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Austria-Vorstand dürfte heute im ÖFB über die Rapid-Legenden entscheiden

Von Harald Bartl   07.Oktober 2017

Wer von sich behauptet, den Ausgang der heutigen ÖFB-Präsidiumssitzung zu kennen, der lügt. Denn am heutigen Vormittag geht es beim Treffen der Landespräsidenten in Wien nicht nur um Fußball, sondern auch um das (Zurück-) Rudern in jeder Hinsicht. Es wurde in den vergangenen Tagen und Wochen zu viel Porzellan zerschlagen. Eigentlich gibt es gar keinen Weg heraus aus dieser Sackgasse. Angeschlagen sind vor der heutigen Sitzung, bei der vor allem jener Sportdirektor gekürt werden soll, der danach den nächsten Teamchef suchen soll, alle.

Nicht nur Präsident Leo Windtner. Sondern vor allem jene Landesfürsten, die das ÖFB-Theater mit der Vorab-Bestellung von Peter Schöttel als neuem Sportdirektor auf die Spitze getrieben – und die Information auch gleich an (seriöse) Wiener Zeitungen weitertransportiert haben. Vorgehensweisen, die an längst vergangen geglaubte Zeiten erinnern lassen – und die uns jetzt nach Wunsch einiger Landesfürsten wieder blühen sollen. Auch hier muss man jetzt einen Weg herausfinden, um sich nicht völlig der Lächerlichkeit preiszugeben, nachdem groß von "Hearings" und "tiefgehenden Analysen" gesprochen wurde, an die niemand mehr wirklich glaubt.

Bei all den Grabenkämpfen gibt es eine Person, die das Zünglein an der Waage sein könnte: Austria-Vorstand Markus Kraetschmer, dürfte heute einerseits die Rolle des Mediators einnehmen. Er ist von allen angesehen. Wer bei der Wiener Austria 20 Jahre lang inklusive der Ära von Frank Stronach alles und jeden "überlebt", muss vor allem ein hervorragender Diplomat sein. Im Gegensatz zu den Funktionären ist der Fußball auch sein Hauptberuf. Und er macht seinen Job richtig gut.

Andererseits hat er wohl auch den größten Einfluss auf die Vergabe jener drei Stimmen, die am Ende darüber entscheiden könnten, ob Peter Schöttel tatsächlich als Sportdirektor durchgewunken wird. Die Bundesliga vergibt die Stimmen einheitlich. Kraetschmer ist geschickter als die anderen beiden Bundesliga-Stimmberechtigten, Hans Rinner und Erwin Fuchs.

In erster Linie ist er aber ein Austria-Angestellter. Und als solcher zum Steigbügelhalter für zwei Legenden des Erzrivalen Rapid zu fungieren, würde in Austria-Kreisen nicht gut ankommen. Denn dass mit der Bestellung von Peter Schöttel auch jene von Andreas Herzog als Teamchef folgen wird, ist jedem klar.

Kraetschmer wird heute wohl sagen, dass man in der "Causa Teamchef" über den Dingen stehen müsse. So, wie es sich für einen Diplomaten gehört...

 

Götschhofer: „Bei Vorabsprachen sofort Reagieren“

 

Kommt Peter Schöttel als neuer Sportdirektor, bleibt Willi Ruttensteiner - oder gibt es am Ende eine österreichische Kompromisslösung. Darüber werden heute die 13 Stimmen entscheiden. Schöttel hat wohl jene drei der Ost-Fraktion. Ebenso jene des Salzburgers Herbert Hübel (ein Intimus von Ex-ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig) und dem Tiroler Josef Geisler. Die restlichen acht Stimmen haben die Bundesliga (3), ÖFB-Präsident Leo Windtner und die Landesverbände (4).

Der oberösterreichische Fußball-Präsident Gerhard Götschhofer übte sich gestern in Zurückhaltung. „Ich werde unvoreingenommen in diese Sitzung gehen. Eines ist jetzt hoffentlich allen klar: Es darf nicht mehr um persönliche Eitelkeiten, sondern einzig und allein um die Zukunft des österreichischen Fußballs gehen. Sollte bei der Sitzung herauskommen, dass längst alles zugunsten eines Kandidaten vorentschieden ist, würde ich auf jeden Fall sofort reagieren.“

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