Glasner nach Europacupsieg: "Es ist der totale Wahnsinn"
SEVILLA. Europa-League-Sieger: 200.000 Fans feierten die Mannschaft des Riedauers gestern bei der Rückkehr nach Frankfurt
"Hier ist alles verrückt. In Frankfurt erwarten uns angeblich 200.000 Fans. Es ist der totale Wahnsinn", erzählte Oliver Glasner gestern den OÖN, als sich der Mannschaftsbus gerade mit dem herrlich hinter der Windschutzscheibe postierten Pokal auf dem Weg zum Flughafen in Sevilla befand. Wenige Stunden später wurden alle Erwartungen nach der Landung in Frankfurt dann noch übertroffen.
Das 5:4 von Eintracht Frankfurt im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers war in jeder Hinsicht sporthistorisch. Für Frankfurt war es der erste europäische Titelgewinn nach 42 Jahren Pause – nur Manchester City benötigte länger, um zwei Mal den Europacup zu gewinnen. Und Glasner hat als erster Europacupsieger seit Ernst Happel österreichische Trainer-Geschichte geschrieben.
Deshalb war es auch Glasner selbst, der bei der gestrigen Ankunft um 18 Uhr den Pokal gemeinsam mit Kapitän Sebastian Rode in der Hand hielt, als man nach der Landung des Charterfliegers in Frankfurt das Flugzeug verließ – ehe es per Autokorso in die Innenstadt ging, wo die 200.000 Fans bereits warteten.
Der Start des Feier-Marathons
Es war erst der Auftakt für einen Feier-Marathon bis Sonntag, der zumindest für die erfolgreichen Trainer erst so richtig ins Laufen kommt. "Jetzt feiern wir vier Tage lang mit unseren Fans", hatte Glasner gleich nach dem Spiel angekündigt. Doch Mittwochnacht regierte zumindest bei den Trainern noch die angezogene Handbremse.
Co-Trainer Michael Angerschmid: "Für uns war ein Club in der Innenstadt in Sevilla reserviert. Da waren mehrere hundert Personen eingeladen, die allesamt Mitarbeiter des Klubs oder deren Familienmitglieder sind. Als Spieler hätten wir keine Limits gekannt. Jetzt bin ich – auch wenn mir das niemand glauben wird – fast nüchtern herausgegangen, weil wir nach dem späten Spielende und der ersten Feier in der Kabine erst um 2.30 Uhr hingekommen sind. Und um 6 Uhr hat man uns ziemlich eindeutig mitgeteilt, dass jetzt Sperrstunde ist. Da haben dann einige noch am Hotelpool weitergefeiert. Es geht alles so schnell, da bleibt einfach keine Zeit, um das alles zu verarbeiten." So ging es jedem von dem oberösterreichischen Trainertrio von Eintracht Frankfurt.
Sevilla statt Obertraun
Vor 20 Jahren hatte das Trio Oliver Glasner, Michael Angerschmid und Ronny Brunmayr auch gemeinsam gefeiert – allerdings in der (berüchtigten) Haifischbar in Obertraun, als man gemeinsam den Trainerkurs in Obertraun absolviert hatte. Und es war kein Zufall, sondern die schon damals bestehende enge Freundschaft, die dazu führte, dass man auch im Trainergeschäft den ersten Schritt gemeinsam setzte. "Und jetzt können ein Riedauer, ein Eitzinger und ein Steyrer den Europa-League-Pokal in die Höhe halten. Das ist schon ein Wahnsinn", schwärmt Angerschmid.
So ausgelassen nach dem Spiel gefeiert wurde, so ruhig blieb man während des Spiels auch in den entscheidenden Phasen auf der Bank. Jeder wollte wissen, welche Worte Oliver Glasner bei seiner emotionalen Ansprache im Teamkreis vor dem Elfmeterschießen an die Mannschaft gerichtet hatte.
"Das Wichtigste ist, dass wir uns nicht vom Schiedsrichter aus der Ruhe bringen lassen. Wir lassen uns nicht stressen, sondern bestimmen selbst den Rhythmus. Wartet lieber sieben, acht Sekunden, blast noch einmal durch, anstatt überhastet zu schießen", lauteten Glasners Worte, der sich danach von seiner Mannschaft beeindruckt zeigte. "Es war schon unglaublich, wie sicher wir unsere Elfmeter geschossen haben. Das war aber auch schon im Training so."
Danach wurde im Familienkreis gefeiert. Oliver Glasner war mit seiner Frau Bettina und den Kindern Julian, Niklas und Alina unterwegs. Michael Angerschmid hatten Gattin Karin, Sohn Philipp und Tochter Lena mit Freund David nach Sevilla begleitet. Ronny Brunmayr stieß mit seiner Gattin Martina auf den Erfolg an. Nach dem gestrigen Empfang in Frankfurt geht es auch heute noch offiziell weiter. Und auch das Wochenende wird in Frankfurt verbracht, ehe es in Richtung Urlaub geht.
Warum schreibt das Jubelblatt nicht gleich: WIR sind Europacup(sieger)?
So würden möglicherweise die Deutschen schreiben.
Vielleicht auch noch Menschen, wie diese(r) NICHTSCHONWIEDER.
Ang...
Ach Kindlein, lesen und Text verstehen sind 2 Sachen.... gell?
... und mit beidem ist nichtschonblabla heillos überfordert ...