Ruttensteiner holt Herzog nach Israel
TEL AVIV. Andreas Herzog übernimmt mit sofortiger Wirkung das Amt des israelischen Fußball-Teamchefs. Das gab der Nationalverband (IFA) am Mittwoch bekannt.
Andreas Herzog hat vor seinem 50. Geburtstag am 10. September nun doch seinen ersten Trainerposten bei einer Kampfmannschaft angenommen. Der ehemalige Sportdirektor des ÖFB, Willi Ruttensteiner, lotst den Wiener nach Israel, wo er als neuer Teamchef die Nationalmannschaft zur EURO 2020 führen soll.
"Ich habe dem Präsidium am Dienstag drei Kandidaten vorgeschlagen, Andreas Herzog war meine Nummer eins, und sie haben sich schließlich für ihn entschieden", sagte Ruttensteiner den OÖNachrichten am Mittwoch.
Der langjährige ÖFB-Mann hat Anfang Juli beim israelischen Verband den Posten des Sportdirektors angetreten. Ganz vorne auf seiner Agenda stand die Verpflichtung eines Teamchefs. Herzog kennt Ruttensteiner von der gemeinsamen Zeit beim ÖFB, wo er von 2005 bis 2009 im Umfeld des Nationalteams – unter anderem als persönlicher Assistent von Teamchef Josef Hickersberger – im Einsatz war.
Von 2009 bis 2011 war er Teamchef des Unter-21-Nationalteams, ehe er bis 2016 als Co-Trainer neben Jürgen Klinsmann das Nationalteam der USA betreute. Seine Hoffnungen, als ÖFB-Teamchef Marcel Koller zu beerben, erfüllten sich nicht, da sich das ÖFB-Präsidium für Franco Foda entschied. Jetzt hat Herzog das Angebot Ruttensteiners, die israelische Nationalmannschaft zu betreuen, angenommen.
"Ich spüre vollstes Vertrauen und gehe mit großem Engagement an die Sache heran", sagte der 49-Jährige in einem Interview mit Sky Sport Austria, wo er bisher als Experte beschäftigt war. Für Ruttensteiner ist Herzog der ideale Mann. "Er war mein Wunschkandidat und ist wirklich eine Top-Lösung. Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv über diese Aufgabe diskutiert und jetzt ist alles sehr schnell gegangen."
Israels Nationalteam liegt derzeit auf Platz 93 der Weltrangliste. Ruttensteiner möchte als neuer Sportdirektor einen Aufschwung einleiten. Andreas Herzog soll dabei eine Aufstiegshilfe sein. (chz)
Ein Bild aus früheren Tagen: Ruttensteiner und Herzog beim ÖFB
Steckbrief: Andreas Herzog (49)
Geburtsdatum: 10. September 1968
Geburtsort: Wien
Familienstand: verheiratet mit Katharina, Söhne Luca und Louis
Wohnort: Breitenfurt/Niederösterreich
Laufbahn als Spieler:
- 1974 - 1983: Admira Wacker
- 1984 - 1987: Rapid
- 1988: Vienna
- 1988 - 1992: Rapid
- 1992 - 1995: Werder Bremen
- 1995 - 1996: Bayern München
- 1996 - 2001: Werder Bremen
- 2002 - 2003: Rapid
- 2004: Los Angeles Galaxy
Erfolge als Spieler:
- 1993: Meister mit Bremen
- 1994, 1999: Cupsieger mit Bremen
- 1993, 1994: Supercup-Sieger mit Bremen
- 1996: UEFA-Cup-Sieger mit Bayern
- 264 Spiele in der deutschen Liga, 61 Tore
- 103 ÖFB-Länderspiele (Rekord-Internatonaler), 26 Tore
- Team-Debüt am 6.4.1988 in Athen (2:2)
- WM-Teilnahmen 1990, 1998
- 1992: Österreichischer Fußballer des Jahres
Laufbahn als Betreuer:
- Mitglied des ÖFB-Trainerstabes in den WM-Qualifikationsspielen gegen England und Nordirland im Oktober 2005
- 1. Jänner 2006 - Ende Juni 2008: Assistent von Teamchef Josef Hickersberger mit Teilnahme an der Heim-EM 2008
- Sommer 2008 bis März 2009: Assistent von Teamchef Karel Brückner
- März 2009 bis 16. Dezember 2011: ÖFB-U21-Teamchef
- Dezember 2011 bis November 2016: Co-Trainer von Jürgen Klinsmann beim US-Nationalteam mit WM-2014-Teilnahme
Mal schauen, was der Herzilein in Israel zsammbringt. Toi toi toi.
freunderlwirtschaft ole
Ich wünsche dem Duo Ruttensteiner/Herzog wirklich Alles Gute. In Österreich wollte man die beiden nicht, weil sie den Wiener-Bazis nicht gepasst haben. Zweifelsohne wären sie aber beim ÖFB die Idealbesetzung gewesen.
@- Freidenker2012
Gehe nur zu 50% mit Ihnen konform, Ruttensteiner hat sehr wohl über Jahre hervorragende Arbeit geleistet, aber bei A. Herzog fehlte mir noch der Qualitätsbeweis. Seine Meriten kann er sich ja jetzt in Israel holen, denn irgendwann wird auch in österreich wieder der Teamchefposten frei, im Moment ist sicher F. Foda die Bestbesetzung. Wie man ja sieht wird er in Graz wahrscheinlich bald sehr schmerzlich vermisst.