Erleben die "Roten Teufel" bei der EURO ihr blaues Wunder?
SANKT PETERSBURG. Belgien, die Nummer 1 der FIFA-Weltrangliste, schlägt sich vor dem Turnierauftakt gegen Russland mit Verletzungen herum.
Vor rund eineinhalb Jahren sah das belgische Nationalteam wie die führende Macht im europäischen Fußball aus. Mit einer blütenweißen Weste waren die "Roten Teufel" durch die EM-Qualifikation gefegt, die Spitze der FIFA-Weltrangliste immer fest umklammert. Doch vor dem heutigen Turnierstart (21 Uhr, ORF 1 und Liveticker auf nachrichten.at) in St. Petersburg gegen Russland lassen Verletzungen Zweifel daran aufkommen, dass es diesmal für den ersten Titel reichen wird.
Im zweiten Spiel der Gruppe B, die von Dänemark und EM-Debütant Finnland schon um 18 Uhr (ORF 1 und nachrichten.at) eröffnet wird, werden Kevin de Bruyne, Axel Witsel und vielleicht auch Kapitän Eden Hazard auszufallen. Das Trio könnte man als Herzstück der Mannschaft bezeichnen.
Manchester-City-Star De Bruyne wurde nach einem Crash mit Chelsea-Verteidiger Antonio Rüdiger im Champions-League-Finale (0:1) im Gesicht operiert. Witsel steht im Kader, obwohl er wegen eines Achillessehnenrisses monatelang nicht gespielt und erst Ende Mai wieder mit dem Ball trainiert hat. Beide machten die Reise nach St. Petersburg nicht mit. Hazard hat nach einer verletzungsgeplagten Saison bei Real Madrid noch Trainingsrückstand. Also könnte ein Hazard (Thorgan von Borussia Dortmund) den anderen (Eden) ersetzen. Die beiden sind Brüder.
Die Balance im belgischen Kader ist fragil, gleichwertig ersetzen kann Trainer Roberto Martinez seine Stars nicht. An Optimismus mangelt es dem WM-Dritten von 2018 trotzdem nicht. "Wir können etwas Großes schaffen. Es geht um das Kollektiv, nicht um einzelne Spieler", sagte Atletico-Madrid-Legionär Yannick Carrasco.
Russlands Teamchef Stanislaw Tschertschessow, ehemaliger Torhüter des FC Tirol, könnte dem belgischen Sturm und Drang mit einer Fünfer-Abwehrkette und einem Vierer-Mittelfeld begegnen.
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