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Blau-Weiß im Höhenflug, Ried stürzt ab

Von Raphael Watzinger   12.November 2018

"Ich will Meister werden." Es ist einer der wenigen Sätze, die Jorge Peláez Sánchez – kurz Canillas –, spanischer Sommer-Neuzugang des FC Blau-Weiß Linz, bereits auf Deutsch aussprechen kann. Genau dieser ist sinnbildlich dafür, wie das Selbstvertrauen der Blau-Weißen Woche für Woche steigt.

Mit seinem unglaublichen Ferserltor beim 3:1 im OÖ-Derby in der 2. Fußball-Liga gegen die SV Guntamatic Ried schoss der 22-Jährige seinen Klub wieder an die Spitze der zweithöchsten Spielklasse. "In Spanien bei Malaga habe ich schon einmal ein ähnliches Tor erzielt", verriet Canillas nach dem Schlusspfiff.

So traf Canillas für Malaga mit der Ferse:

Canillas

Der per Zufall in Linz gelandet ist: Eigentlich wollte sein spanischer Manager zwei andere Kicker in Linz unterbringen – Blau-Weiß-Coach Thomas Sageder stieß beim Videostudium aber auf jenen Mann, der im Nachwuchs von Granada und Malaga ausgebildet wurde. Nach einem Probetraining empfahl sich Canillas im Sommer auch für einen Vertrag – und hält mittlerweile bei sechs Saisontoren.

Der Angreifer war aber nicht der Einzige, der am Freitag über sich hinauswuchs: Ammar Helac wurde im Tor zum Teufelskerl, bewahrte sein Team mit starken Reflexen vor weiteren Gegentoren. Er hielt nicht nur einen Elfmeter von Julian Wießmeier – auch bei den insgesamt zwei Nachschüssen war er zur Stelle. "Ich genieße gerade den Moment. Es freut mich vor allem für die Mannschaft." Mit Manuel Hartl machte sich auch ein Kicker, der in der vergangenen Seuchensaison oftmals kritisiert wurde, mit zwei Kopfballtreffern zum Derbyhelden. "Unser Trainer Thomas Sageder hat uns perfekt eingestellt", kannte er den Vater des Erfolges. Der frühere Co-Trainer der SV Ried wurde auch von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Sageder: "Es gibt nichts Schöneres. Das gibt einem viel zurück, wofür man täglich hart arbeitet."

Weissenböck unter Druck

Während Sageder in Linz zum Fan-Liebling avanciert, hat sich das Standing von Rieds Coach Thomas Weissenböck nach der klaren Derby-Niederlage beim Rieder Anhang weiter verschlechtert. Ein Trainerwechsel in der Länderspielpause ist dennoch unwahrscheinlich. Die taktische Ausrichtung, sich mit einer Dreier-Kette nach dem Gegner zu richten, ging in der ersten Halbzeit völlig daneben. Erst nach der Pause wurde es auch dank der Umstellung auf eine Vierer-Abwehr besser. Die Rieder Fans forderten nach dem Spiel lautstark einen Rauswurf des Trainers. Auch Sportchef Fränky Schiemer steht massiv in der Kritik. Immerhin: Zumindest liegt Tabellenführer Wattens nach dem gestrigen 1:1 in Lustenau "nur" sechs Punkte vor den Riedern. Die Tiroler sind bereits seit zwölf Spielen ungeschlagen.

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