Glasner: "Brot und Spiele – das ist nicht meine Welt"
Der Trainer von Eintracht Frankfurt kann heute gegen Stuttgart in das Finale des DFB-Cups einziehen
FRANKFURT. Mit einem Sieg im heutigen Cup-Halbfinale gegen den VfB Stuttgart (20.45 Uhr, ARD live) kann Oliver Glasner mit Eintracht Frankfurt die Durststrecke der vergangenen Wochen vergessen machen. Seit neun Spielen wartet die Eintracht auf einen Sieg in der Liga. Jetzt zählt das Cupfinale in Berlin. Das erste Halbfinale zwischen Freiburg gegen RB Leipzig war bei Redaktionsschluss noch im Gange.
Und auch Glasner, der in den vergangenen Wochen in deutschen Medien erstmals kritisiert wurde, und nach dem 1:1 in Augsburg mit einem "wenn jemand der Meinung ist, dass es jemand besser machen kann als Oliver Glasner, dann wird man es mir sagen. Dann packe ich meine Sachen und gehe" antwortete, geht vor dem Stuttgart-Spiel in die Offensive. Oliver Glasner über ...
… die mediale Erwartungshaltung bei Eintracht Frankfurt: "Ich finde das nicht so dramatisch, wie es sich darstellt. Vor zwei Wochen musste ich noch beantworten, warum ich nicht Trainer von Real Madrid oder Chelsea werde, letzte Woche ging es darum, ob ich Angst habe, dass ich Eintracht-Frankfurt-Trainer bleibe. Das ist ja nicht mehr nachvollziehbar."
… sein eigenes aktuelles Saisonfazit: "Es schadet nicht, sich zurückzulehnen und alles mit etwas Distanz zu betrachten. Wir sind in der Liga Neunter – das ist etwas unter den Erwartungen, aber kein Drama. Wir stehen im Pokal-Halbfinale und haben in der Champions League das Achtelfinale erreicht. Deshalb kann ich vieles, das überdramatisiert wird, nicht nachvollziehen."
… die Forderung, etwas verändern zu müssen: "Nein, wir ändern nichts. Das wäre reiner Aktionismus. Man fordert heute ein erstes Opfer und nächste Woche das nächste Opfer. Brot und Spiele – das ist nicht meine Welt. Leider scheint die Welt ein bisschen so zu sein, deshalb klinke ich mich da auch manchmal aus, weil ich damit nicht so viel anfangen kann."
… die Lust, wieder einen Titel am Frankfurter "Römer" mit tausenden Fans zu feiern: "Ich war mit meiner Familie am Wochenende am Römer (Bezeichnung des Frankfurter Rathauses, Anm.), und habe gesagt, es wäre schon ein Traum, hier in dieser Saison noch einmal zu feiern. Wir haben einige Spieler dabei, die sowohl 2018 beim Cupsieg als auch in der Vorsaison beim Europa-League-Titel dabei waren. Ich weiß aber auch, dass aktuell bei einer Umfrage am Römer viele gesagt hätten: ,Der hat eine Meise in der Birne – wie sollen die einen Titel holen, wenn sie so spielen.‘ Aber wir haben ein gewisses Pokal-Gen. Und solche Feiern machen auch ein bisschen süchtig."
Völlig recht hat er mit "Brot und Spiele". An diesem Affentheater muss man sich nicht beteiligen...schon gar nicht als Betroffener.
Ich verweise auf O. Glasners erste Antwort und meinen Kommentar von dem gestrigen Artikel. Der heutuge schlisst sich nahtlos an.
Natürlich "schließt"