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Österreich spielt in Wembley – und keiner darf hin

Von Harald Bartl   23.Juni 2021

Da spielt Österreichs Fußball-Nationalmannschaft im Achtelfinale einer Europameisterschaft. Dann ist der Gegner auch noch der vierfache Weltmeister Italien. Und das Spiel findet noch dazu im altehrwürdigen Wembley-Stadion statt. Normalerweise könnten dutzende Charterflieger gefüllt werden. Stattdessen gibt es aktuell – unabhängig vom Fußball – nur drei Linienflieger, die am Tag vor dem Spiel von Österreich aus in Richtung London abheben. Die Delta-Variante des Coronavirus macht es österreichischen und italienischen Fans de facto unmöglich, sich an die Gesetze zu halten – und gleichzeitig das Spiel anzusehen.

Die Einreise nach Großbritannien: Österreich ist in Großbritannien – so wie Italien – derzeit als Staat auf der "Gelben Liste" geführt. Dass jeder Reisende deshalb vorab in Österreich getestet sein muss, wäre kein Problem. Auch nicht, dass man sich für Großbritannien im Voraus nicht gerade billige Tests für den zweiten und den achten Tag des Aufenthalts kaufen muss – auch dann, wenn man früher abreist. Das große Problem ist die Quarantäne: Österreichische (und italienische) Fans hätten bereits am Sonntag – also vor dem Spiel gegen die Ukraine – in London sein müssen, um die fünftägige Mindestquarantäne abzusitzen, sich danach vorzeitig freizutesten, um am Samstag ins Stadion gehen zu dürfen.

Die einzige Ausnahme ist die Nationalmannschaft selbst, die durch das "Bubble-Konzept" des europäischen Fußballverbands UEFA von der Quarantäneverpflichtung befreit ist. Die Akteure dürfen sich aber nur zwischen Hotel und dem Stadion bewegen.

Wer in England einreist, muss telefonisch stets erreichbar sein, da es Kontrollanrufe gibt. Der Strafrahmen bei Verfehlungen beträgt bis zu 10.000 Pfund. Die Schreiben der britischen Gesundheitsbehörden sind äußerst scharf formuliert – sich diesen zu widersetzen, wäre wenig ratsam.

De facto können nach aktuellem Stand nur Österreicher und Italiener, die auf der Insel leben, das Spiel sehen. Immer wieder war zuletzt von Verhandlungen der UEFA mit der britischen Regierung zu hören. Der europäische Fußballverband übt nicht gerade wenig Druck aus, um die Verbote zu lockern und Ausnahmen zu ermöglichen – gestern wurde fixiert, dass für die beiden Semifinale und das Finale jeweils 60.000 Fans zugelassen werden.

Die Rückreise nach Österreich: Die Rückreise erfolgt völlig unabhängig vom europäischen Fußballverband UEFA und den britischen Be

hörden. Es gilt einen Blick auf die österreichische Einreiseverordnung zu werfen: Großbritannien ist in der Liste der "B2-Staaten" mit einem hohen Auftreten von Virusvarianten geführt.

Das Landeverbot von Flugzeugen aus Großbritannien in Österreich hat die österreichische Bundesregierung zwar aufgehoben, die Quarantänepflicht gilt jedoch weiterhin – mit ganz wenigen Ausnahmen, die etwa medizinische Notfälle betreffen. Auch die Spieler des Nationalteams müssten sich laut Gesetz im Falle einer Rückkehr nach Österreich in Quarantäne begeben, um sich nach fünf Tagen freitesten zu lassen. Deshalb gab es vor dem freundschaftlichen Länderspiel gegen England Anfang Juni in Middlesbrough auch eine – von der ÖFB-Spitze hart erkämpfte – Ausnahmegenehmigung der Bundesregierung.

Die Gesetze haben sich seither nicht geändert. Der ÖFB wird erneut ansuchen müssen, um nach dem Spiel problemlos in Innsbruck landen zu können.

Karten werden nicht erstattet

Sollte ein österreichischer Fußballfan ein Ticket bei der Lotterie der UEFA zugeteilt bekommen haben, so wird der Kaufpreis nicht zurückerstattet. Es gab vor Beginn der EURO die Chance, die Karten zurückzugeben. Wer jetzt das Spiel nicht besuchen kann, obwohl das Ticket weiter gültig ist, tut dies auf eigenes Risiko.

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