Die Familie Conceicao schreibt Fußball-Geschichte
24 Jahre nach dem Hattrick von Sergio gegen Deutschland traf auch Sohn Francisco bei einer EURO
STUTTGART. Wenn Vater und Sohn bei EURO-Endrunden getroffen haben, dann ist das eine Sternstunde für die gesamte Familie. Portugals "Edeljoker" Francisco Conceicao verhinderte einen Stolperstart des Co-Favoriten und schoss die Nationalmannschaft in Leipzig keine 120 Sekunden nach seiner Einwechslung in der 92. Minute zum 2:1-Sieg über Tschechien.
Das erfüllt vor allem Papa Sergio Conceicao, der seinen größten EM-Moment am 20. Juni 2000 im De Kuip in Rotterdam hatte, selbstredend mit Stolz. Der heute 49-Jährige schoss damals Deutschland zum Abschluss der Gruppenphase mit einem Hattrick gegen den legendären Oliver Kahn aus dem Turnier. Der rechte Mittelfeldspieler traf in der 35., 54. und 71. Minute zum 3:0-Endstand.
Fast genau 24 Jahre danach sollte Junior Francisco, den Cristiano Ronaldo herzlich umarmte, zum Matchwinner werden. "Ich freue mich extrem. Schön, dass es so gekommen ist. Es kann noch ein sehr wichtiges Tor gewesen sein", sagte Sergio, der von 2017 bis Ende Mai Cheftrainer beim FC Porto war – und dabei auch den Sohn unter seinen Fittichen hatte.
Francisco steht zwar bei Ajax Amsterdam unter Vertrag, der Flügelstürmer war aber 2023/24 an den portugiesischen Spitzenklub verliehen. "Er hat diesen besonderen Moment verdient. Er arbeitet immer mit einem Auge vor dem Tor, er schnüffelt Tore. Er war das Feuerwerk, das wir gebraucht haben", applaudierte Teamchef Roberto Martinez dem 21-Jährigen.
Francisco Conceicao ist übrigens fast halb so alt wie der EURO-Veteran, der aus den eigenen Reihen kommt. Pepe (41) stieg zum "Oldie" der EM-Historie auf. "Das war ein Sieg mit viel Schmerz und Schweiß", sagte er.