Paschings Cupfeier endete vor dem Wiener Stephansdom
Im Szeneklub trafen sie Spieler der Austria, Thomas Krammer behielt den Pokal.
Die Paschinger Feiernacht war so einmalig, wie der 1:0-Cupsensationserfolg gegen die Wiener Austria davor. Die Fußballer des Regionalligisten machten die Nacht zum Tag. Mittelfeldspieler Thomas Krammer und Gattin Birgit hatten bei den wenigen Stunden Schlaf in der Nacht einen besonderen „Gast“ in ihrem Bett – den Cup-Pokal. Die OÖNachrichten waren bei der Paschinger Feier dabei.
20.15 Uhr – Sekt und Fotos: Edel ist das Ambiente beim Bankett im Mannschaftshotel „Lindner am Belvedere“. Die Spieler in ihren schicken, neuen schwarzen Anzügen stoßen mit ihren Frauen auf den Titel an. Endlich ist auch Sekt vorrätig. Der hatte bei der überraschenden Party im Stadion ja noch gefehlt. Schon in der Lobby ist die Stimmung beim Fotoshooting mit dem Pokal ausgelassen.
20.55 Uhr – Das Festessen: Das Sieger-Essen schmeckt vorzüglich. Von Schweinsmedaillons bis Gemüse-Lasagne – für jeden ist etwas dabei. Ausgerechnet der Spanier Nacho Casanova ergreift als erster das Wort. „Ich bin so stolz auf dieses Team – und so glücklich, hier dabei sein zu dürfen.“
23.45 Uhr – Club Couture: Mit Taxis geht es ab in die Wiener Innenstadt. Mit dem „Club Couture“ hat man sich eines der angesagtesten Wiener In-Lokale ausgesucht. Und die Paschinger sind nicht alleine: Die Austria-Spieler Philipp Hosiner, Alexander Grünwald oder Alexander Gorgon spülen ihren Frust ebenfalls im selben Lokal hinunter. Besonders schön: Jeder, egal ob Austria-Spieler oder Austria-Fan, gratuliert den Paschingern. „Es ist so voll hier, ich hab’ schon geglaubt wir sprengen die Hütt’n“, ist Goalie Hans Peter Berger nicht zu bremsen. Der Tote-Hosen-Hit „An Tagen wie diesen“ – was sonst – wird zum Song des Abends. Immer mit dabei: der Cup-Pokal. Nur eines ist verboten: Mit Alkohol wird er nicht befüllt.
Montag, 6.30 Uhr – vor dem Stephansdom: Es ist schon hell, als sich die Paschinger ihren ganz großen Traum erfüllen: Ein Foto mit dem Pokal vor dem Wiener Stephansdom. Auch ein Titel für das Bild ist rasch gefunden: „Morgens um halb sieben in Wien.“
9.18 Uhr – Wo ist der Pokal? Paschings Geschäftsführer Norbert Schnöll weiß vorerst keine Antwort auf die Frage. Die OÖN lösen auf: Der Pokal ist bei Thomas Krammer und Gattin Birgit in sicheren Händen – und durfte sogar im Bett übernachten. „Das habe ich schon vorher gesagt. Wenn wir ihn gewinnen, dann nehme ich ihn mit. Und nach der Ankunft in Pasching versuche ich es gleich nochmals“, erzählt Krammer, der ja ein Ex-Austria-Spieler ist, und bereits mit den Wienern den Cup gewonnen hat. „Aber dieser Triumph ist noch schöner.“
11 Uhr – Alle an Bord: Erschöpft von der Feier-Nacht geht es mit dem Bus zurück nach Oberösterreich. Kaum zu glauben, aber alle Mann sind an Bord – inklusive dem Cup-Pokal. Wann die Spieler beim Hotel angekommen sind, ist nicht genau überliefert. Sektionsleiter Manfred Kagerer: „Es war kurz nach halb – mehr sage ich nicht.“
13.45 Uhr – der Pokal ist in Pasching: Die Cuphelden betreten heimischen Boden. Peter Riedl steigt als Erster vor dem Paschinger Waldstadion mit dem Pokal aus dem Bus. Trainer Gerald Baumgartner hat trainingsfrei gegeben. Nicht alle haben genug vom Feiern. Beim gemeinsamen Essen in der Plus City lässt man die unglaublichen Stunden des Triumphs ausklingen. Oder ist es doch nur der Übergang zu einer weiteren Feiernacht? Schließlich ist für die Paschinger nach dem gestrigen LASK-Titel die Saison endgültig vorbei.
Cupsieg-Splitter
Mit Handys ann man zum Glück nicht nur telefonieren, sondern auch Fotos schießen. Das Bild mit den Paschinger Spielern Hans Peter Berger, Lukas Gabriel, Lukas Mössner, Marco Perchtold, Thomas Krammer und Daniel Kerschbaumer vor dem Wiener Stephansdom wird bei allen Spielern einen Ehrenplatz erhalten. Viele Touristen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf den Beinen. Es hat sich dennoch jemand gefunden, der auf den Auslöser gedrückt hat.
Nicht nur in Österreich machte der Pasching-Erfolg Schlagzeilen. Auch dem Teletext des ARD war der Sieg eine Schlagzeile auf der Titelseite wert. „Sensation durch Pasching“ stand da zu lesen.
ÖFB-Präsident Leo Windtner freute sich besonders für den Titelträger aus Pasching. „Dieser Erfolg ist mehr als gerechtfertigt. Wer Rapid, Salzburg und die Austria aus dem Bewerb wirft, der ist kein Zufallssieger.“