In Berlin ist der Ofen aus
Der 26. Spieltag in Deutschland könnte schon die Vorentscheidung im Abstiegskampf gewesen sein. Hertha BSC verliert vor eigenem Publikum das direkte Duell gegen Nürnberg. Fan-Ausschreitungen nach dem Schlusspfiff!
Trainer Friedhelm Funkel starrt starr auf den Rasen, Manager Michael Preetz hat Tränen in den Augen, Goalie Jaroslav Drobny kniet am Rasen und hämmert mit seinen Fäusten immer wieder aufs Grün.
Theorie und Praxis
Es ist die 91. Minute beim Spiel zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg. Der Hauptstadt-Klub ist soeben abgestiegen.
Theoretisch natürlich noch nicht, es sind ja noch acht Runden zu spielen. Aber praktisch glaubt nach diesem Samstag kein Berliner mehr an den Klassenerhalt.
Ein Grieche zerstört den Traum in Blau-Weiß
1:0 hat Hertha durch ein Tor des griechischen Nationalstürmers Theofanis Gekas zur Pause geführt. 1:2 steht es am Ende durch ein Tor des griechischen Nationalstürmers Angelos Charisteas in der 91. Minute. Aus, Schluss, vorbei. In Berlin ist der Ofen aus.
Pal Dardai, der seit 1997 für Hertha BSC spielt und als einziger im aktuellen Kader den Aufstieg Ende der 90er miterlebt hat, weiß, was dieser Fast-Abstieg für Berlin bedeutet. "Ich bin einfach nur traurig", sagt er. "Auch wenn wir vielleicht noch nicht fix abgestiegen sind. Jetzt brauchen wir ein Wunder."
Fans attackieren Spieler
Wie schlimm so ein Abstiegsdrama sein kann, zeigt sich auch nach dem Spiel. Da entlädt sich der ganze Frust in einem Platzsturm, die Fans gehen mit Fahnenstangen auf die eigene Mannschaft los. Als die Spieler in die Kabine flüchten, wird auf dem Feld munter weiter zerstört.
Hannover setzt sich ab
Wie zum Hohn auf das Berliner Leid hat sich auch Konkurrent Hannover am Samstag abgesetzt. Das 2:1 im Heimspiel gegen Frankfurt bedeutet den zweiten Sieg in Folge, Relegationsplatz 16 und fünf Punkte Vorsprung auf die Berliner. Ümit Korkmaz kommt bei der Eintracht nicht zum Einsatz.
Fuchs geht mit Bochum unter
Christian Fuchs geht mit Bochum im Revier-Derby gegen Dortmund 1:4 unter. Der Österreicher spielt durch, aber wie die gesamte Bochumer Defensive nicht sonderlich gut.
Andreas Ivanschitz fehlt beim 1:0-Heimsieg von Mainz gegen Köln verletzungsbedingt.