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"Wenn ich dabei bin, spielt Oleg besonders gut"

Von Günther Mayrhofer, 02. November 2018, 00:04 Uhr
"Wenn ich dabei bin, spielt Oleg besonders gut"
2013 fand das erste Derby nach 18 Jahren Pause statt. Blau-Weiß-Verteidiger Georg Maier erzielte das Tor zum 2:0-Endstand.

LINZ. Das Traditionsduell zwischen Blau-Weiß und Vorwärts schrieb viele Geschichten

Streng genommen treffen heute im Derby der 2. Liga zwei Klubs mit gemeinsam 38 Jahren Fußball-Geschichte aufeinander: Blau-Weiß Linz wurde 1997 neu gegründet, Vorwärts Steyr startete 2001 neu. Doch diese Zahlen bedeuten nichts: Es ist ein Traditionsduell mit reicher Geschichte. Ein Rückblick:

 

1961: SK Vöest – Vorwärts 0:2

Das erste Duell spielte sich in der zweithöchsten Spielklasse, damals die Regionalliga Mitte, ab. Aufsteiger Vöest ging als Tabellenführer in die Partie – und wurde von den Steyrern gestürzt.

1988: SK Vöest – Vorwärts 0:2

Im Derby fiel im direkten Duell in der vorletzten Runde die Entscheidung um den Aufstieg vom Mittleren Play-off in die 1. Division. 4000 Steyr-Fans unter den 6500 Zuschauern machten die Partie zum Vorwärts-Heimspiel. Dank der Tore von Daniel Madlener und Oleg Blochin stürmte Vorwärts ins Oberhaus. "Das war das beste Spiel, das ich je von Vorwärts gesehen habe", sagte der damalige Präsident Hermann Reichl. Glücksbringerin war Blochins Ehefrau Irina: "Wenn ich dabei bin, spielt Oleg besonders gut." Zur Freude über die Rückkehr in die höchste Spielklasse nach 36 Jahren kam eine gute Nachricht: Die sowjetischen Behörden genehmigten, dass Blochin eine weitere Saison in Steyr spielen durfte. Dem SK Vöest blieb danach in der letzten Runde nur noch eine theoretische Aufstiegschance, die mit dem 0:3 in Klagenfurt verspielt wurde. Präsident Hermann Ruhaltinger hatte die 1. Division schon nach dem Derby abgeschrieben und Trainer Hans Kondert geschwächt: "Die Mannschaft kann bestenfalls Tempelhupfen. Man muss sich einen Trainerwechsel ernsthaft überlegen."

1991: FC Linz – Vorwärts 1:0

12.000 Zuschauer ließen sich das erste Derby in der Bundesliga nicht entgehen. Steyr hatte bis dorthin kein Auswärtstor geschossen – die Negativserie setzte sich im Linzer Stadion fort. Der FC Linz gewann durch den Treffer von Didi Metzler. Nach dem Schlusspfiff bot Vorwärts-Trainer Felix Latzke seinen Rücktritt an. Der damals geschäftsführende Präsident Leo Dittrich hatte ihn im Kabinengang kritisiert, weil Daniel Madlener nur in der U21 gespielt hatte. "Sie können die Mannschaft sofort übernehmen", konterte Latzke. Nach einer Aussprache blieb der Trainer – und Madlener in der U21. Latzke: "Von meiner Linie weiche ich nicht ab, nicht einmal einen Zentimeter."

1995: FC Linz – Vorwärts 0:0

Im letzten Bundesliga-Derby ging es sieben Runden vor Saisonende um das sportliche Überleben in der 1. Division. Das 0:0 half Vorwärts mehr, Steyr hielt am Ende als Achter die Klasse. Der FC Linz stieg als Neunter in der Relegation gegen die SV Ried ab.

2013: Vorwärts – Blau-Weiß 0:2

Es war ein besonders emotionales Duell, als einander die beiden Klubs nach 18 Jahren Pause wieder in einem Pflichtspiel gegenüberstanden: Vorwärts Steyr hatte sich nach der Neugründung 2001 aus der 2. Klasse nach oben gearbeitet, Blau-Weiß Linz war 1997 als Nachfolgeverein des in der Fusion ausradierten FC Linz neu entstanden. 3500 Zuschauer waren dabei und sahen, wie der vierte Torhüter zum blau-weißen Helden wurde: Bozidar Basa parierte kurz vor Schluss einen Elfmeter von Rexhe Bytyci, der heute wieder im Kader der Steyrer steht.

2016: Blau-Weiß – Vorwärts 4:0

Nach dem bisher letzten Duell feierte Blau-Weiß Linz: Der Regionalliga-Meistertitel war bereits fixiert gewesen, Yusuf Otubanjo erzielte vor den Augen von Oliver Glasner, seinem aktuellen Trainer beim LASK, die Saisontore 26 bis 28. Die Partylaune wurde weder von Vorwärts gestört, noch davon, dass der Donaupark wegen Ausschreitungen im Hinspiel zur Hochsicherheitszone gemacht worden war.

 

Steyr-Coach Scheiblehner
Steyr-Coach Scheiblehner Bild: Moser

Blau-weißer Top-Kandidat kommt als Gegner

Für den Leondinger Gerald Scheiblehner ist das heutige Gastspiel mit Vorwärts Steyr beim OÖ-Rivalen Blau-Weiß Linz in der 2. Fußball-Liga ein besonderes: Im vergangenen Winter wäre der 41-Jährige beinahe Blau-Weiß-Coach geworden, sagte den Linzern aber ab und blieb beim damaligen Noch-Regionalligisten in Steyr.
„Es wäre mir sicher keiner böse gewesen, wenn ich die Chance, Profi-Trainer zu werden, wahrgenommen hätte. Zu diesem Zeitpunkt, mitten im Aufstiegskampf, hätte ein Trainerwechsel aber vielleicht vieles zerstört, was ich mir in Steyr in den Jahren zuvor aufgebaut hatte.“ Außerdem: „Die Perspektive erste Bundesliga hätte mich gereizt. Das war aber damals schon klar, dass sich das bei Blau-Weiß in naher Zukunft noch nicht ausgeht.“

Nach dem Vorwärts-Aufstieg aus der dritten Liga spielen beide Klubs jetzt wieder in einer Liga. Und die Scheiblehner-Elf ist – spät, aber doch – in der neuen Spielklasse gut angekommen. Mit zwei Siegen in Serie gaben die Rotjacken zuletzt den Platz am Tabellenende an Horn ab. Scheiblehner: „Spielerisch ist Blau-Weiß klarer Favorit. Aber wir haben Tugenden, die uns zu einer echten Derbymannschaft machen.“ Auch Blau-Weiß-Trainer Thomas Sageder weiß, dass das heutige Derby trotz der klaren Tabellensituation kein Selbstläufer wird: „Wir müssen geduldig sein.“

Scheiblehners Verbleib in Steyr hat sich gelohnt: Im Sommer gab es als Dank für den Aufstieg einen langfristigen Vertrag bis Juni 2020 – und sollte wirklich einmal ein Verein mit Bundesliga-Ambitionen rufen, gäbe es im aktuellen Kontrakt auch eine Ausstiegsklausel...

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