"Er war wie eine Lebensversicherung"
DORTMUND. Robert Lewandowski schoss den FC Bayern wieder einmal zu Sieg und Titel
Erster Sieg, erster Titel. Nach dem 3:1 (1:0) im Supercup über Borussia Dortmund war die Begeisterung beim FC Bayern nicht nur aus Prestigegründen riesig. Auch wenn die Trophäe eher von untergeordneter Bedeutung ist, wurde der Erfolg beim deutschen Fußballmeister ausgiebig bejubelt. Nach vier erfolglosen Testspielen in der holprigen Vorbereitung und dem mäßigen 1:1 zum Liga-Auftakt in Mönchengladbach gelang dem FC Bayern eine beeindruckende Machtdemonstration gegen den zuvor hoch gehandelten Erzrivalen Dortmund.
"Das bedeutet viel. Es ist der nächste Titel. Wir können nach vorne schauen", kommentierte Matchwinner Robert Lewandowski den Triumph im Signal-Iduna-Park, der ehemaligen Wirkungsstätte des Polen. Mit zwei Toren (41., 74.) und einem Assist zu Thomas Müllers 2:0 (49.) führte der 32-Jährige sein Team zum verdienten Erfolg und trug damit maßgeblich dazu bei, dass Zweifel an der Souveränität der Bayern vertrieben wurden.
Lewandowski traf im 14. Pflichtspiel nacheinander – eine Serie, die im deutschen Profifußball nur der am Sonntag 75-jährig verstorbene Gerd Müller in der Saison 1969/70 in 16 Partien zu toppen gewusst hatte. "Robert hat einen unglaublichen Spirit reingebracht. Er war wie eine Lebensversicherung, überragend gut", lobte Trainer Julian Nagelsmann seinen Profi, der das Duell mit dem glücklosen Dortmunder Torjäger Erling Haaland klar für sich entschied.
Nagelsmann zeigte sich in der Stunde des Erfolges bescheiden. "Der Titel ist eine Belohnung für die vergangene Saison. Das ist ein Titel, der Hansi und der Mannschaft gebührt", rollte der 34-Jährige seinem Vorgänger Hansi Flick, der jetzt DFB-Bundestrainer ist, den roten Teppich aus.
Doch der mit harter Arbeit, großer Effektivität und spielerischer Finesse herausgespielte Sieg stärkte bei Nagelsmann den Glauben an weitere Erfolge. "Ich wünsche mir mehr Titel als nur einen. Ich habe ja auch so kleine Hamsterzähne. Ich würde gerne ein Titel-Hamster sein", scherzte er. Dortmund-Trainer Marco Rose, der ein Traumtor von Marco Reus zum 1:2 (64.) beklatschte, nimmt trotz der Niederlage "viel Positives" mit.
