Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Fußball-EM: Mancini führte Squadra weg vom Catenaccio zum Erfolg

Von nachrichten.at/apa, 23. Juni 2021, 10:06 Uhr
Italiens Teamchef Roberto Mancini Bild: (APA/AFP/POOL/ALBERTO LINGRIA)

FLORENZ. Den Eintrag in Italiens Fußball-Geschichtsbücher hat Teamchef Roberto Mancini schon geschafft. Mit der aktuellen Squadra Azzurra hat er den Uralt-Rekord von Vittorio Pozzo von 30 Partien ohne Niederlage in Serie aus den 30er-Jahren eingestellt.

"Der Rekord interessiert mich nicht" hatte Mancini vor der EM gesagt, und schmunzelnd ergänzt: "Mich würde es interessieren, so wie er zweimal Weltmeister und Olympiasieger zu werden. Aber erstmal reicht mir auch der EM-Titel." Dass dieser für den viermaligen Weltmeister längst keine Utopie mehr zu sein scheint, ist vor allem ein Verdienst von Mancini. Er übernahm die Mannschaft am absoluten Tiefpunkt ihrer jüngsten Geschichte, nach dem Verpassen der WM 2018. In seinen nun drei Jahren im Amt leistete der 56-Jährige bemerkenswerte Aufbauarbeit. Über 70 Spieler berief er, bastelte am Kader, gab jungen Talenten eine Chance und formierte eine Mannschaft, die wieder mehr als konkurrenzfähig ist.

Das Ergebnis sind die bisher so mitreißenden Auftritte bei dieser EM. Mit drei Siegen mit 7:0-Toren zog Italien ins Achtelfinale am Samstag (21.00) im Londoner Wembley-Stadion gegen Österreich ein - und spielt auch noch schönen Fußball. "Dieses Italien bringt uns zum Träumen", schwärmte die "Gazzetta dello Sport".

Kulturwandel als einer der größten Erfolge

Dieser Kulturwandel ist einer von Mancinis größten Erfolgen. Nominell ähnelt die Mannschaft der, die 2017 die WM-Qualifikation verpasste, doch auf dem Platz steht ein komplett anderes Team. "Er hat die Mentalität der Mannschaft geändert. Er sorgt dafür, dass wir uns auf dem Platz gut fühlen, dass wir keinen Druck spüren. Er hat eine Familie aus uns gemacht", sagte Abwehrspieler Francesco Acerbi.

Auch die Statik des italienischen Spiels hat sich unter Mancini verändert. Waren die Südeuropäer lange vor allem für ihre Defensivtaktik Catenaccio bekannt, spielt die aktuelle Mannschaft offensiv und mutig, und das auch nach einer Führung. "Wir wollen immer mit möglichst vielen Spielern angreifen", beschrieb Mancini seine Idee. Auffällig sind auch die Leidenschaft und der Teamgeist sowie der klare Plan, den die Auswahl auf dem Platz verfolgt.

FBL-EURO-2020-2021-MATCH14-ITA-SUI
Rechts im Bild: Italien-Star Ciro Immobile Bild: APA

Siegerquote von mehr als 70 Prozent

Die Bilanz von zuletzt elf Siegen in Serie mit 32:0-Toren liest sich beeindruckend. Mit einer Siegquote von über 70 Prozent ist Mancini schon jetzt Italiens erfolgreichster Nationalcoach. "Von der ersten Stunde an hat der Trainer eine neue Mentalität in den Kopf der Spieler eingehämmert: Traut euch, greift an, seid dominant und spielt schön, ohne jemals aufzuhören, auch wenn ihr führt", meinte die "Gazzetta dello Sport". Und nach dem 3:0 zur EM-Eröffnung gegen die Türkei titelte die Fachzeitung: "Die Azzurri greifen an und haben Spaß: So hat Mancini alle erobert."

Als Vereinstrainer hatte der Vater dreier erwachsener Kinder nicht immer Erfolg. Nach Meistertiteln mit Inter Mailand und Manchester City verliefen seine Abstecher zu Galatasaray Istanbul und Zenit St. Petersburg weniger erfolgreich.

Der Respekt und die Anerkennung für den charismatischen und stets elegant gekleideten Ex-Nationalstürmer sind im Land des viermaligen Weltmeisters aber mittlerweile enorm gestiegen. Die Begeisterung über den starken EM-Auftritt war unter den Zuschauern im Stadion in Rom ebenso riesig wie die Freude der Menschen im Land, das zeigen auch die TV-Quoten.

Finale als erklärtes Ziel

Nun ist das Finale am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion das erklärte Ziel. "Im Fußball kann alles passieren", meinte der Coach, auch wenn seiner Mannschaft nach seiner Ansicht noch ein Stück zu den ganz großen Teams fehlt.

Den bereits egalisierten Rekord von Pozzo, der mit den WM-Titeln 1934 und 1938 sowie dem Olympiasieg 1936 die bisher erfolgreichste Ära des italienischen Fußballs prägte, kann Mancini schon am Samstag gegen Österreich übertreffen. Torhüter-Legende Dino Zoff urteilte bereits: "Er hat alle Voraussetzungen, um Pozzo zu überholen. Aber darum mache ich mir keine Sorgen. Was zählt, ist das Ergebnis bei der EM."

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen