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Stall-Geruch bei Leipzig gegen Salzburg

Von Harald Bartl und Alexander Zambarloukos, 19. September 2018, 06:22 Uhr

LEIPZIG/SALZBURG. RasenBallsport Leipzig gegen Red Bull Salzburg: Morgen (21 Uhr, Puls 4) treffen in der Europa League jene Klubs aufeinander, die juristisch getrennt und doch eng verbunden sind.

Wir schreiben den 12. Juli 2016: Andreas Ulmer, gebürtiger Linzer und seit 2009 verlässlicher Abwehrspieler in Diensten von Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg, trägt im Qualifikationsmatch zur Champions League gegen Liepaja (1:0) versehentlich ein Trikot des Schwesternvereins RasenBallsport Leipzig. Die Häme in den sozialen Medien ist groß, das Naheverhältnis der beiden Klubs, die dem Dosen-Imperium von Milliardär Dietrich Mateschitz entsprungen sind, wird mit Nachdruck untermauert.

Das passt dem Energy-Drink-Konzern überhaupt nicht ins Konzept. Die in der jüngeren Vergangenheit immer wieder betonte Unabhängigkeit voneinander ist Bedingung dafür, dass sowohl Leipzig als auch Salzburg die Eintrittskarte ins internationale Geschäft bekommen haben.

Das ist im Juni 2017 durch Beschluss der Europäischen Fußball-Union (UEFA) passiert – und gipfelt nun in der Gruppenphase der Europa League in einem doppelten "Bullen-Duell". Morgen (21 Uhr, Puls 4 live) gastiert der FC Salzburg bei RB Leipzig, am 29. November wird Salzburg Gastgeber sein.

Der Zusage der UEFA-Finanzkontrollkammer war eine sehr genaue und strenge Prüfung vorausgegangen, in der Salzburg vor allem drei Punkte beweisen musste:

Die völlige personelle Entflechtung der beiden Managements von Salzburg und Leipzig. Die Klubs selbst waren schon davor längst in verschiedene Gesellschaften aufgeteilt.

Eine Begrenzung des Sponsorbeitrags von Red Bull plus der Offenlegung zusätzlicher weiterer Sponsoren, die den Klub unabhängig(er) vom Konzern machen sollen.

Eine alleinige wirtschaftliche Überlebensmöglichkeit, die hauptsächlich über zahlreiche Erlöse nach Transfers von Salzburg-Spielern zu anderen Klubs als RB Leipzig glaubhaft gemacht wurde.

"Hausaufgaben gemacht"

Bis 2015 (damals stand Leipzig vor dem Sprung in die deutsche Bundesliga) waren diese Kriterien nicht erfüllt. Salzburg und Leipzig hatten auch ganz offiziell einen gemeinsamen Eigentümer – Red Bull. Erst mit dem Höhenflug der Sachsen begann die Umstrukturierung.

Der Fall Marcel Sabitzer

Ein Naheverhältnis lässt sich aber nach wie vor nicht von der Hand weisen, dafür genügt ein Blick auf die Transferbilanz. Zwischen 2012 und 2017 übersiedelten nicht weniger als 15 Spieler von Salzburg nach Leipzig (siehe Factbox rechts unten). Den Anfang hatte Roman Wallner gemacht, den vorläufigen Schlusspunkt setzte Konrad Laimer, der vor gut einem Jahr um zehn Millionen aus der Mozartstadt kam.

Zuvor hatte die Causa Marcel Sabitzer die Gemüter erhitzt. Der Rapidler durfte 2014 nicht auf direktem Weg nach Salzburg wechseln, weil er nur eine Ausstiegsklausel für das Ausland hatte. Also wurde Leipzig aktiv, holte den ÖFB-Teamspieler für zwei Millionen und parkte ihn unverzüglich in Salzburg.

Ralf Rangnick selbst war der Inbegriff der Verflechtung. Der 60-Jährige war von 2012 bis 2015 gleichzeitig in Salzburg und Leipzig Sportdirektor.

"Der Bessere soll gewinnen"

Morgen darf ausschließlich der Sport das Wort haben. "Der Bessere soll gewinnen", sagte Mateschitz: "Es ist ein Wettbewerb, in dem jeder Spieler alles geben wird", versprach der 74-Jährige. So sieht es auch Oliver Mintzlaff, der von einer Stallorder nichts wissen will: "Allein der Gedanke an Absprachen zwischen zwei Vereinen ist mit unseren Werten nicht vereinbar. Wir sind im Sport, da gilt Fairplay." Beide Klubs werden ganz genau unter Beobachtung stehen.

Die Entstehungsgeschichte

Salzburg

Jahrelang hatte Dietrich Mateschitz dem Werben des damaligen Austria-Salzburg-Präsidenten Rudolf Quehenberger widerstanden, den Salzburger Bundesligisten zu übernehmen. Im Jahr 2005 stimmte Mateschitz auch deshalb zu, weil er dem Spediteur Quehenberger nie dessen Hilfe in den ersten Red-Bull-Firmentagen vergessen hatte. Erster Trainer wurde Kurt Jara, als Berater fungierte Franz Beckenbauer, der vor allem ausrangierte Bayern-Stars nach Salzburg lotste. Erfolgreich war man nur national. Egal, ob mit Giovanni Trapattoni oder Huub Stevens als Trainer – der internationale Erfolg blieb aus.

2012 sollte schließlich die Präsentation von Ralf Rangnick als Sportdirektor die Wende bringen. Er schaffte es, Salzburg eine neue Identität als Ausbildungsverein für weltweite Top-Talente zu geben. Roger Schmidt führte das Team als Trainer ins Achtelfinale, Marco Rose ins Halbfinale der Europa League.

Leipzig

Im Jahr 2009 wurde auf Initiative der Red Bull GmbH der Verein RasenBallsport Leipzig gegründet. Man übernahm den Startplatz des SSV Markranstädt in der fünften Liga. RB Leipzig startete deshalb so niedrig, weil erst ab der Oberliga die strengen Lizenzierungsauflagen des Deutschen Fußballbundes (DFB) nicht mehr galten.

Der Aufstieg dauerte länger als erwartet. Erst im dritten Anlauf kam man 2013 von der vierten in die dritte Liga. Davor war mit Peter Pacult ein österreichischer Trainer gescheitert. Bereits 2012 war Ralf Rangnick als Sportdirektor vorgestellt worden – und übte diese Position drei Jahre lang parallel bei Salzburg und Leipzig aus. Den Posten in Salzburg legte Rangnick 2015 zurück, als er in Leipzig auch noch den Trainerposten übernahm – und den Klub in die Bundesliga führte.

Dort übernahm im Herbst 2016 der Steirer Ralph Hasenhüttl das Traineramt und belegte mit RB Leipzig in den vergangenen beiden Saisonen Platz zwei und sechs.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 19.09.2018 23:20

mei bin i froh doss Puls 4 überträgt brauch i ned wida streamen zwinkern

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snooker (4.419 Kommentare)
am 19.09.2018 10:44

Wenn sie es geschickt machen, gewinnt jeder "sein" Heimspiel und ersparen sich damit unnötige Punkteverluste

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Libertine (5.369 Kommentare)
am 19.09.2018 07:19

@- NichtBlind

Sie vergessen, dass das Rückspiel das vorletzte der Gruppenphase ist, da könnte sich schon etwas abgezeichnet haben. Dann kommt eventuell These von "istehwurst" zum tragen.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 19.09.2018 07:17

Wann Dose leer?

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 19.09.2018 05:11

Doch wieder gut, dass das Geruchsinternet noch nicht eingeführt ist. Stallgeruch, der muss ja schrecklich sein.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 19.09.2018 00:26

a geschobene Partie .... so wie viele in der Fußballwelt

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Libertine (5.369 Kommentare)
am 19.09.2018 06:58

@- istehwurst

Ob Ihre These stimmt sieht man erst nach Hin- u. Rückspiel

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NichtBlind (1.886 Kommentare)
am 19.09.2018 07:12

Nach Hin- und Rückspiel?

Aber die Manager der Clubs brauchen nichts schieben, denn das wäre sowieso der Fall gewesen das Leipzig gegen die Dosen aus Österreich gewinnt.

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