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Kick in der Wüste: "Bin nicht hier, um Urlaub zu machen"

Von Raphael Watzinger, 27. Dezember 2021, 00:04 Uhr
Kick in der Wüste: "Bin nicht hier, um Urlaub zu machen"
Robert Zulj gewann gestern mit seinem Klub Al Ittihad Kalba.

DUBAI. Der gebürtige Welser Robert Zulj ist einer von elf oberösterreichischen Fußball-Legionären im Ausland – im Sommer hat der Welser den Sprung zu einem Klub nahe Dubai gewagt.

Seit Sommer erlebt der 29-Jährige ein neues Abenteuer: Der Ex-Rieder kickt in Dubai beim Al Ittihad Kalba Sports Club in der höchsten Liga der Vereinigten Arabischen Emirate. Im Gespräch mit den OÖNachrichten sprach Zulj über den Kick in der Wüste, Christbäume in Dubai und eine mögliche Rückkehr nach Deutschland.

OÖNachrichten: Den Boxing Day kennt man aus England – aber auch Sie waren am zweiten Weihnachtsfeiertag am Ball.

Robert Zulj: Wir haben den Zweiten Al-Wahda mit 2:1 besiegt. Wir haben gerade einen Block mit vielen Spielen. Am 31. Dezember steht das nächste Spiel an, und dann geht es mit Partien am 3. und 8. Jänner gleich weiter.

Ihr Weihnachtsfest war nicht nur deshalb anders als sonst, oder?

Weihnachten ist für mich die schönste Zeit im Jahr. Normalerweise sind wir daheim in Oberösterreich, und die ganze Familie kommt zusammen. Heuer habe nicht nur ich gefehlt, sondern auch mein Bruder Peter, der ebenfalls am 25. Dezember ein Spiel (Anm.: 0:0 mit Istanbul Basaksehir bei Trabzonspor) hatte. Die Eltern sind uns aber zum Glück nicht böse. Ich habe mit meiner Frau in unserer Wohnung in Dubai in kleinem Rahmen gefeiert. Weihnachten ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht so populär, weil ja fast ausschließlich Muslime hier wohnen. Ich habe aber trotzdem schon den einen oder anderen Weihnachtsbaum in den riesigen Shopping-Malls gesehen.

Wie blicken Sie generell auf Ihr erstes Halbjahr in Dubai zurück?

Anfangs war es natürlich eine Riesenumstellung, aber mittlerweile geht es meiner Frau und mir sehr gut. Ich bin zum ersten Mal richtig im Ausland, hier herrscht eine ganz andere Kultur, anderes Wetter, und auch der Fußball unterscheidet sich sehr von jenem in Europa. Die Menschen sind sehr gläubig, es ist ein sicheres Land, und alles ist sehr sauber. Man könnte sich viel von Dubai abschauen.

Wie zum Beispiel die Corona-Impfquote...

95 Prozent der Leute sind geimpft. Vor vier Monaten waren meine Frau und ich auch an Corona erkrankt. Ich bin fünf bis sechs Tage gelegen und habe einige Wochen gebraucht, um wieder voll in der Spur zu sein.

Warum haben Sie sich für den Schritt in die Wüste entschieden?

Als ich 2019 noch bei Union Berlin gespielt habe, hatte ich ein ähnliches Angebot. Ich wollte mich damals in Deutschland beweisen. Ich habe mir aber geschworen, dass ich beim nächsten Mal länger überlegen werde. Im Sommer war es dann wieder so weit: Es ist eine krasse Lebenserfahrung, die ich nicht missen will. Ich bereue den Schritt auf keinen Fall.

Was sind die großen Unterschiede aus fußballerischer Sicht?

Mit Deutschland kann man das Niveau hier natürlich nicht vergleichen. Fußball hat nicht diesen Stellenwert. Vor allem die Bedingungen waren für mich eine riesige Umstellung: Von Sommer bis Anfang November haben wir immer erst um acht oder neun Uhr abends trainiert, weil es die Temperaturen nicht anders zulassen. Wenn du am Nachmittag in der Sonne bist, kannst du nach einer Minute duschen gehen. So einfach, wie jeder denkt, ist es hier auch nicht, Fußball zu spielen. Es ist nicht so, dass ich mit zehn Blinden spiele.

Diese Erfahrungen kann Ihnen keiner nehmen – aber würde die Rückkehr in eine europäische Profi-Liga nicht jetzt doppelt so schwierig sein?

Es würde sicher ein paar Wochen benötigen, um sich wieder umzustellen, aber ich habe ja nicht sechs Monate Urlaub gemacht und meine Beine nur hochgelegt. Dafür bin ich zu ehrgeizig.

Zuletzt gab es Gerüchte über eine mögliche Rückkehr nach Deutschland. Ihr Ex-Klub Bochum wurde immer wieder genannt.

Sollte sich Bochum im Winter melden, werden wir sehen, was passiert. Es gibt auch andere Interessenten. Aber wie gesagt: Es gefällt mir hier sehr gut. Dubai ist eine Stadt mit unglaublichen Möglichkeiten.

Speziell sind in Dubai sicher auch die Silvester-Feierlichkeiten – freuen Sie sich schon darauf?

Wir spielen am 31. Dezember auswärts, mal sehen, ob ich dann überhaupt nach Dubai zurückkomme. Was ich so gehört habe, werden ab 16 Uhr in Dubai alle Straßen gesperrt, alle Leute wollen an diesem Tag in der Stadt sein.

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Autor
Raphael Watzinger
Redakteur Sport
Raphael Watzinger
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