Inter Mailand fehlen 90 Minuten "für unseren Traum"
MAILAND. Inter geht mit einem 2:0-Vorsprung in das Rückspiel gegen den AC Mailand
"Das ist eines der wichtigsten Spiele in der mehr als 100-jährigen Geschichte Inters." Trainer Simone Inzaghi sparte nicht mit Pathos, als er vom heutigen Halbfinal-Rückspiel in der Fußball-Champions-League gegen den AC Mailand sprach. Vor sechs Tagen hatte seine Mannschaft mit dem 2:0 den Weg nach Istanbul bereitet, wo am 10. Juni das Endspiel steigt. Der zweite Finalist wird morgen zwischen Manchester City und Real Madrid ermittelt.
"Wir wissen, dass wir uns noch sehr anstrengen müssen, bevor wir anfangen zu träumen. Es fehlen noch 90 Minuten plus Nachspielzeit für unseren Traum", sagte Inzaghi. Mit dem 3:2 gegen Sassuolo, dem siebten Pflichtspielsieg in Serie, stimmte sich Inter ein. Der AC Mailand stolperte hingegen beim 0:2 gegen La Spezia. Nicht nur das trübt die Zuversicht: Von den jüngsten 15 Begegnungen hat Inter zehn für sich entschieden, nur drei gewann Milan. Zuletzt blieben die Schwarz-Roten dreimal in Folge ohne Punkt und ohne Torerfolg.
Die Hoffnung trägt den Namen Rafael Leao. Der 23-jährige Portugiese fehlte im Hinspiel wegen einer Adduktorenverletzung. "Es geht ihm besser", berichtete Trainer Stefano Pioli vor dem Abschlusstraining: "Wenn er fit ist, dann spielt er von Anfang an."
Pioli und Maldini wackeln
"Für Milan geht es um alles", titelte die "Gazzetta". Das gilt nicht nur für die Champions League: Durch die jüngsten Patzer in der Serie A droht der AC Mailand auch die ersten vier Tabellenplätze und damit die Qualifikation für die "Königsklasse" in der nächsten Saison zu verpassen. Ganz den branchenüblichen Mechanismen zufolge muss Trainer Pioli um seinen Job fürchten. Medien zufolge könnte dann sogar Vereinslegende Paolo Maldini als Technischer Direktor ausgetauscht werden.