Massive Fan-Proteste erzwangen Spielabsage
Manchester City lässt sich auch nach einem 2:0-Sieg bei Crystal Palace noch nicht zum siebenten Titel in der englischen Fußball-Premier-League gratulieren. Rein rechnerisch hätte schon gestern alles klar sein können, wenn Liverpool den Schlager bei Manchester United gewonnen hätte. Doch dieses Match fand nicht statt, weil heftige Fan-Proteste gegen die (nach 48 Stunden wieder ad acta gelegten) Super-League-Pläne zu einer Absage geführt hatten.
Hunderte United-Anhänger hatten vor dem für 17.30 Uhr MESZ geplanten Anpfiff den Platz im Old Trafford Stadium gestürmt, um gegen die US-amerikanischen Inhaber des Klubs aufzubegehren. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PA sollen sich die Protestierenden über einen Tunnel Zugang zum Spielfeld verschafft haben, nachdem sie ein paar Barrieren umgeworfen hatten. Das Sicherheitspersonal habe vergeblich versucht, sie zurückzudrängen.
Auf Bildern und Videos in britischen Medien war zu sehen, wie Fans über den Platz rannten und Fackeln zündeten. Dabei sollen das Spielfeld und diverse TV-Übertragungsutensilien beschädigt worden sein. Nach etwa 20 Minuten des Protests haben einige das Stadion freiwillig wieder verlassen.
Schon gegen Mittag hatten sich Fans der "Red Devils" vor der Arena versammelt. Dort protestierten sie lautstark mit Transparenten und Leuchtfackeln gegen die umstrittene Glazer-Familie, die 2005 die Mehrheit an dem Traditionsverein übernommen hatte.
Schon länger sind die Fans mit den Inhabern unzufrieden. Die inzwischen verworfenen Pläne für eine europäische Super League, zu deren Initiatoren Manchester United gehört hatte, hatten ihren Unmut noch vergrößert.