Solskjær darf als Belohnung Manchester-Trainer bleiben
PARIS. Champions League: Die eigentlich vorgesehene Rückkehr zu Molde scheint nach dem Viertelfinaleinzug ausgeschlossen.
Spätestens jetzt sollte sich Molde um einen Trainer umschauen. Vom norwegischen Spitzenklub hat sich Manchester United Ole-Gunnar Solskjær eigentlich nur ausgeborgt, es scheint aber ausgeschlossen, dass er in seine Heimat zurückkehrt – besonders seit dem Einzug in das Viertelfinale der Fußball-Champions-League.
0:2 hatten die "Red Devils" zu Hause gegen Paris Saint-Germain verloren und wurden auch auswärts dominiert. Doch mit perfekter Chancenauswertung gelang das Comeback. Marcus Rashford erzielte in der 94. Minute das 3:1 zum Aufstieg. "Wir glauben bis zum Schluss an uns. Wir haben schon so oft gezeigt, dass wir Spiele drehen können", sagte Solskjær – eine Tugend, die unter den Nachfolgern von Trainer Sir Alex Ferguson verloren gegangen war.
Solskjær war selbst 1999 ein Hauptdarsteller des Comebacks im Champions-League-Finale: Bis zur 91. Minute lag Bayern München mit 1:0 vorne, Teddy Sheringham und Solskjær schossen Manchester United noch zum Sieg.
"Ich wäre überrascht, sollte Solskjær den Job nicht während der Länderspielpause angeboten bekommen", sagte der frühere Kapitän Gary Neville. "Es waren drei sensationelle Monate, und ich denke, er wird den Job auch kriegen." Denn auch in der Premier League stürmte United unter dem Norweger nach vorne. Der Umschwärmte selbst stellt keine Forderungen. "Wir werden sehen. Ich mache meinen Job so gut, wie ich kann."
PSG-Trainer Tuchel geschwächt
Bei Paris Saint-Germain wird wieder alles in Frage gestellt, auch Trainer Thomas Tuchel. "Ich verstehe das nicht", sagte Klub-Präsident Nasser al-Khelaifi nach dem dritten Achtelfinal-Out in Folge. "Wir haben ihnen alles gegeben, um zu gewinnen. Es war leicht für sie." Er vertraue dem Trainer, betonte al-Khelaifi gegenüber französischen Medien, Tuchels Position wurde freilich nicht gestärkt. al-Khelaifi: "Wir müssen Entscheidungen mit einem kühlen Kopf treffen. Wir müssen uns erst beruhigen."
Denn Paris haderte mit der Elfmeter-Entscheidung in der Nachspielzeit, nachdem Verteidiger Presnel Kimpembe der Ball an den Ellbogen gesprungen war. "Schande!", kommentierte der verletzte Neymar auf Instagram. "Die stellen vier Typen hin, die nichts von Fußball verstehen und nicht in der Lage sind, eine Zeitlupe zu beurteilen."
Schon vier Klubs eine Gefahr für ÖFB-Fixplatz
Mit Manchester United zog der nächste Klub in das Viertelfinale ein, der dem österreichischen Meister den Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League 2019/20 kosten könnte: Denn qualifiziert sich der Sieger des laufenden Bewerbs nicht über die nationale Liga für die Champions League, müsste der Bundesliga-Titelträger in die Qualifikation. Manchester United liegt aktuell auf dem vierten Platz in der Premier League, hat aber nur einen Punkt Vorsprung auf Arsenal und zwei auf Chelsea, das eine Partie weniger ausgetragen hat. Tottenham, ein weiterer Viertelfinalist, ist Dritter.
Auch der FC Porto hat als Zweiter in Portugal noch keinen Platz in der Gruppenphase. Ausgeschlossen ist, dass Ajax Amsterdam fix mitspielt: Die ersten zwei in den Niederlanden müssen in die Qualifikation.
Pressestimmen
"Manchester United feiert eines der dramatischsten Comebacks in der Sportgeschichte. Wen interessiert es schon, dass PSG mal wieder einige Öl-Millionen in die Hand nehmen muss, um den nächsten Coach zu feuern? Wer schert sich drum, dass die Puristen auf 72 Prozent Ballbesitz hinweisen?" Sun, England
"United feiert wie 1999, nachdem Lukaku und Rashford Solksjærs Männern zu einem beachtlichen Comeback gegen PSG verhalfen." The Mirror, England
"Was für eine schreckliche Katastrophe! Die Lektion: Paris ist immer noch nicht groß!" France Football, Frankreich
"Rashford verwandelt einen Strafstoß in der Nachspielzeit, nachdem er zuvor noch nie einen Elfmeter für United geschossen hatte. Er ist 21. Es ist die letzte Minute des K.o.-Runden-Spiels, ihm gegenüber steht Gianluigi Buffon, eine der besten, erfahrensten Torhüter aller Zeiten." Daily Mail, England
"90.+4! Rashford bringt PSG zu Fall. Die Franzosen waren zwar das klar bessere Team, doch Manchester nutzte drei Chancen zu drei Toren." Kicker, Deutschland
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