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"Nur noch eine Karikatur"

15. Oktober 2018, 00:04 Uhr
"Nur noch eine Karikatur"
Jonas Hector und Mats Hummels nach der 0:3-Niederlage Bild: APA

AMSTERDAM. Heftige mediale Kritik an Deutschlands Nations-League-Auftritt in Amsterdam: Nach der 0:3-Niederlage droht der Abstieg des Ex-Weltmeisters in die zweite Kategorie.

Deutschlands Fußball-Nationalteam kommt nach der verkorksten WM 2018 in Russland mit dem blamablen Aus in der Gruppenphase nicht in Fahrt. In der UEFA Nations League droht der Auswahl von Jogi Löw der Abstieg aus der Top-Kategorie. Auf das 0:0 in München gegen Weltmeister Frankreich folgte eine 0:3-Niederlage in Amsterdam gegen die Niederlande. Vor dem Duell mit der Equipe tricolore morgen (20.45 Uhr) in Saint Denis ist Feuer am Dach – und mediale Kritik Programm. Auch über die Landesgrenzen hinaus.

"Deutschland versinkt nach dem Schiffbruch gegen Holland in der Krise", schrieb die spanische "As": "Die Säulen drohen einzustürzen, die Mannschaft ist nur noch eine Karikatur ihrer selbst." Auch die "Gazzetta dello Sport" ging mit Löws Schützlingen hart ins Gericht: "Die deutsche Nationalelf erscheint sowohl physisch als auch mental erschöpft. Die Deutschen sind mit dem Kopf noch in Russland."

"Das ist respektlos"

Vor allem die Bayern-Achse mit Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller ist im Moment ein Schatten ihrer selbst, auch wenn das Hummels nicht so richtig wahrhaben will: "Das Ergebnis passt nicht ansatzweise zu dem Spiel, null komma null. Sie können mir da jetzt irgendeinen Schmarrn vorwerfen, aber tief im Herzen wissen Sie, dass ich recht habe", sagte der 29-Jährige: "Meiner Meinung nach haben wir seit der WM kein schlechtes Spiel hingelegt, aber keine Resultate eingefahren. Es wird momentan auf alles draufgeschossen, das ist respektlos."

"Nur noch eine Karikatur"
DFB-Bundestrainer Jogi Löw Bild: gepa

So einfach lässt sich das jüngste 0:3 freilich nicht abhaken. Auch Löw, der mit seinem 168. Länderspiel auf der Trainerbank (109 Siege, 30 Unentschieden, 29 Niederlagen) den legendären Sepp Herberger überholt hat, steht in der Kritik. Vor allem die Nominierung von Schalke-Reservist Mark Uth als Solo-Spitze verwunderte viele.

Die nach zwei verpassten Großturnieren im Aufbau befindlichen Niederlande, die seit 2014 nicht mehr zu den großen Fußball-Nationen zählen, waren spielerisch und läuferisch überlegen sowie im Abschluss zwingender.

"Nur noch eine Karikatur"
Der umjubelte Memphis Depay Bild: APA/AFP

Virgil van Dijk (30.), der herausragende Memphis Depay (87.) und Georginio Wijnaldum (93.) trugen sich in die Schützenliste ein und bescherten den "Oranjes" den bis dato höchsten Sieg über die Deutschen. Jetzt kommen ihnen die Wohnwagen-Witze nicht mehr so leicht über die Lippen.

Charakter gefordert

Löw selbst wirkte nach der höchsten Niederlage seit 2007 (ebenfalls 0:3 gegen Tschechien) geknickt: "Wir Trainer müssen die richtigen Schlüsse ziehen für das Spiel gegen Frankreich. Wir müssen in Paris als Mannschaft – und auch jeder Einzelne – Charakter zeigen", forderte Löw, der um die neue Krisenlage weiß: "Wir müssen möglichst einen Punkt machen und zuhause gegen die Niederlande gewinnen. Dann haben wir noch irgendwie eine Chance. Wenn wir das nicht tun, steigen wir ab."

Seinen Kurs verteidigte der Schwabe zum wiederholten Mal: "Wir dürfen nicht von den jungen Spielern, die 20, 21, 22 Jahre alt sind, Wunderdinge erwarten." Julian Draxler hingegen hört die Alarmglocken schrillen: "So können wir nicht weitermachen. Es fehlen Ideen und Risikobereitschaft." (alex)

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1  Kommentar
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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 15.10.2018 15:13

„Nur noch eine Karikatur“ --- Sollens gegen Österreich spielen?

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