Beim FC Bayern bleibt trotz des Titels kein Stein auf dem anderen
MÜNCHEN. Der Zeitpunkt der Trennung von Kahn und Salihamidzic ließ die Wogen hochgehen.
Der FC Bayern kam in einem Herzschlagfinale fast wie die Jungfrau zum Kind zum elften deutschen Fußball-Bundesligatitel in Folge. Weil sich Borussia Dortmund mit dem 2:2 gegen Mainz noch die Butter vom Brot nehmen ließ, genügte den Münchnern der Tausendguldenschuss von Jamal Musiala in der 89. Minute zum 2:1 in Köln, um den Thron zu besteigen. Die Meisterfeier am Sonntag vor 20.000 Augenzeugen auf dem Marienplatz, wo auch das Frauenteam des FC Bayern um die gebürtige Ischlerin Sarah Zadrazil nach einem 11:1 gegen Turbine Potsdam mit Stolz die Schale präsentierte, blieb freilich nicht ohne Nebengeräusche.
Die „Roten“ haben es geschafft, mit vorgezogenen Personalentscheidungen Chaos in den Klub zu bringen. Bereits am Freitag – einen Tag vor der letzten Runde – hatte der Aufsichtsrat die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn, dem die Reise nach Köln untersagt wurde, und Sportvorstand Hasan Salihamidzic beschlossen.
Geht auch Thomas Tuchel?
„Der Klub befindet sich aktuell in einer Übergangsphase, die immer schwierig ist und in der auch mal Fehler passieren. Obwohl die Situation nicht gerade einfach für mich ist, überwiegen die vielen großartigen Erlebnisse mit dem FC Bayern bei Weitem die negativen“, betonte Kahn, der die Nachricht von der Trennung emotional aufgenommen haben soll. „Sie war nicht einvernehmlich“, sagte Vereinspräsident Herbert Hainer.
Kahn („Ich bin nicht ausgerastet“) und Salihamidzic waren Verfehlungen in der Transferpolitik vorgeworfen worden, auch die für viele überhastete Trennung von Trainer Julian Nagelsmann in einer Phase, in der noch das Triple möglich war, stieß bei vielen auf Unverständnis.
Ob Nachfolger Thomas Tuchel trotz des Meistertitels in München bleibt, scheint offen, zumal zwei seiner großen Fürsprecher das Schiff verlassen haben. „Wir haben jetzt auch ein politisches Thema im Klub, das auch diesen Sieg und diese extreme Meisterschaft, diese Willensleistung trübt“, gestand der Coach. Mittelfeldspieler Joshua Kimmich kritisierte die Führungsspitze für den Zeitpunkt des Doppel-Rauswurfs und sprach von einem „extrem harten Jahr“.
Für Hainer heißt das Schlagwort „Neustart“ – und zwar mit dem langjährigen Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der zum Kahn-Nachfolger befördert wurde. Auf Salihamidzic könnte Max Eberl (RB Leipzig), der schon vor Jahren bei den Bayern im Gespräch war, oder Markus Krösche (Eintracht Frankfurt) folgen. Die Münchner Legende Karl-Heinz Rummenigge soll in den Aufsichtsrat gewählt werden, um wieder Kontinuität in das „Werkl“ zu bringen.
Im Ruhrpott herrscht indes Fassungslosigkeit. Dortmund-Trainer Edin Terzic vergoss nach dem Scheitern bittere Tränen der Enttäuschung: „Es tut unfassbar weh.“ Schalke 04 muss nach einem 2:4 in Leipzig den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Bei Union Berlin kannte die Begeisterung nach dem erstmaligen Einzug in die Champions League keine Grenzen, der scheidende Trainer Oliver Glasner schaffte mit Eintracht Frankfurt (2:1 gegen Freiburg) den neuerlichen Einzug in den Europacup. Am Samstag im DFB-Pokal-Finale gegen Leipzig könnte noch ein Titel hinzukommen.
Der HSV jubelte zu früh
Wie im Oberhaus war auch die Entscheidung in der 2. deutschen Fußball-Bundesliga nicht an Spannung zu übertreffen. Der Hamburger SV muss im Kampf um den Aufstieg ab Donnerstag in die Relegation gegen den VfB Stuttgart. Dabei wähnten sich die Hanseaten nach dem 1:0 in Sandhausen direkt in der Erstklassigkeit, die Schlachtenbummler stürmten euphorisch den Platz, weil Konkurrent Heidenheim beim Schlusspfiff in Regensburg 1:2 zurücklag.
Doch dort wurden wegen Verletzungs- und Trinkpausen 15 Minuten nachgespielt, der „Dorfklub“ mit Langzeittrainer Frank Schmidt drehte in der 93. und 99. Minute den Spieß um, gewann 3:2 und stieg erstmals in die 1. Liga auf. „Für den ersten Moment hängen die Köpfe, es fällt schwer, das zu begreifen“, gestand HSV-Kapitän Sebastian Schonlau: „Aber jetzt gilt der Fokus der Relegation.“
Ich wünsche mir das Die Bayern einfach mal 1-2 Sasions irgendwo im Mittelfeld landen.
Die brauchen mal einen kräftigen Dämpfer.
Die Bundesliga ist nur noch eine Show und jedes Jahr gehts darum der der fröhliche 2te wird. Auch wenn Dortmund sich selbst ein Bein gestellt hat dieses Jahr.
Dieser Arrogante Bayern Block mit "Wir geben genug Kohle aus deswegen jammern wir bei jeder Möglichkeit" geht einem schon ordentlich auf den Keks.
Bin schon ganz neugierig, wer als neuer Trainer geholt wird.
Das gestrige Finale der 2. BL war extrem spannend. Und mit Happy End: HSV wieder mal in der Relegation - hoffentlich spielt Stuttgart nächste Saison oben!
20.000 am Marienplatz.
Da waren früher schon wesentlich mehr Leute bei der Meisterfeier. Am Wetter kann es nicht gelegen sein.
Was mich etwas irritiert ist, dass nach 6 Jahren Kaderplanung und diverser Trainerwechsel, H. Salihamidzic, der erst vor 2 Jahren dazu gekommene O. Kahn, das Hauptübel gewesen sein soll. Meiner Meinung hat U. Hoeneß mit seinem Sportdirektor ins Klo gegriffen und traut es sich nicht zugeben. Wie man gelesen hat war O. Kahn bei der Kündigung etwas emotionaler, was ich verstehen kann, da er viele Kalamitäten "geerbt" hat und nicht verursacht. Aber Uli und Kalle werden schon wieder in die Presche springen und neuerlich übergeben, hoffentlich finden sie dann den Sportdirektor ihrer 1. Wahl.
die Geschaßten werden keine Sammektion brauchen.
...Sammelaktion...
Das war eine konsequente Entscheidung. Eine solche Saison ist aus Sicht des FC Bayerns inakzeptabel.
Ja und nein! Wenn man reihenweise Trainer aussihaut ohne einen besseren Nachfolger zu verpflichten, dann ist dass auch mit ein Grund für die jetzige Lage.
Zuerst sind die Spieler, dann der Trainer (oder auch gleichwertig), die Erfolge einfahren können.
Gewisse Funktionäre, die auch mitentschieden haben putzen sich jetzt ab - irengdein Schlachtopfer muss man halt präsentieren..
Mir san mir!