Libertine (5.417 Kommentare)
am 21.07.2018 14:24

Also in einem Punkt muss man Hr. Grad schon widersprechen ohne seine finanzielle Unterstützung wäre Ödt nie bis in die OÖ- Liga gekommen. Dazu braucht man sich nur die Kader der letzten Jahre ansehen, welche ohne sein Zutun nicht möglich gewesen wären. Also von Zufall keine Spur, aber absolut legitim.

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beisser (10.412 Kommentare)
am 21.07.2018 12:56

Tja die Zeiten, wo ihm ein wohlgesonnener Bürgermeister Böhm die Steine aus dem Weg geräumt hat, sind Geschichte. Jetzt gibt es plötzlich Widerstand und Konflikte. Und daran sind nach seiner Version wieder einmal nur DIE ANDEREN schuld. Vielleicht sollte der Egomane einmal sel eigenes Gewissen erforschen, was denn der Grund der ihm entgegengebrachten Ablehnung sein könnte. Sind es die vielen sportlichen Leichen und "Kindesweglegungen" ? Ist es seine Launenhaftigkeit - Heute so und morgen wieder ganz anders ?
Ist es seine legendäre nichtvorhandene Teamfähigkeit ?
Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass Frsnz Grad auch viel Gutes geleistet hat. Besonders im Nachwuchsbereich wäre ohne seine Untetstützung vieles nicht möglich gewesen.

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allesklar (4.122 Kommentare)
am 21.07.2018 11:20

Herr Grad ist doch nur ein peinlicher Selbstdarsteller !

Ausserdem hat er schon einige Vereine ruiniert !

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WEINACHTERL (159 Kommentare)
am 21.07.2018 10:50

Auch für den Herrn Grad gelten Gesetze,auch wenn er glaubt,er fühlt sich mit seinem Geld über Alles erhaben.Er ist nur der Herr Grad,nicht mehr und nicht weniger an Gesetze gebunden,wie jeder andere Trauner auch.

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( Kommentare)
am 21.07.2018 10:25

Herr Grad, Afiesl hat keinen eigenen Fußballverein. Sie meinen bestimmt die Union Waldmark. Wenn sie gegen die spielen, müssen sie sich auf etwas vorbereiten. Die Spieler können eine Woche lang nicht auf die Füße steigen. Bis zum nächsten Spiel sind sie aber wieder top fit.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 21.07.2018 12:40

Der Verein heißt nicht mehr Waldmark, heißt seit 2 Jahren St.Stefan.

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 21.07.2018 09:09

Echt toll gemacht, liebe Trauner Gemeinde vom Bürgermeister abwärts.
Ganz Österreich kann sehen, welche Ignoranten in dieser Stadt ihre Macht mißbrauchen. Ich wünsche den Oedter Fussballern viele positive Schlagzeilen, und dass es über den Gemeindeverantwortungslosen Hirn regnet.
So lange ein Verein, der sich politisch nicht vereinnahmen läßt, regelrecht bekriegt wird, ist Österreich kein freies Land!

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oneo (19.368 Kommentare)
am 21.07.2018 12:43

Vergiß den Hackl nicht, der mischt auch noch gehörig mit und ist mit Grad auf Kriegsfuß. Aber nach jahrelangem Bemühen ist aus seiner HAKA Traun noch immer nichts geworden. Nur im Jugendbereich.

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Richard3007 (182 Kommentare)
am 21.07.2018 13:02

Haka Traun gibt es schon lange nicht mehr 😉. und 2. hat der Grad ein mittelfristig besseres Projekt zerstört. Er wusste vor dem Engagement bei Oedt das nichts genehmigt wird. Außerdem gebe es noch das 5000 Zuschauer fassende Trainer Stadion. Natürlich ist es bitter, dass Sie Ihr Potential nicht abrufen dürfen und die Stadtväter sind ....... Aber der Grad ist schon selbst schuld.

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faulchen (140 Kommentare)
am 21.07.2018 13:14

Welche Medikamente nimmst du wenn ich fragen darf?

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