Leo Windtner: "Die EM-Teilnahme ist kein Zufall"
LINZ. ÖFB-Präsident Leo Windtner zieht nicht nur wegen der U21 eine positive Bilanz nach dem Länderspieljahr – auch der Zusammenhalt im A-Team macht für die Zukunft Hoffnung.
Mit der Qualifikation des U21-Nationalteams für die EM 2019 in Italien und San Marino ging das österreichische Länderspieljahr perfekt zu Ende. ÖFB-Präsident Leo Windtner zieht im OÖN-Interview aber nicht nur deshalb eine positive Bilanz.
OÖNachrichten: Wie würden Sie persönlich die U21-Teilnahme einordnen?
Leo Windtner: Es war ein historisches Ereignis, eine echte Sternstunde, der wir lange nachgelaufen sind. Diese EM-Teilnahme ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Die Leistung des Teams war unwiderstehlich. Vor allem die Körpersprache des Teams in der letzten halben Stunde des Spiels gegen Griechenland war entscheidend. Die Burschen haben ihr Ziel mit allen Mitteln verteidigt. Es freut mich sehr für Teamchef Werner Gregoritsch, man darf aber nicht die zahlreichen Mitglieder seines Staffs vergessen, die hervorragend gearbeitet haben.
Das Nationalteam hat hingegen ein Wellental hinter sich, oder?
Man darf nicht vergessen, dass wir uns immer noch im Aufbau und in der Entwicklung dieses jungen Teams befinden. Natürlich haben wir unser Potential noch nicht voll ausgeschöpft. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es von den Ergebnissen her eines der besten Länderspieljahre der österreichischen Nationalmannschaft gewesen ist.
Sie hatten bei der Nominierung von Franco Foda auch Gegenwind. Haben Sie die Entscheidung je bereut?
Nicht eine Sekunde, ganz im Gegenteil. Wenn man auch aus der Nähe sieht, mit welcher Hingabe sich alle Kaderspieler – nicht nur jene, die vielleicht häufiger spielen – aufopfern, dann muss ich sagen: So etwas habe ich in meiner doch mittlerweile schon längeren Tätigkeit im ÖFB noch selten gesehen.
In der Frage nach einem Nationalstadion-Neubau sind weiter eher Marathon- statt Sprinterqualitäten gefragt.
Ich sage es ganz drastisch: Wer will sich schon um diese Zeit bei einem Länderspiel eine Lungenentzündung holen? Das Ernst-Happel-Stadion entspricht einfach nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit. Wir aus Sicht des ÖFB können nur einen Schritt nach dem anderen setzen. Wichtig ist, dass sich die Player, der Bund und die Stadt Wien, auf ein gemeinsames Projekt abstimmen und eine gewisse Vertrauensbasis einigen können. Für mich kann die Zukunft nur gleichbedeutend mit einer Multifunktionsarena sein. Welche Anforderungen diese erfüllt und wofür diese geeignet sein soll, kann nur der übernächste Schritt sein.
Ihr ganz persönliches Highlight des Länderspieljahres?
Auf jeden Fall der Last-Minute-Sieg in Nordirland und dass bei diesem Spiel erst mit Xaver Schlager und dann mit Valentino Lazaro unsere beiden jüngsten Spieler getroffen haben. Xaver Schlager hat sich perfekt ins Nationalteam eingefügt und übernimmt schon Verantwortung. Das ist sehr stark.
Der ÖFB hat sich mit der Strategie 2018 bis 2023 neu positioniert. Worum geht es dabei?
Es ist wichtig, dass der ÖFB nicht nur anhand der Länderspiele des A-Teams gemessen wird, sondern vor allem auch an seinen Leistungen für die Gesellschaft. Viele unserer Nachwuchstrainer üben Streetworker-Tätigkeiten aus. Fußball soll in Österreich nicht nur Sportart Nummer eins, sondern auch ein nationales Anliegen sein.
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