"Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat"
MÜNCHEN. Der "Bomber der Nation" starb gestern früh im Alter von 75 Jahren.
Der deutsche Fußball trauert um Gerd Müller: Der als "Bomber der Nation" gepriesene ehemalige Torjäger ist tot.Wie sein langjähriger Klub FC Bayern München mitteilte, war Müller gestern früh im Alter von 75 Jahren gestorben."Heute ist ein trauriger, schwarzer Tag für den FC Bayern und all seine Fans. Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat – und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs", schrieb FCB-Präsident Herbert Hainer.
"Wir sind in tiefer Trauer vereint mit seiner Frau Uschi sowie seiner Familie. Der FC Bayern wäre ohne Gerd Müller heute nicht der Klub, wie wir ihn alle lieben. Sein Name und die Erinnerung an ihn werden auf ewig weiterleben", betonte Hainer.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder würdigte den früheren Weltklasse-Stürmer als "bescheidenen Erfolgsmenschen". "Er war der beste deutsche Stürmer aller Zeiten. Ohne ihn hätten der FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft nie diesen Erfolgsweg beschreiten können", sagte Söder.
"Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht uns alle tief betroffen. Seine Leistungen sind bis heute unerreicht und werden auf ewig Teil der großen Geschichte des FC Bayern und des gesamten deutschen Fußballs sein", erklärte der Münchner Vorstandschef Oliver Kahn. "Gerd wird für immer in unseren Herzen sein."
Er litt an Alzheimer
Müller war im Sommer 1964 zum FC Bayern gekommen und prägte eine Ära. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister, wobei er das entscheidende Tor zum 2:1 im Finale in München gegen die Niederlande erzielte. Nach seiner Karriere sollte er dem Verein lange als Trainer im Nachwuchs erhalten bleiben – bis es nicht mehr ging. Müller litt an Alzheimer und lebte seit Jahren im Pflegeheim, wo er professionell betreut wurde.
Müller hatte 1971/72 in einer Bundesligasaison schier unglaubliche 40 Tore erzielt. Erst heuer gelang Robert Lewandowski (FC Bayern) mit 41 Treffern eine neue Bestmarke. Müllers Deutschland-Bilanz von 365 Treffern in 427 Bundesligaspielen ist bis heute unübertroffen.
Einer der engsten Wegbegleiter war Uli Hoeneß, der nach seiner Spielerkarriere als Manager und später Vereinspräsident die Geschicke des FC Bayern lenkte. Hoeneß zählte zu jenen, die auch in der größten Lebenskrise des sportlich so erfolgreichen Profis da waren und entschlossen halfen. Denn das Leben abseits des Rasens beherrschte Müller nicht derart wie den Ball.
Der Sieg über seine Alkoholkrankheit Anfang der 1990er-Jahre war der vermutlich wichtigste im Leben des gelernten Webers aus Nördlingen. "Nach vier Wochen bin ich aus der Kur gekommen. Es in so kurzer Zeit zu schaffen, das war schon eine Leistung", erzählte Müller im Herbst 2007.
Für ihn war der FC Bayern eine große Familie.