Cristiano Ronaldo tanzt heute nach der Pfeife von Stephanie Frappart
ISTANBUL. Premiere: Die Französin leitet als erste Frau ein Spiel in der Champions League.
Die Fußball-Champions-League ist heute die Bühne für eine Premiere: Die UEFA nominierte Stephanie Frappart als Schiedsrichterin für die Partie zwischen Juventus Turin gegen Dynamo Kiew.
Nicole Petignat, die zwischen 2004 und 2009 drei Qualifikationsspiele gepfiffen hatte, war eine Wegbereiterin. Die Errungenschaften der Schweizerin hat Frappart längst überflügelt. In der laufenden Saison pfiff die 36-Jährige bereits zwei Partien in der Europa-League-Gruppenphase. Der ehemalige ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs machte etwa beim 3:0 seines Klubs Leicester gegen Lugansk mit der Französin Bekanntschaft, danach war sie im Duell zwischen Granada und Omonia Nikosia im Einsatz. Heute wird Juventus-Torhüter Cristiano Ronaldo nach ihrer Pfeife tanzen.
Dass die Aufgabe keineswegs zu groß ist, hatte Frappart im August 2019 bewiesen, als sie den UEFA-Supercup zwischen Liverpool und Chelsea (5:4 nach Elfmeterschießen) pfiff. "Sie hat das Rüstzeug, um auf der großen Bühne zu bestehen", hatte UEFA-Referee-Boss Roberto Rosetti davor gesagt.
Im April 2019 hatte sie erstmals ein Spiel der französischen Ligue 1 geleitet und überzeugte beim 0:0 zwischen Amiens und Strasbourg. Der Dame aus dem Département Val d’Oise war ein herzlicher Empfang in der "Männerwelt" bereitet worden. "Willkommen im Stade de Licorne, Madame Frappart. Lang leben Frauen im Fußball", stand auf einem Transparent geschrieben. In der Laufbahn Frapparts, die drei Monate später auch das Frauen-WM-Finale zwischen den USA und den Niederlanden (2:0) pfiff, ging es aber nicht immer so amikal zu. "Es gab – zum Glück nur wenige – Momente, da wurde ich nicht respektvoll behandelt", erzählte Frappart. Im Oktober 2015 regte sich Valenciennes-Manager David Le Frapper über einen nicht gegebenen Elfmeter auf: "Vielleicht hat sie es nicht gesehen, weil sie eislaufen war."
Keine Extrawürste
Frappart gehört zu den 23 Elite-Referees Frankreichs und pfiff in der laufenden Saison fünf Partien der Ligue 1. Den Leistungstest, der sich von jenen für Männer nicht unterscheidet, hat sie mit Bravour gemeistert: "Es ist klar, dass für mich dieselben Voraussetzungen gelten müssen. Die Spieler laufen ja nicht langsamer, nur weil eine Frau der Referee ist", scherzte Frappart. Die Rolle als Vorreiterin war ihr schon vor dem Supercup bewusst gewesen: "Junge Mädchen werden mich im TV sehen und wissen, was möglich ist."
Der Modus
Die Top Zwei jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale der Champions League. Die Dritten übersiedeln in die Runde der letzten 32 der Europa League. Sind zwei oder mehr Vereine nach dem letzten Spieltag der Gruppenphase punktgleich, entscheiden die direkten Duelle – also zuerst die Anzahl der gewonnenen Punkte aus den Spielen, dann die Tordifferenz und, falls immer noch ident, die erzielten Treffer.
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Stellen die heute den Ronaldo ins
Tor, oder was ??