Fußball: Rapid-Spieler nach Djuricin-Ablöse selbstkritisch
WIEN. Das Heim-0:2 gegen St. Pölten bedeutete die dritte Liga-Niederlage in Folge und gleichzeitig die Trennung von Goran Djuricin.
Als den Profis in der Kabine die Ablöse von Djuricin mitgeteilt wurde, habe er eine "sehr niedergeschlagene, ruhige Mannschaft gesehen, die in den nächsten zwei, drei Tagen nur schwierig aufzurichten sein wird", erzählte Bickel. Für Seelenmassage bleibt allerdings nicht viel Zeit - bereits am Mittwoch hebt das Flugzeug Richtung Glasgow ab, wo es am Donnerstag in der Europa League gegen die Rangers geht. Ob zu diesem Zeitpunkt der neue Trainer schon feststeht, ist offen. Diesbezügliche Neuigkeiten soll es laut Bickel am Dienstag geben, am Abend zuvor ist eine Rapid-Präsidiumssitzung angesetzt.
Wer auch immer die Djuricin-Nachfolge antritt, er trifft auf eine verunsicherte Truppe. "Wir müssen schauen - ich weiß persönlich nicht wie -, dass wir irgendwie auf die Füße kommen und schauen, was der neue Trainer vorhat", meinte Kapitän Schwab und gab zu: "Die Schlinge ist immer enger geworden. Wir haben dem Druck nicht mehr standhalten können."
Trendwende blieb aus
Die erhoffte Trendwende nach dem mühevollen Cup-Aufstieg am Mittwoch in Mattersburg sei ausgeblieben. Der Sieg im Elfmeterschießen hat sich laut Schwab "für uns und wahrscheinlich auch für den Trainer wie eine 0:4-Blamage angefühlt. Wir sind aus diesem Negativstrudel nicht mehr rausgekommen, obwohl wir aufgestiegen sind." Der Abschied von Djuricin tue ihm leid, sagte der Mittelfeldspieler. "Er hat für uns alles gegeben und Tag und Nacht für Rapid gearbeitet, das muss man ihm hoch anrechnen. Er hat die Mannschaft bis heute jeden Tag erreicht und wir haben alles gegeben, es hat leider nicht mehr gereicht."
Nun gelte es, als Mannschaft zusammenzurücken und sich an die positiven Erfahrungen in dieser Saison zu erinnern. "Wir müssen die Leistungen im Europacup auf die Meisterschaft übertragen, sonst wird das heuer eine ganz grausliche Saison", warnte Innenverteidiger Sonnleitner.
Rapid schaffte es im Sommer nach Aufstiegen über Slovan Bratislava und den Steaua-Nachfolgeclub FCSB in die Europa-League-Gruppenphase und steht außerdem im Cup-Achtelfinale. In der Meisterschaft hingegen liegen die Hütteldorfer bei neun Punkten aus neun Runden außerhalb der Top-6. Der Vorsprung auf Schlusslicht Altach beträgt vier, der Rückstand auf Spitzenreiter Salzburg 18 Punkte.