Arjen Robben: Weniger Ego, mehr Erfolg
Endlich konnte er die wertvollste Trophäe im europäischen Klubfußball in Händen halten: Arjen Robben (29) hat sich den Titel der Fußball-Champions-League absolut verdient.
Sein Gesicht war nach seinem Siegestreffer in letzter Minute beim 2:1-Erfolg über Dortmund ebenso oft zu sehen wie im Vorjahr. Damals war er bei der Final-Niederlage gegen Chelsea nach einem vergebenen Elfmeter in der Verlängerung noch der tragische Held gewesen.
Robbens Verwandlung ist irgendwie sinnbildlich für den FC Bayern. Umgänglich, stets freundlich und unkompliziert – so ist der Niederländer nur außerhalb des Fußballfelds bekannt. Auf dem Spielfeld war das Ego noch ausgeprägter als das überdurchschnittlich vorhandene Talent. Robben wurde von den Top-Klubs gejagt. Die großen Erfolge blieben aber bei Chelsea, Real Madrid und zu Beginn seiner bisherigen vier Jahre beim FC Bayern aus. Es bedurfte der Routine des Jupp Heynckes oder doch auch der Härte des Sportvorstandes Matthias Sammer, dass sich Robben auch selbst etwas zurücknahm.
Die Ruhe, die er im Familienleben mit Gattin Beradien (seit 2007 verheiratet) und den drei Kindern ohne einen Hauch von Skandalen ausstrahlt, übertrug sich auch auf das Spielfeld. Die Flügelzange mit Franck Ribéry harmonierte hervorragend. Zwillinge sind sie nur auf dem Spielfeld. Außerhalb könnten die Unterschiede nicht größer sein.
Robbens Weg war vorgezeichnet. Schon als 17-Jähriger buhlten die großen niederländischen Vereine Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam und Eindhoven um das Talent. Eindhoven machte angeblich damals das Rennen, weil ein Ajax-Funktionär beim Ausfüllen des Vertragsformulars den Namen Robbens falsch geschrieben hatte.
Von da an ging es steil bergauf. Robben hätte vielleicht noch viel mehr erreicht, wenn er nicht so viele Verletzungen gehabt hätte. Doch mit diesen Bayern kann er in den kommenden Jahren noch einiges nachholen.
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